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105 Jahre Zugehörigkeit zum Marienstift

Am 1. Oktober 2022 haben drei Mitarbeiterinnen des Krankenhauses Marienstift Jubiläen gefeiert. Zinete Tairi-Kaba und Simone Hartmann sind bereits seit 30 Jahren im Haus, Elke Döhrmann seit 45 Jahren. Zusammen arbeiten sie also seit 105 Jahren für das Marienstift – herzlichen Glückwunsch und vor allem: Herzlichen Dank!

Zinete Tairi-Kaba

Die Mutter von drei Kindern wird von den meisten Patient:innen „Frau Kaba“ genannt, bei dem doch recht komplizierten Namen auch für sie absolut nachvollziehbar. „Ich bin im Alter von fünf Jahren aus Nord-Mazedonien nach Braunschweig gekommen und lebe seitdem hier“, so Zinete Tairi-Kaba. Ihre Ausbildung hat sie am 1. Oktober 1992 im Marienstift begonnen, im Anschluss hat sie 20 Jahre als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station gearbeitet. „Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber aus familiären Gründen habe ich mich dazu entschieden, aus dem Schichtdienst auszusteigen.“ Nach knapp drei Jahren in der Endoskopie wechselte sie ins Entlassmanagement, bzw. den Sozialdienst und absolvierte eine Weiterbildung als Pflegeüberleitung, Case Managerin und Pflegeberaterin. Ihr Team, das sie inzwischen als Leitung steuert, besteht aus insgesamt fünf Personen. „Jetzt bin ich angekommen und hier bleibe ich auch“, erläutert Tairi-Kaba mit einem zufriedenen und entschlossenen Gesichtsausdruck.

Ihre Aufgabe besteht darin, die nachstationäre Entlassung zu organisieren, wenn Patient:innen nach dem Aufenthalt im Marienstift noch Hilfe brauchen oder beispielsweise zu Hause nicht mehr alleine leben können. Sie und ihr Team organisieren und unterstützen bei der Antragstellung von Plätze in der ambulanten Pflege, Kurzzeitpflege oder in einer vollstationären Einrichtung zu finden. Sie geben Hilfestellung bei der bei der Antragsstellung sowie Beschaffung von Hilfsmitteln und halten Kontakt zu Angehörigen, Betreuenden, Sanitätshäusern, Ärzt:innen, Physiotherapeuten, Pflegediensten, Krankenkassen, Reha-Kliniken, aber auch Hospizen und Palliativteams.

„Auch, wenn der Job stressig ist, macht er mir unglaublich viel Spaß“, sagt die 47-Jährige. „Natürlich können wir nicht alles auf Zuruf ermöglichen, aber wenn eine Entlassung zur Zufriedenheit der Patient:innen klappt, erleben wir eine große Dankbarkeit der betreffenden Personen und ihrer Angehörigen. Das gibt meinem Team und mir viel Kraft.“

Simone Hartmann

Auch Simone Hartmann ist offiziell seit 30 Jahren im Marienstift, eigentlich aber schon seit 31. Sie absolvierte ein Jahr vor Ausbildungsbeginn bereits ein FSJ im Haus. „Für mich war das FSJ der perfekte Berufseinstieg, denn ich wusste danach, was ich wollte und dass ich hier genau richtig aufgehoben bin“, beschreibt die ebenfalls 47-Jährige ihren Start im Haus. 1995 machte sie ihren Abschluss und wechselte in die Klinik für Innere Medizin. „Am Anfang wollte ich immer in der Chirurgie arbeiten, aber das steht gar nicht mehr zur Debatte“, so die gebürtige Magdeburgerin, die „ihre“ Station mit einem breiten Grinsen inzwischen als „Meine Innere“ beschreibt. Nach einer Weiterbildung zur Stationsleitung hat sie diese Funktion bereits seit 20 Jahren inne und findet immer noch Themen, die sie interessieren und die sie weiterbringen. Bisher hat sie den kleinen und großen Palliativkurs erfolgreich abgeschlossen, genau wie die Weiterbildung zur Aromatherapeutin.

Wenn Simone Hartmann nicht gerade arbeitet, kümmert sie sich um ihre Eltern, die noch in Magdeburg leben, trifft sich mit Freund:innen aus Braunschweig – und geht jede Woche mit einer ehemaligen Kollegin in der Freizeit spazieren, die bereits seit zwölf Jahren in Rente ist.

Ein Zeichen dafür, dass die Bindung zu den Kolleg:innen im Marienstift sehr eng ist. „Der Umgang hier ist sehr persönlich, was uns oft im sehr hektischen Arbeitsalltag rettet, da wir uns gegenseitig unterstützen“, so Hartmann.

Elke Döhrmann

Last but not least kann Elke Döhrmann auf unfassbare 45 Jahre im Marienstift zurückblicken. Die Leitung der Intensivstation, die ursprünglich aus Salzgitter kommt und inzwischen in Gifhorn lebt, hat ihre Ausbildung bereits 1977 im Haus begonnen und geht 2023 in Rente.

„Krankenschwester war und ist immer noch mein Traumberuf – ich hätte nichts Anderes machen wollen und ich habe es nie bereut, im Marienstift begonnen zu haben“, sagt die 62-jährige Mutter von zwei erwachsenen Kindern.

Viele Chefärzte, Pastoren und Diakonissen hat sie kennengelernt, viele Erlebnisse haben sie sehr geprägt. „Die erste Zeit mit den Diakonissen hat mir als junges Mädchen viel Halt gegeben, es war einfach ein intensives Miteinander, beispielsweise bei den gemeinsamen Mittagessen im Großen Saal, die für uns Neulinge Pflicht waren. Wir hatten großen Respekt vor den Diakonissen, weil sie sehr streng waren. Sie konnten aber auch zuhören und man konnte mit jedem privaten oder beruflichen Problem zu ihnen kommen – sie haben immer ein offenes Ohr gehabt, moralisch unterstützt und geholfen.“

Heute tauscht sie sich viel mit den Ärzt:innen, aber am meisten mit den Kolleg:innen aus ihrem Team auf der Intensivstation aus. „Ich kann mich immer auf alle verlassen, das ist sehr wichtig. Wir arbeiten körperlich hart und inzwischen steigt durch den Zeitdruck und den Personalmangel auch die psychische Belastung für alle stark an“, beschreibt Elke Döhrmann Ihren Arbeitsalltag.

„Ich bin aber immer noch voll und ganz für die Patient:innen da. Das ist mein Auftrag und dem komme ich auch nach wie vor sehr gerne nach. Egal, wie viel wir zu tun haben, stehen die Patient:innen immer an erster Stelle. Oft haben sie keine Angehörigen mehr und wir sind dann da, um sie aufzufangen.“

Und was plant sie für das kommende Jahr, wenn sie in Rente geht? „Ich freue mich, frei zu haben und keine Verantwortung mehr übernehmen zu müssen. Ich schnappe mir meinen Mann und dann fahren wir in den Urlaub!“ Das gönnen wir Ihnen von Herzen, liebe Frau Döhrmann!
 

v.l.n.r.: Dr. Jan Wolff, Simone Hartmann, Rosemarie Ölschlager, Elke Döhrmann, Zinete Tairi-Kaba und Katja Seiler-Böttcher
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