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Schwangerschaft in Zeiten von Covid19

Informationen, Empfehlungen und weiterführende Links zum Thema Schwangerschaft in Zeiten von Covid19

1. Risiko für Schwangere

  • Infektionserkrankungen können bei Schwangeren anders verlaufen als bei Nicht-Schwangeren.
  • Für COVID-19 gibt es bisher keine Hinweise, dass Schwangere ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung beziehungsweise für einen schwereren Verlauf haben.
  • Es wird erwartet, dass die große Mehrheit der SARS-CoV-2-infizierten Schwangeren leichte bis mittelschwere Symptome entwickelt
  • Komplikationen in der Schwangerschaft: Fehlgeburten traten während der Pandemie bisher nicht häufiger auf (Datenlage reicht bisher nicht für abschließende Beurteilung).
  • Frühgeburtenraten bei erkrankten Schwangeren variieren je nach Studie zwischen 6 % und 39 %. Damit ist die im Vergleich zu nicht-infizierten Schwangeren erhöht.
    Es gibt bislang keine Erkenntnisse darüber, dass Frauen, bei denen im letzten Drittel der Schwangerschaft eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert wurde, das Virus im Mutterleib an ihre Babys weitergegeben haben (vertikale Übertragung).
  • Es wird davon ausgegangen, dass die meisten Infektionen bei Neugeborenen aerosolbedingt sind.
  • Neonatale SARS-CoV-2 Infektionen sind selten, selten symptomatisch, und die Infektionsrate ist nicht höher, wenn das Kind vaginal geboren wird, gestillt wird oder bei der Mutter verbleibt.

  • maternales Alter >35 Jahre  
  • hoher Body Mass Index
  • chronischer Bluthochdruck
  • vorbestehender Diabetes

  • steigendes Alter
  • Raucher (schwache Evidenz)
  • adipöse (BMI>30) und stark adipöse (BMI>35) Menschen
  • Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21)
  • Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, ohne Rangfolge:
    • des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck)
    • chronische Lungenerkrankungen (z. B. COPD)
    • chronische Nieren- und Lebererkrankungen
    • Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
    • Patienten mit einer Krebserkrankung
    • Patienten mit geschwächtem Immunsystem

2. Symptome : SARS-CoV-2 Infektion bei Schwangeren

  • Prinzipiell vergleichbar zu Nicht-Schwangeren im gebärfähigen Alter, weisen jedoch eine große klinische Variationsbreite auf
  • Häufigsten Symptome infizierten Schwangeren: Husten und Fieber, wobei diese jedoch im Vergleich zu Nicht-Schwangeren seltener auftreten  (viele asymptomatischen Schwangerschaften)
  • Nach bisherigen Studien entwickeln Schwangere vergleichsweise seltener Symptome.

3. Risiko für ungeborenes Kind

  • Bisher ist sehr wenig bekannt über mögliche Risiken für das ungeborene Kind (die meisten Fachleute gehen davon aus, dass eine Infektion nicht zu Fehlbildungen führt).
  • Jede fieberhafte, schwere (Infektions-)Erkrankung kann Risiken für die Mutter und ihr ungeborenes Kind haben. In diesen Fällen ist der Arzt zu konsultieren.

4. Was kann ich tun, um mich und mein Baby zu schützen?

  • Die konsequente Einhaltung der persönlichen Hygienemaßnahmen (insb. Händewaschen, Vermeidung von Anhusten und Anniesen, ordnungsgemäßes Entsorgen von benutzten Taschentüchern) sowie der festgelegten Arbeitsschutzmaßnahmen minimieren das Infektions- und Ansteckungsrisiko und werden allen Schwangeren und Stillenden besonders empfohlen.

Praktische Empfehlungen

  • Bei SARS-CoV-2 positiven Schwangeren werden ultrasonographische Verlaufskontrollen (Biometrie, Doppler, Fruchtwassermenge) in 2-bis 4-wöchentlichen Abständen empfohlen.
  • Eine häusliche Quarantäne darf nicht zu einer Versorgung unterhalb des Standards führen. Liegt der Infektionszeitpunkt in der frühen Schwangerschaft, sollte großzügig auch ein Ersttrimester-Screening beziehungsweise eine erweiterte Feindiagnostik angeboten werden.
  • Die Anwesenheit einer gesunden Begleitperson unter der Geburt ist möglich und sinnvoll.
  • Eine Trennung von Mutter und gesundem Kind ist bei COVID-19 Erkrankungen nicht zwingend erforderlich, wenn Hygieneregeln und Maßnahmen zur Vermeidung einer Virusübertragung eingehalten werden. Haut-zu-Haut Kontakt zwischen Mutter und Kind soll unter Einhaltung der Hygieneregeln und -maßnahmen (Händedesinfektion, MNS, kein Schleimhautkontakt, u.a. kein Küssen) ermöglicht werden.
  • Stillen soll bei SARS-CoV-2 positiven Müttern ermöglicht und unterstützt werden. Eine PCR-Testung der Muttermilch kann bei COVID-19 erkrankten Müttern erwogen werden.

Weiterführende Links


Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben:
FAQs zu mutterschutzrechtlichen Bewertungen von Gefährdungen durch SARS-CoV-2
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.:
Empfehlungen zu SARS-CoV-2/COVID-19 inSchwangerschaft, Geburt und Wochenbett (Update10/2020)
Robert Koch Institut:
Demografische Faktoren, Symptome und Krankheitsverlauf
 

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