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Tag der Rückengesundheit 2021

Der 15. März ist Tag der Rückengesundheit. Mit dem Aktionstag wird zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden aufgerufen.
Aus diesem Anlass beantwortet das Physiotherapie-Team des Marienstifts um Susanne Thürmer vier Fragen zu einem Thema, das immer mehr Menschen betrifft.

Auf dem Gebiet der Muskel-Skelett-Erkrankungen stellen Rückenerkrankungen den größten Teilkomplex dar. Warum haben mittlerweile so viele Menschen Probleme damit?

Der Grund ist vor allem Bewegungsmangel. Gebrauchen wir unsere Muskeln, Sehnen, Fascien, Knochen oder Knorpel regelmäßig, werden sie stärker und belastbarer, dehnfähiger, kräftiger und stabiler. Gebrauchen wir sie unregelmässig oder bestimmte Bereiche sehr viel und andere kaum, kommt es zu Muskel-Skelett-Problemen, unter anderem auch zu Rückenproblemen. Leider beginnt der Bewegungsmangel schon in frühester Kindheit und zieht sich bis ins Alter.
 

Wenn Sie fünf Tipps zur Vorbeugung von Rückenbeschwerden geben könnten – welche sind das?

  1. Regelmäßige, am besten mehrmals tägliche Bewegung.
  2. So oft wie möglich zu Fuß gehen, jede Treppe nutzen und Rolltreppen und Aufzüge so selten wie möglich betreten.
  3. Alle Gelenke von Kopf über Wirbelsäule bis zu den Füßen einmal täglich im schmerzfreien Bereich (leichte Dehnungsschmerzen sind okay) im individuellen maximalen Bewegungsausmaß durchbewegen.
  4. „Jede Stunde eine Runde“: Maximal eine Stunde am Stück sitzen, dann eine Bewegungspause machen, zum Beispiel Dehnungsübungen und einmal das Treppenhaus auf und ab gehen.
  5. Abwechslung aller wichtigen Komponenten: Krafttraining, Dehnungsübungen, Ausdauertraining, Beweglichkeit der Gelenke durchführen. Das alles benötigt unser Bewegungsapparat.


Vorübergehende Probleme mit dem Rücken haben viele Menschen. Wann aber sollte Grund zur Besorgnis bestehen und welche Folgeerkrankungen sind denkbar?

Grund zur Besorgnis sollten Schmerzen sein, die länger als 14 Tage anhalten oder nach dieser Zeit ohne Schmerzmittel nicht auszuhalten sind. Weiterhin jede Art von Lähmungserscheinungen oder Sensibilitätsstörungen. Beispiele: den Fuß nicht mehr anheben können, andauernde ausstrahlende Schmerzen in Arm oder Bein, plötzliche Störungen von Blasen- oder Darmkontrolle. Sie können Signale von Nerveneinengungen sein. Bei zu lange anhaltenden Einengungen von Nerven drohen dauerhafte Schädigungen und damit Lähmungen im betroffenen Bereich.


Viele Menschen wissen, auf was sie achten müssen. Doch im Alltag vergessen sie es. So sinken sie doch wieder auf dem Stuhl zusammen, statt aufrecht zu sitzen. Was kann man tun, um die Regeln möglichst dauernd präsent zu haben?

Das aufrechte Sitzen ist nicht die Lösung der Rückenprobleme. Das dauerhafte Sitzen an sich ist die häufigste Ursache von unspezifischen Rückenschmerzen. Bewegt und aktiv zu sitzen ist ein erster Schritt. Heißt: die Position häufig variieren, auch mal stehen oder wenn möglich auf einem Ball sitzen. Tipp: einen Timer stellen, der tagsüber nach jeder Stunde daran erinnert, einmal aufzustehen, Dehnübungen zu machen und sich dann bewusst aufrecht hinzusetzen und nachzuspüren, wie sich der aktive, aufrechte Sitz anfühlt. Feste Bewegungsrituale im Alltag hinterlassen Spuren im Gehirn und automatisieren sich dann immer mehr.

Tag der Rückengesundheit: Mitarbeiterinnen der Physio
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