Symbolbild

Vielfältige Betreuungsformen in vier Häusern vereint

In der Wohnen und Betreuen GmbH sind sie auch konzeptionell breit aufgestellt, es sind unterschiedliche Betreuungsformen berücksichtigt. Seit 30 Jahren gibt es die Häuser im Ostbereich des Dorfes, die idyllisch an der Wabe gelegen und im Zentrum durch ein Rondell verbunden sind.

Sascha Bittner und Svenja Drobeck

Zuletzt feierten Mitarbeitende, Bürger:innen und deren Angehörige das Bestehen und blickten auf drei zufriedenstellende Dekaden zurück. „Wir haben hier unterschiedliche Hilfebedarfe, Altersgruppen und Geschlechter und sind sehr heterogen aufgestellt“, erklärt Artur Wolff Gerade im Hinblick auf den Austausch zwischen Jung und Alt – in den Bereichen leben Menschen mit Behinderung zwischen 25 und 75 Jahren – entwickle sich eine gute Zusammenarbeit. „Wir fördern die Interaktion und wollen, dass die Jüngeren den Älteren helfen und umgekehrt. Das stärkt den Zusammenhalt und fördert das Verständnis untereinander. Unsere Erfahrung zeigt, dass das gut funktioniert“, so Artur Wolff Jeder hat seine Aufgaben im Haus und widmet sich seinen Projekten in der Peripherie des Weidenwegs, etwa bei den Gartenanlagen, dem Grillplatz, dem Gewächshaus oder dem Hühnerstall. Wie etwa bei Sascha Bittner und Svenja Drobeck - beide leben im Weidenweg 4. Sie war im Rahmen des Probewohnens im Weidenweg zu Gast, um für sich herauszufinden, ob das Zusammenleben in einem der Weidenweg-Häuser mit jeweils 11 Bewohnern funktioniert. Nach drei Wochen wohnt sie mittlerweile fest im Weidenweg. Damit es mit der Eingewöhnung besser klappt, erhält sie Unterstützung von Sascha Bittner, der seit 2012 im Weidenweg 4 lebt. „Ich kümmere mich gern um die Neuen, das macht mir Spaß“, findet Bittner. Das weiß die junge Frau zu schätzen. So darf sie sich bereits an der Hühnerpflege beteiligen. „Ich darf mich um die Hühner Henrietta und Isabella kümmern“, sagt sie stolz. Doch eigentlich hat sie ein besonderes Faible für Schnecken, insbesondere Afrikanische Riesenschnecken, die im Gegensatz zu den Kriechtieren unserer Gefilde locker in zwei Hände passen.  Eine weitere Besonderheit im Weidenweg 4 sei, erklärt Artur Wolff, dass es die einzige Gruppe ist, die ihr Essen täglich selbst zubereitet. „Das macht mir sehr viel Spaß gemeinsam zu kochen. Und ich lerne so meine Mitbewohner besser kennen“, erzählt sie. Das gemeinsame Kochen der Mittagsverpflegung, die Vorbereitung und Planung ist Teil der tagesstrukturierenden Maßnahmen in der Wohngruppe.

Sascha Bittner dagegen kennt jeder im Dorf und darüber hinaus. Nicht nur, weil er so hilfsbereit ist, sondern auch durch seine Mitgliedschaft in der Neuerkeröder Band „The Mix“. Musik ist Sascha wichtig und bildet eine weitere Verbindung zu Svenja Drobeck, die sich allerdings aufs Hören beschränkt. Max Giesinger, Silbermond, Mark Forster oder Vincent Weiß sind bei ihr angesagt, kommen bei Sascha aber eher auf den Plattenteller – er versucht sich als DJ im Freizeitbereich und wird demnächst bei den Dorfdiscos in der Scheune auflegen. Einen ersten Versuch startete er bereits beim Weidenweg-Fest: Im Rondell hatten es sich Bürger:innen, Mitarbeitende und Angehörige gemütlich gemacht und fühlten sich bei sonnigem Wetter gut unterhalten. „Das Weidenweg-Fest hat alle zusammengebracht, jeder hat unterstützt. Insbesondere freue ich mich, dass viele junge Bürger:innen zusammengefunden haben, die sich aus der Schule, der Jugendhilfe, der Arbeit oder Freizeitaktivitäten kennen“, resümierte Stefanie Breford-Argenton, die die Wohnbereiche im Weidenweg leitet. Die tollen Wohnangebote seien aber nichts ohne die großartigen Kolleg:innen in den Gruppendiensten, die den Alltag meistern und das Wohnangebot für z.B. Sascha und Svenja auch mit Leben füllen, lobt die Wohnbereichsleitung.

Eine große Gemeinschaft: Bürger:innen und Mitarbeitende aus den Weidenweg-Häusern feierten gemeinsam mit Angehörigen das 30-jährige Bestehen.
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