Der Luise-Löbbecke-Ring wurde anlässlich des 200. Geburtstags von Luise Löbbecke im Jahr 2008 erstmalig, und seitdem in unregelmäßigen Abständen, vergeben. Mit dem Ring wird jedes Mal eine Frau aus der Region geehrt, die sich in den Bereichen Soziales, Kultur, Gesundheit oder Umwelt in besonderer Weise engagiert. Im Vordergrund steht die Anerkennung für das Engagement in der Gesellschaft. Der Luise-Löbbecke-Ring erinnert an die vorbildhaften Tätigkeiten von Luise Löbbecke, Ehrenbürgerin der Stadt Braunschweig und Mitbegründerin der Evangelischen Stiftung Neuerkerode.
Neben dem Ring wird ein Preisgeld von 2.500 Euro zur Förderung von sozialen, kulturellen und anderen Projekten ausgezahlt. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wird der Ring im Braunschweiger Dom übergeben.
Vorschläge für Preisträgerinnen
Vorschläge für ehrenamtlich engagierte Frauen in der Region können Sie gerne einreichen. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Bankhauses Löbbecke, des Braunschweiger Doms und der Evangelischen Stiftung Neuerkerode trifft die Auswahl aus den eingehenden Vorschlägen.
Vorschläge mit kurzer Begründung bitte an:
Evangelische Stiftung Neuerkerode
Kastanienweg 3
38173 Sickte-Neuerkerode
E-Mail an: oeffentlichkeitsarbeit@neuerkerode.de
2008 - Anja Renz, Vorsitzende von Weggefährten e.V.
Der Verein "Weggefährten e.V." leistet Elternhilfe zur Unterstützung von tumorkranken Kindern in Braunschweig. „Nach der Ehrung hat der Bekanntheitsgrad unseres Vereins stark zugenommen. Gewachsen ist nicht nur der Zuspruch bei Veranstaltungen, wir haben auch mehr Spenden bekommen“, schildert Anja Renz zurückblickend. Übergeben hat den Preis Bundesfamilienministerin a. D. Frau Dr. Ursula von der Leyen.
2010 - Ann Claire Richter, Redakteurin Braunschweiger Zeitung
Mit ihrer fundiert recherchierten Berichterstattung zu sozialen Themen regt Frau Richter eine vertiefte Diskussion zu Problemen unserer Gesellschaft an. Die damalige Generalbundesanwältin Frau Professor Monika Harms hielt die Festrede zur Verantwortung der Presse als „Vierte Gewalt“ in unserem Land.
2013 - Véronica Scholz, Stiftung PharmHuman
Der dritte Luise-Löbbecke-Ring wurde von der damaligen Sozialministerin Cornelia Rundt an Frau Scholz übergeben. Die Apothekerin im Ruhestand verknüpft Pharmazie mit humanitärer Verantwortung. 2005 gründete sie die Stiftung PharmHuman.
Das Ziel der PharmHuman Stiftung ist die nachhaltige Arbeit mit Präventionsmaßnahmen und die Förderung von Eigeninitiative. Projekte im In- und Ausland zur Gesundheitsförderung und zum Informations- und Erfahrungsaustausch stehen dabei im Focus.
2015 - Angelika Engel, Gesundheitsamt Braunschweig
Die Braunschweigerin Angelika Engel wurde für ihr mehr als dreißigjähriges Engagement für Menschen mit Migrationshintergrund geehrt, bereits lange, bevor sich das Thema im gesellschaftlichen Fokus etablierte. „Ich bin begeistert von ihrem Engagement, ihrer Art stetig neu zu lernen, und ihrem unaufhaltsamen Einsatz für Migranten, die zu uns kommen, unser Land bereichern und Teil unserer Gesellschaft sind“, sagt in ihrer Laudatio Dr. Brigitte Mohn, MBA, Vorstand der Bertelsmann Stiftung bei der Preisverleihung im Braunschweiger Dom St. Blasii. Aus dem ehrenamtlichen Engagement von Angelika Engel erwuchs eine Profession: Seit zwanzig Jahren betreut sie im Gesundheitsamt Braunschweig psychiatrisch erkrankte Menschen mit Migrationshintergrund.
2019 - Domina Mechtild von Veltheim, Kloster St. Marienberg
Die Jury vergab den Luise-Löbbecke-Ring 2019 an Mechtild von Veltheim. Ihre Leistung besteht darin, mit Übernahme der Domina-Würde im Jahr 1989 den Konvent wiedererweckt und vor allem mit neuem Leben erfüllt zu haben. In den 30 Jahren ihrer Amtsführung hat sie das Kloster St. Marienberg mit Symposien und Kunstausstellungen zu einer bekannten Institution, auch über die Grenzen des Braunschweiger Landes hinaus, geführt. Daneben leitet sie erfolgreich die Paramentenwerkstatt, die liturgische Gebrauchstextilien wie Altar- und Kanzelbehänge, Kelchtücher oder Gewänder herstellt und restauriert. Mechtild von Veltheim schafft es durch die Strahlkraft ihrer Persönlichkeit, prägende Traditionen lebendig zu halten und sie in unsere Zeit zu überführen. Sie engagiert sich sozial und religiös fundiert, verbunden mit der Hoffnung, dass sie ihr Lebenswerk weiterhin so ausdauernd und aufmerksam weiterführen kann. In der Paramentenwerkstatt im Kloster St. Marienberg setzt sie sich dafür ein, religiöse Antworten auf das zu finden, was uns heute umtreibt. Ihre Arbeit ist geprägt davon, Gegenwart und Vergangenheit zusammenzubringen, um auf dieser Grundlage visionär eine neue Zukunft zu gestalten.