Symbolbild

International Overdose Awareness Day 2023

Mit diesem Aktionstag am heutigen 31. August wollen verschiedene Akteure aus der Suchthilfe für die Risiken von Überdosierung sensibilisieren.

"Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf der Notwendigkeit von sogenannten Drogenkonsumräumen", erläutert David Röker, Straßensozialarbeiter in der Fachambulanz Peine des Lukas-Werks. Mit dem International Overdose Awareness Day soll vor allem die Öffentlichkeit für die Notwendigkeit einer besseren Prävention sensibilisiert werden. "Denn die Mittel, um Todesfälle durch Überdosierung zu vermeiden, sind bekannt, häufig fehlt es aber an der Unterstützung der Politik und auch des Gesundheitssystems."

Röker verweist auf den jährlichen Europäischen Drogenbericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle, der zu dem Ergebnis komme, dass in Europa die Verfügbarkeit von Drogen hoch sei und der Umfang und die Komplexität der illegalen Drogenproduktion in Europa weiter zunehme. Menschen, die Drogen konsumieren, seien heute einer breiteren Palette psychoaktiver Substanzen mit hoher Potenz und Reinheit ausgesetzt. Im Mittelpunkt stehe weiterhin der Konsum von Heroin und weiteren Opioiden. Mit 74 Prozent seien Opioide für Dreiviertel der mehr als 6000 Todesfälle in Europa verantwortlich.

Drogenkonsumräumen sind Einrichtungen, die die Ausstattung für einen risikominimierenden Konsum bereitstellen. "Dies beinhaltet zum Beispiel die Bereitstellung von sterilem Spritzbesteck und die Ausgabe von Pflastern, Tupfern, Alkotipps sowie steriler Einweghandschuhe. Deutschlandweit sind in solchen Räumen seit fast 30 Jahren zwei Menschen verstorben". Außerhalb dieser Räume seien es weit mehr als 35000 verstorbene Drogengebrauchende, die zumeist an den Folgen einer Überdosis verstarben.

Seit 2001 ist der 31. August all jenen Menschen gewidmet, die durch eine Überdosis ihr Leben verloren oder schwere Schäden erlitten.

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