Symbolbild

Wenn das St. Vitus zum Laufsteg wird

Regelmäßig bekommen die Bewohner:innen des Seesener Senioren- und Pflegezentrums die Mode der Saison präsentiert.

Als die Models den Laufsteg betreten, geht ein Raunen durch das Publikum. „Sieht gut aus! Gefällt mir!“-Ausrufe waren zu hören. Doch nicht etwa New York, London, Paris oder Mailand waren Schauplatz der Modenschau, sondern das Senioren- und Pflegezentrum St. Vitus in Seesen.

Modenschau im St. Vitus in Seesen

Hier wird ebenso wie in vielen anderen Pflegezentren der Evangelischen Stiftung Neuerkerode regelmäßig Mode durch das Modeparadies Fichtner aus Langelsheim präsentiert. „Ungefähr zwei Mal im Jahr sind wir hier und präsentieren passende Mode zur Saison“, erklärt eine Mitarbeiterin. Im Gepäck haben sie einiges. Ein Teil des Seniorenzentrums wird für einen Tag zu einem Laden, in dem unzählige Kleidungsstücke ausgestellt sind. Morgens und nachmittags können die Senior:innen hier nach Lust und Laune einkaufen.

Doch der Höhepunkt des Tages erwartet sie dazwischen: die große Modenschau. Die Senior:innen versammeln sich um den „Laufsteg“. Eine fragt ihre Nachbarin: „Läufst du heute?“ Denn oft sind die Models Bewohner:innen des St. Vitus. An diesem Tag wird die Mode jedoch vom Personal präsentiert.

Fünf Models laufen über den Laufsteg. In drei Durchgängen zeigen sie unterschiedliche Outfits. Währenddessen beschreibt eine Modeparadies-Fichtner-Mitarbeiterin, was die Zuschauer:innen gerade zu sehen bekommen. Und das ist einiges: Fellwesten, Wendejacken, Handtaschen, Oberteile, Hosen. „Die Hose hat einen Gummizug“, beschreibt sie ein Modell. „Das ist besonders in der Weihnachtszeit praktisch. Da kann man auch mal ein Stück Kuchen mehr essen.“ Auch über Trends informiert sie. Manche Kleidungsstücke haben sind beerenfarben: „Das ist in dieser Saison sehr angesagt.“

Die Models wirken, als hätten sie nie etwas anderes getan: Sie stolzieren auf und ab, hier eine Drehung, da ein Ausziehen der Jacke. Zwischendurch bleiben sie immer wieder stehen, damit die Senior:innen den Stoff fühlen können. Das kommt gut an – immer wieder gibt es Applaus. „Ausziehen!“, ruft eine Bewohnerin scherzend. „Die Jacke nehme ich gleich mit!“

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