„Endlich!“ – Ein ganz persönliches Treffen mit Dr. Eckart von Hirschhausen

„Endlich“ – so heißt das aktuelle Bühnenprogramm von Dr. Eckart von Hirschhausen. „Endlich!“ – so mag aber auch der eine oder die andere Mitarbeitende aus der Unternehmensgruppe der Evangelischen Stiftung Neuerkerode erfreut gedacht haben, als am 4. März 2020 in der Stadthalle das ganz persönliche Treffen mit dem bekannten Arzt, Moderator und Gründer der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN, mit der die ESN seit knapp einem Jahr kooperiert, stattfand.

Fotos: Bernhard Janitschke

Humor verbindet

Insgesamt 3.000 Mitarbeitende werden in weit über 100 Workshops zum Thema „Humor verbindet“ bereits seit Juni 2019 und noch bis zum Jahresende 2020 geschult. Die Humor-Trainer Andreas Bentrup und Susanne Hill vermitteln dabei, wie man eine gelassene Haltung im oft stressigen Pflege-Alltag behält, sich aber auch selbst wahrnimmt und so mit sich umgeht, um andere gut pflegen zu können.

Ergänzend zu den Workshops fand – sozusagen als Highlight der Kooperation – nun das Treffen mit Dr. Eckart von Hirschhausen statt, an dem über 80 Mitarbeitende mit großer Begeisterung teilnahmen. Er präsentierte sich locker, lustig, eloquent, blitzgescheit, aber auch tiefgründig und sehr fokussiert auf das Thema Nachhaltigkeit. Vor seiner Bühnenshow in der Stadthalle, nahm er sich fast zwei Stunden Zeit für einen Vortrag, aber auch für den direkten Austausch mit seinen Gästen.

Dr. Eckart von Hirschhausen lobte die ESN beispielsweise dafür, das vermeintlich typisch deutsche Phänomen „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ mit den Workshops ad absurdum zu führen. Denn: „Denn Humor und eine gelassene Haltung sind die Voraussetzung für eine positive Arbeitskultur, für eine gutes Miteinander im Team, für Empathie und zielführende Kommunikation. Und die Art von Humor, die wir in den Workshops vermitteln, kann man lernen“, so von Hirschhausen.

Erwache und lache

Wie das genau geht, dazu gab Andreas Bentrup praktische Einblicke. „Der direkte, unmittelbare Kontakt zwischen Pflegern und zu Pflegenden ist ganz entscheidend. Wenn man geschult ist, kann man auf Zwischentöne eingehen, das Eis brechen und somit eine Beziehung aufbauen“, erläuterte der Humor-Trainer. „Wer sich wohlfühlt, kann schneller gesunden oder einfach besser in seiner Umgebung leben.“ Und wie schafft man es, sich für diesen oft herausfordernden Job zu wappnen? Bentrup hält es mit einem Song von Michael Jackson. „I’m starting with the man in the mirror.“ Mit einer gesunden Selbsteinschätzung und der Fähigkeit, die innere Haltung positiv zu programmieren, kann man Seelenhygiene betreiben und ist somit wesentlich aufgeschlossener für andere. Klingt gut! Ein weiterer Tipp des Coaches: Jeden Tag mit einem Lächeln beginnen. Kurzform: „Erwache und lache!“

Vielen Dank

Dr. Eckart von Hirschhausen vermittelt den Pflegekräften, wie wichtig ihre Arbeit ist, die sie täglich leisten und wirft darüber hinaus einen Blick weit über den Tellerrand. Mit “Scientists for Future“ setzt er sich aktiv gegen den Klimawandel ein und verdeutlicht den Zusammenhang zwischen den Folgen der Umweltzerstörung und deren Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. So werden nicht nur die Hitzewellen medizinische Folgen mit sich bringen. Neue Infektionskrankheiten aus den Tropen kommen zu uns, Allergien nehmen zu, und wer schon chronisch mit Herz und Lunge zu tun hat, spürt das als Erstes. „Die meisten Pflegeheime und viele Krankenhäuser haben keine Klimaanlagen, und wenn die Sonne die Innenräume aufheizt, kann im wahrsten Sinne keiner einen kühlen Kopf bewahren, um für andere da zu sein. Auf viele dieser Konsequenzen sind wir im Gesundheitswesen kaum vorbereitet“, schließt er seinen Vortrag ab.

Danke! Für den interessanten, inhaltlich aufrüttelnden und humorvollen Input und für eine Beziehung zwischen Künstler und Publikum, die ab der ersten Sekunde funktioniert hat.