„Grünes Kloster Riddagshausen“ – Natur Nachhaltig erleben

Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe GmbH setzt sich für den Erhalt der regionalen Vielfalt ein und erweitert in zweijähriger Bauzeit das Gelände des Klostergartens Riddagshausen.

Freuen sich über das erweiterte Klostergelände (von links): Georg Renz, Bernhard Knoblauch, Lutz Müller, Fred Freimuth, Rüdiger Becker, Hans Henning Müller, Marcel Fischer

Mit dem neuen Gelände sei ein Ort der Ruhe, Erholung und Spiritualität entstanden, sagte Stiftungsdirektor Rüdiger Becker bei der Eröffnung.

Hans Henning Müller (Geschäftsführer Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe) bedankte sich unter anderem bei der Kirchengemeinde Riddagshausen und dem Jobcenter Braunschweig für die gute Zusammenarbeit.

Interessierte ließen sich bei der feierlichen Eröffnung über das erweiterte Gelände führen - und entdeckten dabei eine Kröte.

Auf dem Klostergelände werden regelmäßig Führungen angeboten - wie hier bei der feierlichen Eröffnung.

Wiesenkümmel, Moschusmalve und Wiesensalbei blühen auf der Wiese, vor der Marcel Fischer steht. „Das hier so hinzubekommen hat den Teilnehmern ordentlich Schweiß gekostet“, sagt der Leiter des Bereiches „Naturwerk“ der Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe GmbH. Unter anderem weil stark verwurzelte Wildkräuter wie die Quecke von Hand akribisch entfernt werden mussten. Jetzt erfreuen sich viele Kleintiere und Insekten wie Honigbiene und Hummel an der neuen Blumenwiese auf dem Klostergelände in Braunschweig-Riddagshausen. „Die Wiese erfüllt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt vieler Insekten und Pflanzenarten in unserer giftbelasteten Kulturlandschaft“, sagt Fischer.

Zwei Jahre lang  hat die Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe GmbH das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Projekt „Grünes Kloster Riddagshausen“ umgesetzt und nun erfolgreich abgeschlossen. Das Gelände wurde um rund einen Hektar erweitert. Insgesamt elf neue Hochbeete für den mittelalterlichen Kräutergarten sind entstanden, eine Trockenmauer aus Elmkalkstein und eine Benjeshecke aus Totholz - beides  nach historischem Vorbild – wurden gebaut und bieten Schutz und Entfaltungsmöglichkeiten für viele Tier- und Pflanzenarten, eine Obstwiese wurde erweitert, Rasenflächen bearbeitet, die Blumenwiese angelegt.

Das „Naturwerk“ beschäftigte im Projektzeitraum rund 20 über das Jobcenter vermittelte Teilnehmer und bereitete sie damit auf den ersten Arbeitsmarkt vor. „Langzeitarbeitslose mit multiplen Problemlagen, wie zum Beispiel Suchtproblematiken oder erheblichen finanziellen Schwierigkeiten wurden für die Arbeit an und mit der Natur qualifiziert“, so Fischer. Zwei Teilnehmer wurden kurz nach Projektende in ein gefördertes Beschäftigungsverhältnis bei den Qualifizierungsbetrieben übernommen. Auch die stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Braunschweig Katrin Miehe-Scholz zeigte sich von dem Projekt „Grünes Kloster Riddagshausen begeistert. „Die Teilnehmer konnten Wissen einbringen und haben viel Neues erlernt.“ Der erweiterte Klostergarten sei ein Schmuckstück für Riddagshausen und die ganze Stadt.

Für Interessierte werden auf dem Klostergelände regelmäßig Führungen angeboten. Fischer sieht auch für die Zukunft viel Potential: „Auf der Rasenfläche ist die Schaffung wechselnder Themengärten geplant, um beispielsweise historisches Getreide anzubauen.“ Auch eine Brunnenanlage, die zum klösterlichen Kontext passt, könnte entstehen. Mit der Kirchengemeinde gab es dazu bereits erste Gespräche.