„Hohe Versorgungsqualität von Menschen mit Behinderung“

Sozialministerin Dr. Carola Reimann zu Gast im MZEB Braunschweig

 

Drei Jahre nach der Eröffnung des Medizinischen Behandlungszentrums für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB) in Braunschweig hat sich Niedersachsens Sozialministerin Dr. Carola Reimann über die bisherige Entwicklung sowie über die weitere Zukunftsplanung des speziellen medizinischen Angebots für Menschen mit Behinderung informiert.

„Mich beeindruckt, wie gut das MZEB angenommen wird. Das zeigt, wie hoch die Versorgungs-qualität hier ist. Die gute Auslastung macht darüber hinaus deutlich, wie wichtig diese Arbeit ist. Deswegen bin ich froh, dass sich mit diesem Zentrum und der Verstetigung des Angebotes in Braunschweig und der Region eine wichtige Lücke für die gesundheitliche Versorgung von erwachsenen Menschen mit Behinderungen geschlossen hat“, so die Sozialministerin.

„Ohne den Einsatz von Frau Dr. Reimann wäre seinerzeit die Gründung des MZEB nicht möglich gewesen. Für dieses Engagement möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bedanken. Die Entwicklung des MZEB Braunschweig verdeutlicht, wie wichtig diese Versorgung für die Menschen mit Behinderung ist“, sagt Petra Sarstedt-Hülsmann, Geschäftsführerin der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH. „Allerdings steht unser MZEB – ebenso wie andere auch – vor Barrieren, wie z.B. der Fallzahlobergrenze, die wir übrigens in Kürze erreichen werden. Zudem könnte das MZEB in einem breiteren medizinischen Spektrum versorgen, entsprechende Bedarfe wurden uns gegenüber durch eine Patientenumfrage bestätigt, die Umsetzung hängt aber noch vom Willen der Kassen ab. Nicht zuletzt muss dabei auch die Vergütung der Leistungen erwähnt werden, die angesichts der hohen Leistungsqualität des MZEB derzeit zu gering ausfällt.“

„Mit dem interdisziplinären und multiprofessionellen Team können wir die Beschwerden unserer Patienten besser erkennen und behandeln, auch wenn sich diese aufgrund ihrer Beeinträchtigungen häufig nicht ausreichend mitteilen können oder sich Krankheitssymptome anders zeigen als bei Menschen ohne Behinderung“, erläutert Dr. Michael-Mark Theil, Chefarzt des Integrierten Gesundheitsdienstes Neuerkerode sowie des MZEB. „Neurologen, Psychiater, Psychologen, Allgemeinmediziner und Internisten arbeiten gemeinsam mit Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden, dem Case-Management und der Verwaltung unter einem Dach. Ein erster Schritt ist uns mit dem MZEB im ambulanten Sektor gelungen. Nun gilt es, die gleiche Versorgungsqualität im stationären Sektor zu etablieren. Daran arbeiten wir hart, und versuchen dies perspektivisch im Krankenhaus Marienstift zu erreichen.“

Hintergrund-Informationen zum MZEB
Das Braunschweiger MZEB gehört zur Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH, einer Gesellschaft der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Es befindet sich am Standort Marienstift und war bei der Gründung im Jahr 2017 niedersachsenweit eines der ersten dieser Art.

Mit dem Start wurde eine Versorgungslücke geschlossen, denn zuvor gab es ausschließlich sozialpädiatrische Zentren (SPZ) zur Behandlung von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderung.

Mit dem Eintritt in das Erwachsenenalter können Patienten das Angebot des SPZ allerdings nicht mehr nutzen. Seit 2017 besteht für sie in Braunschweig die Möglichkeit, ein MZEB für die weitere medizinische Behandlung aufzusuchen.