Stiftungsempfang im Braunschweiger Dom St. Blasii

"Die Evangelische Stiftung Neuerkerode (ESN) mit ihren acht Tochtergesellschaften ist Teil der Sozialwirtschaft", erklärte Neuerkerodes Direktor Rüdiger Becker beim Stiftungsempfang im 144.

Ministerialdirigentin Claudia Schröder, IHK-Präsident Wolf-Michael Schmid (links) und Neuerkerodes Direktor Rüdiger Becker betonten das wirtschftlich orientierte Arbeiten kirchlicher Organisationen.

Jahr des Neuerkeröder Bestehens. Vor mehr als 250 geladenen Gästen referierten im Braunschweiger Dom St. Blasii die Ministerialdirigentin im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, Claudia Schröder, und der Präsident der Industrie- und Handelkammer Braunschweig, Dr. Wolf-Michael Schmid. Thema ihrer Vorträge waren Fragen nach der regionalökonomischen Bedeutung sozialer Arbeit, nach Verbesserungen der Lebensqualität durch kirchliche, karitative und soziale Einrichtungen, und wie der gesellschaftliche Mehrwert selbstlosen Handelns zu bewerten sei. "Wenn wir Inklusion ernst nehmen", so Ministerialdirigentin Claudia Schröder, "betrifft es uns alle." Auf den Prüfstand müsse dann die Frage, welche Werte mit unserer Gesellschaft zu verbinden seien. Zentrale Bedeutung für Inklusion habe auch die Teilhabe am Arbeitsleben. Menschen mit einer Behinderung könnten nur so ihr Potential auf den ersten Arbeitsmarkt einbringen. Schröder kündigte an, das Land Niedersachsen werde durch eine Ausbildungsoffensive in die Sozialwirtschaft investieren. Außerdem müssten die Eingliederungshilfen intensiviert werden. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Braunschweig, Wolf-Michael Schmid, bezeichnete soziale Arbeit "als etwas Besonderes, da sie dem Allgemeinwohl dient." Damit leiste sie einen Beitrag zur Solidarität. Sozialwirtschaft sei, wie Untersuchungen auswiesen, ein starker Wirtschaftsfaktor. Als bedeutender Arbeitgeber in der Region ermögliche die ESN beispelsweise, Angehörigen eines behinderten Menschen in ihren Berufen weiter arbeiten zu können. Rüdiger Becker erklärte, die ESN sei auf Grund ihrer Gemeinnützigkeit "gut und unverzichtbar für die Region." Einrichtungen der Sozialwirtschaft würden als Katalysator wirken "und Hilfe dort hinbringen, wo Menschen sie konkret brauchen. Nur so können sie für sich Perspektiven entwickeln."  Auf die häufig gestellte Frage, ob eine Unternehmensgruppe wie die ESN noch Kirche sei, könne nur mit einem eindeutigen 'Ja' geantwortet werden, so Becker. Entscheidend sei, was Menschen in der Organisation bewege, und nicht deren Rechtsform. Die Arbeit der ESN finde ihre gesellschaftliche Anerkennung darin, dass sie in hochprofessionellen Strukuren Menschen zu Seite stehe.