„Trauen Sie sich etwas zu! Lernen Sie ein Leben lang und bleiben Sie in Bewegung!“

Bei der Auftaktveranstaltung einer neuen Gesprächsreihe im Krankenhaus Marienstift sprachen Menschen aus der Region mit dem Hirnforscher Prof. Dr. Martin Korte der TU Braunschweig über Demenz.

 

John Wolfgang Dorsch sitzt auf dem Podium direkt neben Martin Korte, dem renommierten Hirnforscher und Professor für Zelluläre Neurobiologie an der Technischen Universität Braunschweig. Der Wolfenbütteler stellt  - sozusagen auf Augenhöhe – eine Frage zum Kurzzeitgedächtnis bei Demenz. „Bestimmte Regionen im Gehirn altern schneller“, antwortet ihm der Professor und führt das Gesagte weiter aus.

Wie für John Wolfgang Dorsch bot die neue Gesprächsreihe „Wechselweise – Braunschweig im Dialog“ im Krankenhaus Marienstift Menschen aus der Region die Möglichkeit, direkt neben einem Experten auf dem Podium Platz zu nehmen. Zum Auftakt stand das Thema „Herausforderung Demenz“ im Mittelpunkt. Und so stellten nach einer kurzen Einführung durch Moderatorin Anne Fanenbruck, die charmant und sicher durch den Abend führte, viele Gäste ihre Fragen: Was wissen wir aktuell über das Thema Demenz? Welche Formen von Demenz gibt es überhaupt? Was sind auslösende Faktoren? Und ist der Mensch dafür geschaffen, 90 Jahre oder länger zu leben? Es ging um Wortfindungsschwierigkeiten, Standard-Antworten und kreative Lösungen, um Früherkennungsdiagnostik, vorbeugende Maßnahmen und Vieles mehr, worauf Prof. Dr. Martin Korte mit hoher Fachlichkeit, aber gleichzeitig leicht verständlich, zum Teil mit Anekdoten aus dem Leben, antwortete. Sein Ratschlag, um einer Demenz vorzubeugen oder diese hinauszuzögern: „Trauen Sie sich im Leben immer wieder etwas zu! Lernen Sie ein Leben lang, bleiben Sie in Bewegung!“ Im Umgang mit Demenzerkrankten betonte er: „Soziale Interaktionen sind wichtig. Zum Beispiel kann gemeinsames Singen Erstaunliches bewirken. Gehen Sie liebevoll und anerkennend mit Demenzpatienten um und zeigen Sie Gefühle.“ Zusätzlich müsse die Forschung weiter unterstützt werden, um Demenz besser zu begreifen.

„Eine wirklich gelungene Veranstaltung, ein spannendes Thema, eine sehr angenehme Atmosphäre“, sagte Besucherin Petra Mellen. Sie blieb wie viele andere noch lange nach der Podiumsdiskussion im großen Saal, genoss einige der demenzvorbeugenden Häppchen, die gereicht wurden, und stellte dem Hirnforscher Korte weitere Fragen. Musikalisch trug Dustin Sarnes mit einer sensiblen Begleitung am Klavier zum Gelingen der Veranstaltung bei.

„Mit der neuen Gesprächsreihe will das Krankenhaus Marienstift einen regelmäßigen Dialog anstoßen und die Herausforderungen der Gesellschaft insbesondere rund um das Thema Gesundheit beleuchten“, sagt der Geschäftsführer des Krankenhauses Marienstift Klaus-Dieter Lübke Naberhaus. Im Herbst ist der nächste Termin geplant. Das Thema steht noch nicht fest, denn zunächst werden die Rückmeldebögen ausgewertet, die viele der Gäste nach der Veranstaltung ausgefüllt haben, und auf denen unter anderem auch künftige Wunsch-Gesprächspartner erfragt wurden. „Uns ist wichtig, dass die Menschen aus der Region bei der Auswahl der Experten und der Themen unserer neuen Gesprächsreihe mitentscheiden“, so Lübke-Naberhaus.