Unterstützung und Organisation nach Hochwasser-Evakuierung
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Schreiben möchten wir Sie wieder aktuell informieren und auf den neuesten Stand nach der Hochwasser-Evakuierung des Theresienhofes bringen. Natürlich erreichen uns auch Fragen, die wir beantworten wollen. In den vergangen Tagen waren das insbesondere Rückfragen zum Heimvertrag. Einigen Bewohnern des Theresienhofes mussten wir nach der Flutkatastrophe mit den immensen Schäden an den Gebäuden eine Kündigung des Heimvertrages zustellen.
Was ist der Hintergrund dafür? Der von Ihnen mit der Theresienhof GmbH geschlossene Heimvertrag ist weiterhin gültig für Bewohnerinnen und Bewohner, die sich für eine zwischenzeitliche Unterbringung im ehemaligen Krankenhaus St. Vinzenz in Braunschweig entschieden haben. Mit Blick auf die Hochwasserereignisse in Goslar müssen wir es als Glücksfall bezeichnen, diese Immobilie kürzlich erworben zu haben. Denn nur dadurch konnten wir ein Ausweichquartier anbieten und unsere Seniorinnen und Senioren weiterhin betreuen und pflegen. In Goslar am Standort Theresienhof ist das in den ursprünglichen Gebäuden bis zur Sanierung nicht möglich.
Für Bewohnerinnen und Bewohner, die sich gegen die vorübergehende Unterbringung im St. Vinzenz entschieden haben, können wir daher in Goslar in den nächsten Wochen keine Pflege- und Betreuungsleistungen anbieten. Auch für uns ist es eine bedauerliche Situation, dass in Folge dessen bestehende Heimverträge gekündigt werden mussten.
Umso mehr möchten wir nochmals unsere Unterstützung anbieten, zugleich möchten wir uns auch für alle Hilfe und Unterstützung bedanken, die uns angeboten wird. Unsere Mitarbeitenden verpacken im Theresienhof verbliebene Kleidungsstücke. Wir organisieren auch den Transport der gepackten Sachen in die Einrichtungen, in denen die Bewohnerinnen und Bewohner derzeit leben. Verschmutze Wäsche wird zuvor professionell gereinigt. Wir bitten um Verständnis und Geduld, da Organisation und Transport der Kleiderkisten zeitlich aufwendig sind. Falls gewünscht können Sie Kleidung und andere persönliche Dinge natürlich auch selbstständig abholen. Unsere Hausmeister sind weiterhin im Theresienhof vor Ort. Bitte vereinbaren Sie einen Termin über folgende Rufnummer: 0151 – 53835649.
Immer wieder erreichen uns auch Fragen zu vom Hochwasser beschädigten Hilfsmitteln, wie Rollatoren und Rollstühlen sowie zu bei der Evakuierung verloren gegangenen persönlichen Gegenständen. Sofern Sie eine Hausratversicherung besitzen, können Sie die Übernahme des Schadens dort anzeigen. Für Reparatur und Ersatz von Hilfsmitteln können Sie sich auch an die für Sie zuständige Krankenkasse wenden.
Wir freuen uns über jeden, der in den Theresienhof zurückkehren möchte, sobald dieser wieder bewohnbar ist und unterstützen Sie gern bei der Rückkehr. Dabei nehmen wir natürlich auch Rücksicht auf Kündigungsfristen durch jetzt neu geschlossene Heimverträge mit anderen Einrichtungen. Darüber hinaus bieten wir an, Mobiliar – sofern dieses nicht in vom Hochwasser direkt betroffenen Räumlichkeiten steht – im Theresienhof zu belassen.
Wir hoffen, dass Sie nach und trotz aller Hektik und Aufgeregtheit wieder zurück in einen einigermaßen normalen Alltag gefunden haben, sofern Sie nicht auch privat vom Hochwasser betroffen waren. Unsere Gefühlslage ist noch sehr gemischt. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos, so sprechen wir uns zurzeit gegenseitig Mut zu. Wir sind unter anderem auch zuversichtlich, weil politische Gremien bereits ihre Bereitschaft signalisiert haben, uns bei der Bewältigung der Sachschäden zu unterstützen. Und wir sind immer noch froh, dass niemand bei der Evakuierung zu Schaden gekommen ist.
Unser Wunsch ist es, dass schon bald wieder Menschen in den Theresienhof einziehen. Und zuletzt gilt immer noch: Wir hoffen auf Verständnis in dieser für uns alle herausfordernden Zeit nach der Evakuierung. Wir wollen Sie weiter auf dem Laufenden halten und stehen für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.
Herzliche Grüße, Ihr
Rüdiger Becker
Direktor Evangelische Stiftung Neuerkerode