Wo das Glück überspringt

Menschen der Ev. Stiftung Neuerkerode erzählten auf dem Stiftungsempfang inspirierende Geschichten von Freude, Zufriedenheit und Dankbarkeit.

Fotos: Christian Bierwagen

Eine dieser Glücksbotschafter ist Ulrike Berger, Bewohnerin im Senioren- und Pflegeheim Haus der helfenden Hände. Sie berichtete von ihrem Schicksalsschlag, einer Krebsdiagnose. Ihr Leben sei dadurch auf den Kopf gestellt worden: Ihre ehrenamtliche Arbeit im Haus der helfenden Hände musste sie aufgeben, dafür ist sie nun selbst dort Bewohnerin. Trotzdem sei sie dankbar für die vielen kleinen Dinge im Leben, die sie früher so gar nicht wahrgenommen habe – das Vogelgezwitscher im Frühling oder die bunten Blätter im Herbst.

„Dem Glück auf der Spur – ein Perspektivwechsel auf die soziale Arbeit“ lautete das Motto des diesjährigen Stiftungsempfangs der Ev. Stiftung Neuerkerode, in dessen Mittelpunkt Menschen aus verschiedenen Bereichen der Unternehmensgruppe standen. Stiftungsdirektor Rüdiger Becker betonte, dass das Streben nach Glück in der Gesellschaft allgegenwärtig sei. Sein Fazit: Die Ev. Stiftung Neuerkerode liege mit ihrer Kampagne „Dem Glück auf der Spur“ voll im Trend. „Speziell im Kontext der sozialen, medizinischen und pflegerischen Arbeit entdecken wir viel davon“, so Becker.  

Ein weiterer Botschafter ist Maximilian Faber, Bürger des inklusiven Dorfs Neuerkerode, der von seinem schweren Autounfall und den Folgen erzählte. Er habe damals alles neu lernen müssen – atmen, gehen, sprechen. Er empfinde Dankbarkeit für die Unterstützung und die Förderung, die er in Neuerkerode erfahren habe. „Ich kämpfe und schaue nach vorne und möchte kein Mitleid, sondern dass mich die Menschen nehmen, so wie ich bin.“

„Ich wünsche mir mehr Verständnis für Menschen mit Behinderung. Jeder darf so sein, wie er ist“, richtete sich die Neuerkeröderin Nadja Fres an die Zuhörer im Dom. Sie lebt seit kurzem in dem inklusiven Dorf und hat dort ihr berufliches Glück gefunden: „Ich liebe es, im Blumenladen zu arbeiten, dort Sträuße zu binden und selbständig tätig zu sein.“

Ursula Stoll, Bewohnerin im Pflege- und Seniorenzentrum Bethanien, sprach davon, wie sie im Alter von 88 Jahren ihr Zuhause zurückließ, um nach Bethanien zu ziehen. Sie empfinde viel Freude, sich im Haus zu engagieren und sich für ihre Mitbewohner einzusetzen – Stoll ist seit kurzem im Heimbeirat. „Ich wünsche mir, dass die Politiker mehr Geld in die Pflege stecken, damit mehr Personal da sein kann.“

Ein Plädoyer für die Arbeit der Diakonie und Wohlfahrtsverbände gab der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, Klaus-Peter Bachmann, in seinem Grußwort. Er lobte die Arbeit der sozialen Berufe, die in Deutschland leider immer noch schlecht bezahlt würden.

Für die musikalische Begleitung an diesem Abend sorgte die Neuerkeröder Band Hand-in-Hand.