Zeitungsartikel Eröffnung Fachklinik Erlengrund

Arbeitsfelder im Wandel

Von Zeit zu Zeit möchten wir einen Blick in die Geschichte unserer Unternehmensgruppe werfen. Eine Geschichte, die zum Teil schon mehr als 150 Jahre zurückliegt, und die spannende Einblicke in die unterschiedlichen Hilfefelder unserer Stiftung gibt. Dabei geht es etwa um radelnde Diakonissen mit Haube und Tracht, um eine Privatwohnung, die bereitgestellt wird, damit Menschen einen geschützen Raum finden und um den Wandel in Betreuung und Pflege. Heute: Von der Therapie im Wohnzimmer zum professionellen Beratungs- und Präventionsdienstleister - Ein Blick in die Geschichte des Lukas-Werkes.

Hilfe hat bei uns Tradition

Die Ursprünge des Lukas-Werkes liegen in der Heininger Bruderschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Heiningen (Landkreis Wolfenbüttel) ein Hilfswerk zugunsten heimkehrender Kriegsgefangener und deren Familien aufbaute.1949 wurde der Heimkehrerdank e.V. als Nachfolgeeinrichtung gegründet. Von Heiningen aus ging auch die Initiative, sich in der ev.-luth. Landeskirche Braunschweig um suchtkranke Menschen zu kümmern. Und so wurde 1970 die erste Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke in Braunschweig eingerichtet. Die ersten Beratungen des Lukas-Werkes fanden in einer Pastorenwohnung statt. Einer der Gründerväter des Lukas-Werkes hatte die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.

Die Anfänge des Lukas-Werkes: Pastorenwohnung als Anlaufstelle für Suchtkranke

Das Bild zeigt einen möblierten Raum in der Jasperallee 35, der tagsüber für Beratungen und Gespräche und abends als Schlafraum für (mindestens) einen Patienten der Hausgruppe genutzt wurde. In den Folgejahren wurden unter dem Namen Lukas-Werk weitere Beratungsstellen in Goslar (1972), Salzgitter-Lebenstedt (1976), Helmstedt (1978) und Wolfenbüttel (1980) eingerichtet. Heute berät, behandelt und betreut das Lukas-Werk jährlich mehr als 4.000 Menschen in Südostniedersachsen in den Bereichen Suchthilfe, Psychosomatik und medizinische Versorgung für Menschen mit Behinderungen in sechs Fachambulanzen, drei Reha-Tageskliniken und einer Rehabilitations-Fachklinik sowie im Integrierten Gesundheitsdienst Neuerkerode (IGN) und im Medizinischen Behandlungszentrum für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB).

Standortkarte Lukas-Werk

Dauerthema: Die Finanzierung der Suchthilfe

1996 erfolgte die Ausgliederung der Suchtkrankenhilfe aus der Stiftung Lukas-Werk und die Überführung in die Lukas-Werk Suchthilfe gemeinnützige GmbH, 2000 steigt das Diakonische Werk Braunschweig e.V. als Gesellschafter ein. Ein Dauerthema bis heute ist die Finanzierung der Suchthilfe, bei der eine gesetzliche Regelung, etwa nach Einwohnerzahl, fehlt. "Die Suchthilfe braucht eine feste Basisfinanzierung und eine rechtliche Verankerung", sagt Petra-Sarstedt Hülsmann, die 2002 die Geschäftsführung des Lukas-Werkes mit dem Auftrag der Sanierung übernommen und in diesem Juli in den Ruhestand gewechselt ist. Doch bislang gehöre die Finanzierung in die kommunale Daseinsvorsoorge. "Und die ist freiwillig."

Das Lukas-Werk in der esn
Im Mai 2012 wird das Lukas-Werk ein Unternehmen der Evangelischen Stiftung Neuerkerode und Mitgliedseinrichtung des Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen in Niedersachsen (DWiN). Es folgen neue Themenfelder, in denen das Lukas-Werk aktiv wird: Seit dem 1. Januar 2013 ist der Integrierte Gesundheitsdienst Neuerkerode (IGN) Teil der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH. Dort, und seit dem 1. Juli 2017 im Medizinischen Behandlungszentrum für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB) in Braunschweig (als Nachfolgeeinrichtung der am 1. März 2014 dort eröffneten Institutsambulanz), können erwachsenen Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung allgemeinmedizinische, neurologische und fachpsychiatrische Betreuung und Behandlung in Anspruch nehmen. 2020 wird in Braunschweig eine ambulante Reha-Tagsklinik für Psychosomatiok eröffnet. Mit diesem Angebot möchte das Lukas-Werk die Versorgungslücke in der ambulanten rehabilitativen Behandlung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen schließen. In diesem Bereich hat sich die Zahl der Erkrankungsfälle innerhalb von sechs Jahren um 70 Prozent erhöht. Damit gehören psychische Erkrankungen inzwischen zu den kostenintensivsten Erkrankungen im Bereich der Krankenkasse. In unserer aktuellen Ausgabe der Neuerkeröder Blätter berichtet eine Patientin darüber, wie ihr die Angebote der neuen Reha-Tagesklinik für Psychosomatik geholfen haben.
 

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