Die Zeit war einfach reif

– Klostergärtnerei –

Es gibt Tage, an denen läuft alles nach Plan. So auch an diesem August-Tag im Jahr 2021, als Olaf Redlin, Standortleiter des Grünen Zentrums in der Klostergärtnerei, die Nachricht bekam, dass die Klostergärtnerei Riddagshausen ab sofort zertifizierter Bioland-Betrieb ist.

„Ulrich Lilie (Präsident der Diakonie Deutschland, Anm. der Redaktion) war im Rahmen seiner Sommertour zu Besuch, wir hatten tolles Wetter und einen fantastischen Rundgang. Und dann erhalte ich auch noch während des Rundgangs die Zusage von Bioland“, erinnert sich Redlin. Im Anschluss habe er mit dem mittlerweile verstorbenen Direktor Rüdiger Becker und Mehrwerk- Geschäftsführer Hans Henning Müller, beide hatten den Termin begleitet, den Mitarbeitenden und Teilnehmenden gefeiert – alle seien stolz auf das Erreichte gewesen.

Sieben Jahre Vorbereitung für das Bioland-Siegel

Schon mit Start des Grünen Zentrums vor neun Jahren hatten Redlin und sein Mitarbeiterteam die Idee, am Standort einen Betrieb nach ökologischen Kriterien zu entwickeln. „Es lag im wahrsten Sinne des Wortes nahe, mit dem Naturschutzgebiet ringsherum, auf eine nachhaltige Strategie zu setzen. Zudem war es unsere Überzeugung, eine  ökologische Produktion voranzubringen“, berichtet Redlin. Etwas optimistisch, wie er im Nachhinein erkennen musste, lud man bereits ein Jahr später Bioland an den Standort zur Beratung ein. „Wir erkannten schnell, dass es mit den damals vorhandenen Ressourcen noch nicht zu schaffen war.“

Idee und Ziel behielten Redlin und sein Team dennoch weiter im Blick. Jedes Jahr sei man die Zahlen durchgegangen, habe über Für und Wider gesprochen und sich auf das kommende Jahr zur Prüfung verständigt – bis zum Jahreswechsel 2020/21. „Wir haben abgestimmt, ob wir es uns noch einmal zutrauen und die Bewerbung gestartet“, so der
Standortleiter. Mit entsprechendem Erfolg und völlig neuen Möglichkeiten und Angeboten – etwa in der Produktion.

Beim Bio-Anbau Vorreiter in der Region

„Beim Anbau von Bio-Zierpflanzen gehören wir zu den Vorreitern in der Region“, freut sich Redlin. Und auch der Bereich der Kräuter- und Gemüseproduktion werde immer besser angenommen. Dafür nähme er auch gern die für das Siegel notwendigen umfassenden Kontrollen in Kauf, etwa, wenn vom  Saatgut über den Dünger bis hin zur Jungpflanze alles dokumentiert werden muss, um den Richtlinien der Öko-Normen zu entsprechen.

Es steckt viel Arbeit in dem Projekt, aber es soll natürlich noch weitergehen, zumal die wunderschön neben dem Kloster gelegene Gärtnerei spätestens seit Corona einen wahren Boom erlebt. „Wir wollen uns als Bio- Betrieb etablieren und darauf hinarbeiten, irgendwann ausschließlich zertifizierte Bio-Produkte zu verkaufen“, blickt er in die Zukunft. Aber aktuell ist Olaf Redlin einfach nur stolz auf das gemeinsam Erreichte:

„Wir haben unsere eigene Produktion, alle unsere Pflanzen entsprechen Bioland-Kriterien und – auch das ist einfach eine schöne Tatsache – Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten gemeinsam an diesem Erfolg.“

So. Schön. Nachgezählt.

KLOSTERGÄRTNEREI (pro Saison von April bis Oktober):

1000
Kilo Tomaten
12000
Jungpflanzen
1000
Gurken

CAFÉ KREUZGANG (Saison vom 05.05.- 31.08.2023):

648
Tassen Kaffee
1067
Pötte Kaffee
935
Stücke Erdbeerkuchen
243
Stücke vegane Torte
711
Portionen Sahne

SCHULKÜCHE:

1730
Schulbrote pro Woche in Zusammenarbeit mit der Staake Stiftung
17000
Kita-Essen im Monat

Text: Thomas Pöllmann // Foto: Bernhard Janitschke

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