Da kommt bei mir gleich die Frage auf: Bin ich selbst zuständig dafür, dass ich auf etwas stolz sein kann?
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
Editorial
...Disziplin und wunderbar feinem Humor hat sie unglaubliche 67 Jahre ihren Dienst versehen. Und mit Liebe. Eben diese Liebe hat sie uns in ihren letzten Lebenstagen dringlich ans Herz gelegt. Wir danken Schwester Dorothea für ihre Hingabe, ihren unermüdlichen Einsatz und für die Freude, die sie in das Leben der Menschen brachte, die sie kannten.
Wie die Tradition der Diakonissen am Marienstift nun fortgeführt werden kann, wird für uns alle eine große Herausforderung sein. Und das in einer Zeit, in der die von Schwester Dorothea so hochgeschätzte Liebe unter den Menschen und in der Welt so leidvoll vermisst wird. Ihre Lebensleistung muss und wird uns Maßstab und Verpflichtung sein.
„Stolz“ – das ist Titelthema dieser aktuellen Ausgabe unserer Neuerkeröder Blätter. Ich muss zugeben, dass es mir schwergefallen ist, in diesen Tagen die richtigen Worte für mein Editorial zu finden. In einer Zeit, in der Unsicherheit, Ungewissheit und Sorge unsere Wahrnehmungen bestimmen. Unlösbar erscheinen die Probleme in Deutschland, Europa und der Welt. Gleichzeitig fällt es zunehmend schwer, Haltung auch im Handeln zu zeigen.
Dabei ist es nicht zuletzt mit Blick auf die politischen Herausforderungen auch in unserem Land so dringend angezeigt wie schon lange nicht mehr. Wir müssen jeder Form von menschenverachtendem Extremismus, von Antisemitismus, von Terror eine klare Absage erteilen. Unmissverständlich. Und wir müssen uns – ganz im Sinne von Schwester Dorothea – mit Liebe für eine Zukunft einsetzen, in der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit und nicht zuletzt Solidarität die bestimmenden Ideen sind.
Es sind die Geschichten über und von Menschen, die sich im Sinne des zuvor Gesagten für eine bessere Welt, eine bessere Zukunft, ein besseres Miteinander stolz einsetzen. Und das macht mir dieses Thema auch und gerade in dieser Zeit hochsympathisch.
Lesen Sie diese Neuerkeröder Blätter also bitte als eine Aufforderung, sich inspirieren zu lassen von dem Guten, Wertvollen und Nachhaltigen, das Ihnen begegnen wird. Und lassen Sie es in Liebe geschehen. Im Miteinander liegt das Glück!
Ich wünsche Ihnen im Namen des Vorstands sowie unseres Verwaltungs- und Stiftungsrats unter der Leitung von Prof. Dr. jur. Wilhelm-Albrecht Achilles von Herzen bereits jetzt ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für ein hoffentlich friedlicheres 2024!
Ihr
Tobias Henkel, Vorstandsvorsitzender
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So. Schön. Nachgezählt.
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Spendenprojekt
Wünsche erfüllen
Ein flauschiger Winterschal, eine Schachtel Pralinen, ein Schmusekissen, Kniestrümpfe – oft sind es ganz bescheidene Wünsche, deren Erfüllung für leuchtende Augen und ab und an sogar für Freudentränen sorgen. Es sind Wünsche, die die uns anvertrauten Menschen äußern und die wir im Rahmen unseres Projektes „Herzenswünsche“ seit Dezember 2021 in allen Einrichtungen unserer Unternehmensgruppe abfragen. Seit dem Start des Projektes konnten wir etwa 500 Herzenswünsche erfüllen. „Uns erreichen ununterbrochen neue Wünsche. Immer wieder bin ich sehr gerührt, wie bescheiden diese sind“, sagt Michael Bonsack aus der Abteilung Unternehmenskommunikation/ Fundraising, der das Spendenprojekt koordiniert und verantwortet.
Vielfältige Wünsche
Da sei beispielsweise die 95-jährige Bewohnerin aus Neuerkerode gewesen, die niemandem finanziell zur Last fallen und deshalb auf ihren jährlichen Ausflug nach Bad Bevensen verzichten wollte, um Geld für die eigene Beerdigung zu sparen. Dank einer Geldspende konnte sie ihren Ausflug trotzdem machen. Oder der Wunsch eines jungen Mannes aus einer Wohngruppe in Neuerkerode, dessen Herzenswunsch eine Ausfahrt mit einem Cabriolet war. Bonsack fand eine Spenderin, die ihre Zeit und ihr Cabrio zur Verfügung stellte. „Tragisch war, dass der junge Mann kurz nach der Ausfahrt stürzte und kurzzeitig im Koma lag. Herzergreifend für mich war dann der Satz, den er kurz nach dem Aufwachen zu seiner Mutter sagte: War das nicht toll in diesem Cabriolet?“ „Überwiegend Geldspenden, aber auch Zeit- und Sachspenden ermöglichen uns die Wunscherfüllungen und sorgen immer wieder für große Freude“, erklärt Michael Bonsack. Etwa dann, wenn der Wunsch nach einem Hundebesuch, einem Rucksack mit Eisenbahnmotiv, einer Trinkflasche fürs Fahrrad oder einem Filzstiftkasten aufkommt. Hoch im Kurs seien auch Ausflüge in die Natur, ins Museum oder in den Zoo, Konzert-, Stadion- und Restaurantbesuche. „Wir haben auch schon den Wunsch einer Seniorin erfüllt, die sich unbedingt einmal wieder auf Türkisch unterhalten wollte, wir haben ein Dreirad für mobilitätseingeschränkte Patienten beschafft, eine Tierarztrechnung für eine notwendige Zahnoperation für die Hauskatze einer Wohngruppe übernommen oder ein Treffen mit bekannten Fußballspielern organisiert. Die Herzenswünsche sind so vielfältig wie die uns anvertrauten Menschen.“
Jede Spende kommt an
Für das Projekt Herzenswünsche sammeln wir Geld-, Sach- und Zeitspenden. Mit Einzelspenden in Höhe von 30 bis 50 Euro können wir die meisten Wünsche erfüllen. Unsere Motivation und unser Antrieb sind die strahlenden und überraschten Gesichter unserer Bürger, Bewohner, Patienten und Klienten. Schon jetzt bedanken wir uns von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung. Wir versprechen Ihnen, dass jede Spende schnell und direkt bei den Wünschenden ankommt und dass wir deren Herzenswünsche zeitnah erfüllen. Wenn Sie möchten, können Sie Ihr Geschenk auch persönlich übergeben, sofern Sie sich für die Erfüllung eines Sachwunsches entschieden haben.
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