Willkommen im Mittendrin

– Quartier komplett –

Mit dem Quartier St. Leonhard ist ein einzigartiger Sozialraum in Braunschweigs Innenstadt entstanden, ein Leuchtturm-Projekt für Inklusion, Bildung und Teilhabe.

Demenstsprechend ist St. Leonhard auch ein wichtiger Ort für Menschen mit Behinderung, die im Quartier in Wohnangeboten der Neuerkeröder Wohnen und Betreuen GmbH (WuB) nicht nur eine neue wohnliche Heimat, sondern auch einen neuen Beschäftigungsbereich gefunden haben. Letzteres hat die Fertigstellung der Tagesförderstätte ermöglicht, als finale gebäudebauliche Maßnahme im Quartier bieten sich seit Kurzem für Jung und Alt neue Möglichkeiten.

Die Stadthalle liegt direkt gegenüber, der Brawo-Park ist in Sichtweite, ebenso der Hauptbahnhof − willkommen im Mittendrin der Großstadt Braunschweig. Seit Ende Mai arbeiten Menschen mit Behinderung in der Tagesförderung Quartier St. Leonhard, die von allen nur kurz „TGF Leo“ genannt wird. Im Herbst sind die ersten Praktikanten im jungen Erwachsenenalter in der TGF Leo gestartet und nehmen bereits an Kreativangeboten teil, wie zum Beispiel Arbeiten mit Ton und Modelliermasse, Touren durch die Stadt oder dem Bau einer Büchertauschbox. Die jungen Teilnehmenden fügen sich gut in die TGF ein, in der auch ältere Menschen einen Anlaufpunkt und Tagesstruktur finden.

Dazu gehört unter anderem Roswitha Berft. Die Seniorin hat ihr ganzes Leben gearbeitet und möchte auch darüber hinaus weiterhin aktiv bleiben. In der Tagesförderung Leo hat sie eine Aufgabe gefunden, die nicht nur sinnstiftend ist, sondern auch Spaß macht. Dafür kommt sie jeden Morgen fußläufig aus dem Wohnbereich im Quartier. Im kleinen Gruppenraum stempelt sie die Tüten für die Hundekeks-Produktion. Wenn sie eine Pause braucht, setzt sie sich zu den Koordinatorinnen Beate Oertel und Vanessa Pechau und den anderen Teilnehmenden in den großen Gruppenraum und puzzelt, hört Musik oder kocht. Soziale Teilhabe kann in der Tagesforderung in vielen Bereichen ermöglicht werden und ist nicht nur im Alter wichtig: Auch für jüngere Menschen, die eine Förderschule besucht haben, aber noch nicht in der Lage sind, in einer Werkstatt zu arbeiten, bietet sie einen guten Startpunkt für den weiteren Werdegang. „Das kann auch eine Brücke ins Berufsleben sein“, erklärt Claudia Deichmann, die Leitung der Tagesförderung.

EIN QUARTIER FÜR ALLE
Das Quartier St. Leonhard entstand auf Initiative dreier gemeinnütziger Braunschweiger Träger - die Richard Borek Stiftung, die Evangelische Stiftung Neuerkerode und das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland. Dort treffen junge Menschen mit Behinderung auf Seniorinnen und Senioren, aber auch auf Patienten mit psychischen Einschränkungen oder mit Suchterkrankungen. Die esn hält dort folgende Angebote vor:

Die Neuerkeröder Wohnen und Betreuen bietet insgesamt 50 Wohnplätze für Menschen mit Behinderung an – Einzelzimmer, WGs, Einzelapartments. Eine Tagesförderstätte mit bis zu 30 Plätzen bietet Förderangebote für Menschen mit Behinderung jeden Alters an, die noch nicht oder nicht mehr am Arbeitsleben teilnehmen können.

Das Lukas-Werk betreibt die Reha-Tageskliniken für Psychosomatik und Abhängigkeitserkrankungen. Darüber hinaus befindet sich auch die Braunschweiger Fachambulanz als erste Anlaufstelle für Fragen zum Konsum von Suchtmitteln im Quartier.

In der Tagespflege der Diakoniestation Braunschweig mit 20 Plätzen gibt es von montags bis freitags Angebote für pflegebedürftige Menschen, durch die gleichzeitig deren Angehörige entlastet werden. Gesellschaftsspiele, Bewegungstherapie, therapeutisches Kochen, aber auch Unterstützung bei der Körperpflege und vieles mehr prägen den Alltag.

Die SAPV Harz-Heide koordiniert an der palliativen Versorgung beteiligte Einrichtungen und Dienste. Die Mitarbeitenden ermöglichen unheilbar kranken Menschen ein Leben und Sterben in ihrer vertrauten Umgebung trotz möglicher schwer therapierbarer Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Angst- und Panikzuständen.

Das Senioren- und Pflegezentrum Bethanien ist im Quartier für die Vermietung von 20 barrierefreien Servicewohnungen für ältere Menschen zuständig. Eine Tagespflege im Haus sowie ambulante Pflege- und Hauswirtschaftsleistungen durch die Diakoniestation Braunschweig können in Anspruch genommen werden.

So. Schön. Nachgezählt.

WOHNEN UND BETREUEN:

6
6 Standorte in der Region Braunschweig
1000
Mitarbeitende
43
Jahre Bürgervertretung
1075
Sitzungen der Bürgervertretung

THEATER ENDLICH:

160
Aufführungen
20
Produktionen
1300
Proben
26
Ensemblemitglieder
7
Regisseur:innen

Text: Thomas Pöllmann // Fotos: Bernhard Janitschke

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