Wir können uns aufeinander verlassen

– Teamgeist –

Dr. med. Ekkehard Möbius ist seit knapp neun Jahren Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Krankenhaus Marienstift. 2019 erhielt das Haus erstmalig das Siegel als einziges zertifiziertes Hernienzentrum Braunschweigs, 2023 konnte das Siegel ohne Beanstandungen erfolgreich re-zertifiziert werden. Doch es gibt noch viel mehr, worauf Möbius mit Recht stolz sein kann.

„Gestartet bin ich mit zwei Oberärzten und einer zunächst geringen Anzahl an Operationen sowie langen Liegezeiten der Patienten“, blickt Dr. med. Ekkehard Möbius zurück. „Eine hohe Qualität der Operationsergebnisse mit z. T. neuen Techniken haben dazu geführt, dass wir inzwischen jährlich bis zu 1.500 chirurgische OPs durchführen und die Patienten meist nach sehr kurzen Liegezeiten das Haus bestens versorgt wieder verlassen können. Damit wurde es auch notwendig, die Zahl der Mitarbeitenden zu erhöhen.“

Zu seinem Team gehören mittlerweile mit Dr. syr. Feras Salem, Dr. med. Magda Herrmann und Jareer Ahmad drei Oberärzte und -ärztinnen sowie fünf Assistenten, die im Akkord arbeiten. Ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Hernien, also Leisten-, Nabel-, Narben-, Schenkel-, Zwerchfell oder auch komplexe Bauchwandbrüche. „Mit dem Siegel des Hernienzentrums sind wir überregional zu einem qualitativ hochwertigen Schwerpunktversorger für Hernien geworden und operieren unter anderem jeden Tag zwischen zwei und fünf Leistenbrüche“, so Möbius.

"Ein guter Teamgeist entsteht nicht von alleine und ist keine Einbahnstraße."

Breites Leistungsspektrum

Neben den Hernien deckt die Klinik das gesamte Spektrum der Viszeralchirurgie ab, und zwar in Notfällen und bei geplanten Eingriffen. Bei chirurgischen Diagnosen von Darm über Gallenblase, Schilddrüse bis hin zum Magen können sich Patienten mit vielfältigen Krankheitssymptomen an Möbius und sein Team wenden. Einzige Ausnahmen sind die Behandlungen der Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und der Leber. Die Wege in die Klinik sind vielfältig. Rückblickend hat die Einführung der Zentralen Notaufnahme, die vom Chefarzt maßgeblich vorangetrieben wurde, im Jahr 2019 vieles in Bewegung gebracht. Notfallpatienten werden aufgenommen und schnell in die entsprechende Klinik im Haus überwiesen. Laut Möbius ein wirkliches Plus, um die Patientenströme effizient zu steuern. Wer eine geplante Untersuchung oder Operation vor sich hat, wird entweder über den jeweiligen Hausarzt überwiesen oder meldet sich direkt im Sekretariat der Klinik. „Keiner kommt an Ilka Boller vorbei“, so Möbius lachend. „Sie ist unser Organisationstalent, erste Kontaktperson für die Patienten und sie bereitet gemeinsam mit ihrer Kollegin Sonja Berthold alles so vor, dass die Patienten optimal betreut und auf die Operation vorbereitet werden.“

Teamgeist – keine Einbahnstraße

Ein großes Team zu führen, ist komfortabel, aber auch mit Herausforderungen verbunden. „Für mich ist enorm wichtig, dass wir uns gegenseitig aufeinander verlassen können“, verdeutlicht Möbius. „Bei uns ist das im Ärzteteam und im Zusammenspiel mit dem Sekretariat und der Krankenpflege zu 100 Prozent der Fall. Dafür muss man sich aber auch Zeit nehmen und viel kommunizieren – ein guter Teamgeist entsteht nicht von alleine und ist keine Einbahnstraße, gerade wenn unterschiedliche Charaktere und medizinische Ausbildungen beispielsweise aufgrund der Herkunftsländer aufeinandertreffen. Alle müssen sich beteiligen und ein gemeinsames Ziel vor Augen haben.“

Unterstützung durch digitale Hilfsmittel

Möbius und sein Team beherrschen alle Operationstechniken von der Pike auf und nutzen inzwischen auch sämtliche digitale Hilfsmittel, die sie bei ihrer anspruchsvollen Arbeit unterstützen. Meist wird minimalinvasiv/endoskopisch operiert. Die entsprechenden Schritte werden auf dem Bildschirm gesteuert und per Screenshot auch gleich dokumentiert.

Fachchirurgisches Pflegepersonal

Möbius ist besonders stolz darauf, dass es dank der Bemühungen der Pflegedirektorin Rosemarie Ölschlager gelungen ist, ein chirurgisches Pflegeteam mit Fachpersonal aufzubauen, das ausschließlich für die Patienten aus diesem Bereich zuständig ist. „Da wir viel im OP stehen, ist es für uns evident wichtig, dass die Versorgung der Patienten im Nachgang abgestimmt erfolgt“, erläutert der 58-Jährige. „Unsere Komplikationsstatistik ist sehr gut und wir müssen sehr selten erneut operieren. Trotzdem muss das Personal ein Auge dafür haben und insgesamt routiniert bei der postoperativen Versorgung agieren. Dieses ist bei uns gegeben – eine wirklich herausragende Situation für uns Ärzte … und natürlich damit auch für die Patienten.“

Vorfreude auf neue Operationssäle

Die Vorfreude auf den Umzug in den Neubau ist aktuell groß. Geplant ist, dass zukünftig parallel in zwei der vier medizinisch auf dem neuesten technischen Stand ausgestatteten Operationssälen gearbeitet wird. Auch ein neuer separater Proktologieraum ist geplant.

So. Schön. Nachgezählt.

MARIENSTIFT (pro Jahr):

15500
ambulante und stationäre Patienten
4000
ambulante und stationäre Operationen
1000
Geburten

Häufigste Namen der Neugeborenen: Emil & Marie

Text: Miriam Herzberg // Fotos: Bernhard Janitschke // Video: Sara Uhde

Zur Inhaltsübersicht