Anbieten, was gebraucht wird.

– Weiterlernen –

„Im Leben geht’s nicht um die To-Dos, sondern um die Ta-Das!“ So können es Besucher auf einer kleinen Postkarte lesen, wenn sie bei Antje Paul an die Bürotür im Marienstift in Braunschweig klopfen. Das passt ganz gut. Denn auch mit Blick auf ihren beruflichen Werdegang könnte man das ein oder andere Mal „Ta-Da“ rufen, wahlweise auch „beeindruckend“.

Ta-Da!

Angefangen haben die „Ta-Das“ 1985, als Antje Paul nach einem Praktikum bei der Lebenshilfe „voller Leidenschaft“ für die Behindertenhilfe war, wie sie sagt. Inklusion war noch ein Fremdwort. „Aber in Neuerkerode gab es bereits das Konzept ‚Ein Ort zum Leben‘. Und uns Auszubildenden der Heilerziehungspflege war es vor allem wichtig, Menschen in ihrer Weiterentwicklung zu fördern.“ Nach der Ausbildung blieb sie der esn treu, es folgten Jahre in der Praxis an verschiedenen Standorten der heutigen Wohnen und Betreuen, Lehrtätigkeiten an der Fachschule Heilerziehungspflege, ein Studium und inzwischen die Leitung der Personalentwicklung. Im Interview erläutert Antje Paul, warum das interne Bildungsangebot der esn von Rückenfit über Resilienz, Computerkurse und Zeitmanagement bis hin zu Moderationstechniken alles beinhaltet.

Definitiv. Ich unterstand damit dem Direktor. Das war auf einmal eine große Aufgabe, die weit in das ganze Unternehmen reichte. Eine Herausforderung als Einzelkämpferin. Inzwischen hat sich das verändert. Aus der Fortbildung ist die Personalentwicklung geworden, mit vielfältigen Aufgaben. Aktuell sind wir sieben Kolleginnen. Vor einigen Jahren sind wir ins Marienstift in Braunschweig umgezogen. Bis heute ist das Unternehmen gewachsen, Gesellschaften mit neuen Arbeitsfeldern kamen dazu. Die Dienstleistungen wurden vielfältiger. Selbstverständlich wirkt sich das auf die interne Bildungsarbeit aus!

Unsere Schwerpunkte sind interne Bildung, Talentförderung und Führungskräfteentwicklung. In all diesen Themenfeldern können wir uns gezielt an den Bedarfen ausrichten. Wir planen unsere Fortbildungen inhaltlich und methodisch so, wie sie gebraucht werden. Durch unser Bildungsprogramm können wir die Gesellschaften entlasten, sodass sie sich ihren Kernaufgaben widmen können, anstatt z. B. im Internet geeignete Fortbildungen zu suchen. Wir können Mitarbeitende gezielt auf ihrem beruflichen Weg fördern, z. B. wenn es in Richtung Führungsverantwortung geht oder sie über einen Tapetenwechsel im Job nachdenken. Unsere Führungskräfte stärken wir z. B. durch Beratung, Weiterbildungen und die Vermittlung von Coachings.

Das ist so vielfältig wie die Arbeitsbereiche. Es beinhaltet zahlreiche pädagogische und pflegerische Aspekte. Wichtig sind auch Themen der Gesundheit – von Rückenfit bis hin zu Resilienz – und methodische Impulse von Computerkursen über Zeitmanagement bis hin zu Moderationstechniken. Ich kann nicht alles aufzählen, aber ein paar Zahlen zeigen den Umfang: Im letzten Jahr haben über 200 Fortbildungen stattgefunden, mit knapp 3.000 Teilnehmenden. Kurze Schulungen, aber auch umfangreiche Weiterbildungen, die sich über ein Jahr erstrecken. Und ergänzend gibt es ein großes Angebot an E-Learnings, die eigenständig absolviert werden können.

„Ungewöhnlich“ ist ja eine Frage der Perspektive. Ist Deeskalation oder Gesprächsführung ungewöhnlich? Oder Pflege von queeren Menschen? Oder Humor? Wir bieten das an, was gebraucht wird! Besonders am Herzen liegen mir persönlich die Fortbildungen, die es schaffen, auch erfahrene, langjährig tätige Mitarbeitende „aus der Komfortzone“ zu holen. Mit neuen Impulsen, kritischen Reflexionen oder auch berührenden Momenten.

Im Gegenteil: Ich bin dankbar, dass ich die Erfahrungen machen durfte. Die Begegnungen mit den Menschen in Neuerkerode, deren Verhaltensweisen manchmal durchaus herausfordernd waren, die Pflege, das Arbeiten im Schichtdienst, die Entwicklung des Dorfes: All das war wichtig und hat mir Einblicke in Arbeitsfelder und Organisationsentwicklung gegeben, die in meinem heutigen Job bedeutsam sind. Mein Job in der Personalentwicklung ist so vielfältig, da gibt es nie Stillstand. Im großen Netzwerk esn tauchen stetig neue Bildungsthemen, Veränderungsbedarfe und Ideen auf, das ist und bleibt super lebendig

Was uns künftig intensiver beschäftigen wird, ist der Ausbau unseres ergänzenden Angebots an E-Learnings für örtlich und zeitlich unabhängiges Lernen. Wir können damit sehr zielgerichtet die inhaltlichen Anforderungen der Arbeitsfelder umsetzen! Gerade fertiggestellt haben wir z. B. ein E-Learning für Reinigungskräfte und eines für neue Mitarbeitende im Krankenhaus. Vieles in der Personalentwicklung darf aber gerne erstmal bleiben, wie es ist, denn es ist gut. Wir sind so intensiv vernetzt mit den Gesellschaften und so flexibel, dass wir auf neue oder veränderte Bedarfe reagieren können. Und das tun wir zumindest gefühlt ständig.

Interview: Petra Neu // Fotos: Bernhard Janitschke

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