Die Kleinsten stärken

– Mitbestimmen –

„Dong“ … auch an diesem Donnerstagmorgen vibriert in der Krippe der Kita Peter und Paul hörbar die Klangschale. Die Kinder registrieren sie sofort, räumen ihren Bereich auf und versammeln sich auf dem Teppich. Der Morgenkreis startet, wie jeden Tag, mit einem Guten-Morgen-Lied. Danach wird – mit Unterstützung von Bildern – die weitere Tagesplanung besprochen.

In der Kita gibt es viele strukturgebende Rituale und festgelegte Termine. Dazu gehört auch, dass zum Ende der Woche beide Gruppen viele Aktivitäten gemeinsam bestreiten, etwa im Rahmen eines gemeinsamen Frühstücks. Die insgesamt 23 Krippenkinder und ihre Erzieher bereiten ihr Essen zu: Da werden mal Äpfel, Bananen oder Birnen zu Schnitzen geschnippelt, mal Mehl, Zucker und Eier zu einem Waffelteig vorbereitet oder Tomatensoße und Teig zu Pizzaschnecken gerollt. 

Mit allen Sinnen genießen und lernen

Der Kreativität und den Wünschen sind bei der Essensauswahl nahezu keine Grenzen gesetzt – einzig: Es muss ausgewogen sein, mit vornehmlich Biokomponenten und viel Obst und/oder Gemüse. Und ein weiterer wichtiger Entwicklungsaspekt kommt zum Tragen: „Beim gemeinsamen Frühstück wird die Partizipation noch einmal deutlich. Die Kinder können anhand von Bildern mitbestimmen, was es in der folgenden Woche zum Frühstück gibt. Denn besonders für die Jüngsten ist die Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit ein sehr großes Thema“, erläutert Gruppenleitung Verena Gonsberg. 

Egal, an welchem Tag, ohne Musik geht in der Kita nichts.

So steht am Freitag der Singkreis auf dem Programm. „Hier kommen wir zusammen, um Lieder zu singen und Geschichten aus der Bibel zu erzählen“, sagt Gonsberg. Sie absolviert aktuell eine religionspädagogische Fortbildung, um auch den Kindern im Alter zwischen einem und bis zu drei Jahren die Geschichten noch besser zu vermitteln. Die Schöpfungsgeschichte erzählen die Erzieher und älteren Kinder zusammen mithilfe von Tüchern und Figuren nach. Angefangen mit einem schwarzen Tuch, dem „Nichts“, erweitert sich das Bodenbild parallel zu den Schöpfungstagen in der Bibel mit Abbildungen von Bergen, Tieren und den Menschen. 

Selbstständiges Handeln

Wichtig ist den Erziehern, dass alle partizipieren können. „Um den Kindern noch mehr Raum und Fähigkeiten für selbstständiges Handeln zu geben, arbeiten wir mit der gebärdenunterstützenden Kommunikation. Wir begleiten damit Lieder, Gedichte, Bücher oder Alltagssituationen“, so Gonsberg.

Neben dem Elternhaus kommt dem Kindergarten eine tragende Rolle in der Entwicklung der Kinder zu. Ob Struktur, Kreativität, Respekt und Verständnis und vieles mehr: In der Krippe und im Kindergarten lernen die Jüngsten die Grundlagen für ihren späteren Lebensweg.

Text: Thomas Pöllmann // Foto: Bernhard Janitschke

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