Jackpot Talentmanagement

– An sich selbst wachsen –

Saskia Schwarze ist immer noch überwiegend grün, aber inzwischen kann sie auch rot. Grün ist die Farbe, die bei dem Persönlichkeitstest herausgekommen ist, den die 33-Jährige vor knapp zwei Jahren gemacht hat, als sie in das Talentmanagement der esn aufgenommen wurde.

Grün steht vor allem für Beständigkeit und Harmonie. Die roten Anteile sind erst jetzt zum Ende des internen Förderprogramms hinzugekommen. Rot steht insbesondere für Dominanz. „Ich bin ein Mensch, dem Harmonie sehr wichtig ist“, sagt Saskia Schwarze. Aber als Führungskraft ist es nicht immer nur ausgewogen. „Da gibt es auch mal Konflikte und Widerstände. Ich muss aushalten, wenn jemand nicht meiner Meinung ist oder Entscheidungen, die ich treffe, nicht gut findet. Das kann ich heute viel besser und das hilft mir in meiner neuen Rolle im Berufsbildungsbereich der Mehrwerk.“

Weiterentwicklung

Im Mai 2024 hat Saskia Schwarze die Leitung dort übernommen. In ihrer Position hat sie sieben Mitarbeitende unter sich – darunter sechs Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleiter, die junge Menschen bei der beruflichen Orientierung unterstützen. Das Team von Saskia Schwarze ist in den Werkstätten in Rautheim, in der Klostergärtnerei in Riddagshausen und am Kuba-Bildungscampus in Wolfenbüttel im Einsatz. Sie steht nicht nur mit ihren Mitarbeitenden dort in engem Austausch, sondern auch mit Kostenträgern und Förderschulen, bei denen immer wieder neue Teilnehmende und Menschen für Schülerpraktika akquiriert werden müssen. Sie regelt das Aufnahmemanagement, hat administrative Aufgaben und will den Berufsbildungsbereich auch strategisch weiterentwickeln. 

Eine Leitungsposition, von der Saskia Schwarze noch nicht wusste, dass sie sie einmal übernehmen würde, als sie 2022 in das Talentmanagement aufgenommen wurde. „Ich hatte mich für das interne Förderprogramm beworben, um mich persönlich weiterzuentwickeln.“ Damals arbeitete sie im Begleitenden Dienst der Mehrwerk. Das zweijährige Programm unterstützt Mitarbeitende auf ihrer beruflichen Reise in der esn. Da gibt es Workshops, Vorträge sowie gezielte Maßnahmen zur Weiterentwicklung von persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen und regelmäßige Feedbackgespräche.

Absolut empfehlenswert

„Das Talentmanagement kann ich zu 100 Prozent empfehlen. Das war wie eine Reise zu mir selbst – und ein absoluter Jackpot“, sagt die junge Leitungskraft. Vor allem die Coaching-Angebote, die sie wahrnehmen konnte, seien ein wichtiger Baustein gewesen. „Aus denen bin ich mit so viel Power, positiver Energie und Selbstbewusstsein herausgekommen.“ Was genau dort passierte? „Wir sind zum Beispiel konkrete Situationen durchgegangen, die aus meiner Sicht nicht gut gelaufen sind, wir haben sie nachgestellt und überlegt, wie ich anders hätte reagieren können. Wir haben auch anstehende Termine vorbereitet. Viel Selbstreflexion und Verhaltensanalyse.“ Unter anderem habe sie gelernt, dass auch Dominanz ein Teil ihrer Persönlichkeit sein kann und darf – rot eben, wie der Pullover, den Saskia Schwarze sich irgendwann kaufte. „Eigentlich nicht meine Klamottenfarbe. Aber ich hab’s gemacht, weil wir im Rahmen des Talentmanagements auch für uns verrückte Dinge ausprobieren sollten. Und ich mag den Pulli gern.“

Von der Kollegin zur Vorgesetzten

Als klar war, dass Saskia Schwarze sich auf die frei gewordene Leitung des Berufsbildungsbereiches bewerben möchte, hat sie im Talentmanagement gezielt darauf hingearbeitet. „Da lief viel theoretisch: Welche neuen Aufgaben kommen auf mich zu? Welche Instrumente der Mitarbeitendenführung kann ich nutzen? Wie strukturiere ich meine Arbeit als Führungskraft sinnvoll? Welche Themen sollten Priorität haben? Solche Fragen haben eine Rolle gespielt.“ Der Übergang in die Führungsrolle sei mit dieser Vorbereitung wesentlich leichter gefallen. „Es gibt durchaus noch Momente, in denen ich merke, dass ich noch neu bin. Aber ich gehe da mit den Erfahrungen aus dem Talentmanagement mutig hinein.“ Manchmal hilft auch der ein oder andere gelbe Post-it-Zettel, auf dem wichtige Schlagworte aus dem Förderprogramm als Erinnerung notiert sind, und die an ihrem Rechner im Büro kleben. „Dazu kommt, dass ich das beste Team der Welt habe“, sagt Saskia Schwarze mit leuchtenden Augen. „Als ich ihnen gesagt habe, dass ich die Stelle tatsächlich bekomme, haben sich alle richtig dolle gefreut und gesagt, dass sie sich genau mich als neue Leitung gewünscht haben. Da war ich sehr gerührt.“ Einen besseren Start in ihre neue Position konnte es kaum geben.

Text: Petra Neu // Fotos: Bernhard Janitschke

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