maAmlia Rifert steht im Gewächshaus in Neuerkerode.

Social Gardening

Amalia Rifert steht im Gewächshaus in Neuerkerode. An ihren Händen klebt noch dunkle Muttererde vom Umtopfen. Sie begutachtet eine Palette mit Anzuchttöpfen, aus denen Jungpflanzen ihre grünen Köpfe Richtung Sonne strecken.

„Das ist Fenchel, den wir vor einem knappen Monat ausgesät haben“, erläutert die 20-Jährige. Mit „wir“ meint Amalia Rifert Bürger aus dem inklusiven Dorf, die im Rahmen der Tagesförderung in der Gärtnerei in Neuerkerode im Einsatz sind. Gemeinsam haben sie zunächst die dunkle Anzuchterde in die Töpfe geschaufelt, dann feine Pflanzensamen vorsichtig hineingebracht.

„Meine Ausbildung hier zur Gärtnerin im Zierpflanzenbau ist sehr besonders“, sagt Amalia Rifert. Dass sie gemeinsam mit den Menschen mit Behinderung in und mit der Natur arbeitet, empfindet sie als Bereicherung. „Wir lachen so viel zusammen, es entstehen viele spannende und noch mehr rührende Momente“, sagt sie und erinnert sich an einen ihrer ersten Ausbildungstage im Sommer 2022, an dem sie Pflanzenplatten von einem in ein anders Gewächshaus bringen sollte. „Ich schob gemeinsam mit einem Bürger den Handwagen und er rief ganz laut ‚Porree! Porree!‘, weil er sich so gefreut hat und stolz war, dass er jetzt die Porreepflanzen bringt. So etwas geht mir ans Herz.“

Das gesamte erste Lehrjahr wird Amalia Rifert in Neuerkerode verbringen, im zweiten und dritten stehen auch Einsätze in anderen Betrieben an. Daneben immer die Berufsschule. Hier im inklusiven Dorf ist Amalia Rifert mit den Bürgern zusammen draußen auf den Feldern unterwegs, um dort größere Pflanzen einzubringen, sie arbeiten im Gewächshaus und geizen aus, pikieren, topfen, entnehmen kleine Ableger von Mutterpflanzen, düngen, bewässern gemeinsam. „Ich habe in den ersten Monaten meiner Ausbildung schon so viel gelernt und bin gespannt auf alles, was noch kommt“, freut sie sich.

Amalia Rifert mit Bürgern aus dem inklusiven Dorf

"Die Arbeit hier mit den Menschen aus dem Dorf ist so schön erfrischend und ich schaue jeden Tag in lächelnde Gesichter."

Oftmals würden die Bürgerinnen und Bürger den Takt bei der Arbeit vorgeben. „Dadurch kann man sich auch ganz anders und manchmal intensiver mit den jeweiligen Aufgaben beschäftigen. Das ist weniger stressig als in anderen Gärtnereien.“ Im Mittelpunkt ihrer Ausbildung stehe natürlich die Vermittlung aller wichtigen fachlichen Inhalte, aber „mir werden hier neben einem Gärtnerinnenfachwissen auch noch sehr spannende soziale Kompetenzen im Umgang mit Menschen mit Behinderung vermittelt.“ Sozusagen soziales Gärtnern. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Als Auszubildende der esn wird Amalia nach Tarifvertrag bezahlt.

Ihre Bilanz nach den ersten Monaten in Neuerkerode? Es sei genau die richtige Entscheidung gewesen. „Auch, wenn es eher zufällig dazu kam. Ich glaube, woanders würde es nur halb so viel Spaß machen. Ich verstehe mich super mit meiner Ausbilderin Daniela Albrecht. Die Arbeit hier mit den Menschen aus dem Dorf ist so schön erfrischend und ich schaue jeden Tag in lächelnde Gesichter.“

Text: Petra Neu // Fotos: Bernhard Janitschke

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