Hurra: 50 Jahre Fachschule für Heilerziehungspflege

– Jubiläum –

Seit 50 Jahren lernen, lehren und wachsen Menschen an der Fachschule für Heilerziehungspflege der esn. Vieles hat sich verändert: Kreide wich smarten Tafeln, der Unterricht wurde um soziale, pädagogische und psychiatrische Themen erweitert. Geblieben sind Freude am Miteinander, das Engagement für Schüler:innen und die Menschen, die sie begleiten. 

Die Neuerkeröder Fachschule ist klein und herzlich. Drei Klassen, individuelle Förderung, ein Team aus Lehrkräften, Honorarkräften und Praxisanleiter:innen. Das Lehrkonzept verbindet Fachwissen, Praxisnähe und Menschlichkeit. Schulleiterin Annegret Jäkel hat in ihren 22 Jahren die Entwicklung der Schule vorangetrieben. Sie fand zunächst nebenberuflich den Weg an die Fachschule. Schnell entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Lehren, wagte den beruflichen Wechsel und übernahm 2009 die Schulleitung. 

„Wir haben hier eine sehr persönliche Atmosphäre und gehen auf die individuellen Bedürfnisse ein. Das ist der Grund, warum ich hier jeden Morgen gerne herkomme“, erzählt die Diplom-Pädagogin. Auch das Team, die gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung schaffen eine gute Atmosphäre.

Soziale Einflüsse auf die Ausbildung

Die Ausbildung hat sich in den letzten 50 Jahren durch soziale Einflüsse stark verändert: „Früher hieß es in der Pflege überspitzt ‚satt und sauber‘. Heute bauen wir Beziehungen auf, assistieren und begleiten Menschen in ihrem Alltag“, erklärt Jäkel. Auch die Rolle der Lehrkraft hat sich gewandelt: „Wir geben nicht mehr alles frontal vor, sondern unterstützen beim eigenständigen Lernen, setzen auf Gruppenarbeiten und diskutieren Themen kritisch. So wird Wissen nachhaltig verankert.“

Mitten im inklusiven Dorf

Die Schule liegt mitten im inklusiven Dorf Neuerkerode. „Die Schüler sind so direkt am Ort des Geschehens. Durch die enge Zusammenarbeit mit Praxisstellen können wir im Lehrplan aufnehmen, was die Fachkräfte von morgen wirklich im Arbeitsalltag brauchen“, so die Schulleiterin. 

Eine weitere positive Entwicklung ist, dass die Schüler:innen heute Menschen mit Behinderungen selbstbewusster begleiten. „Je sicherer sie aus der Ausbildung gehen, desto mehr können sie für benachteiligte Menschen sprechen. Gerade mit Blick auf gesellschaftliche Polarisierung halte ich klare Standpunkte gegen rechts für unverzichtbar“, betont Jäkel. 

Welche Botschaft gibt sie ihren Schüler:innen mit? „Es lohnt sich, für das zu kämpfen, was einem am Herzen liegt. Solange das die Menschen sind, mit denen Sie arbeiten, sind Sie hier genau richtig.“

Das ganze Interview mit Schulleiterin Annegret Jäkel, viele Fakten zur Fachschule Heilerziehungspflege und eine Bildergalerie zum Jubiläum gibt’s

Zum Interview

Text: Birthe Schnatz // Fotos: Unternehmenskommunikation esn, Bernhard Janitschke

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