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Aktionstag Suchtberatung 2023

Anlässlich des heutigen Aktionstages Suchtberatung möchte das Lukas-Werk einen Einblick in die tägliche Arbeit geben und die Erfahrungen der Klient:innen teilen, um auf die Wichtigkeit von Suchtberatungsstellen hinzuweisen.

„Dafür sollen unsere Klient:innen direkt zu Wort kommen“, sagt Katrin Vosshage, Leiterin der Fachambulanz in Helmstedt. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden und Kolleg:innen aus der Fachambulanz Braunschweig. wurden daher anonyme Rückmeldungen von Klient:innen eingeholt. „Wir haben zum Beispiel gefragt, welche Erfahrungen sie bei uns in der Beratung gemacht haben, wie es ihnen damit geht und was sich durch die Beratung verändert in ihrem Leben“, so Vosshage. Erfreulicherweise hätten viele der Klient:innen von einer neuen Perspektive auf ihr Leben, einem gestärkten Selbstbewusstsein und einer verbesserten Lebensqualität berichtet.

 

Stimmen von Klient:innen

Sechs Standorte für Suchtberatung

Das Lukas-Werk bietet in insgesamt sechs Fachambulanzen in Südostniedersachsen Beratung und Behandlung für Betroffene und ihnen nahestehende Menschen an. „Wir begleiten sie auf ihrem Weg aus der Sucht und bieten ihnen Unterstützung, um ein suchtfreis Leben zu führen“, erläutert Ilka Schindler, Leiterin der Fachambulanz Braunschweig. Die Beratungsteams an den verschiedene Standorten arbeiten immer sehr eng mit den Klient:innen zusammen, um individuelle Lösungswege zu finden. „Dabei legen wir großen Wert auf eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich jeder Klient sicher fühlen kann.“

Das Lukas-Werk verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der unter anderem Einzel- und Gruppentherapie, Entspannungsübungen sowie soziale Aktivitäten umfasst. „Unsere Klienten lernen nicht nur, ihre Abhängigkeit zu überwinden, sondern auch neue Fähigkeiten und Strategien für ein gesundes und erfülltes Leben zu entwickeln.“

Chronisch unterfinanziert

Das Lukas-Werk möchte den Aktionstag Suchtberatung 2023 darüber hinaus nutzen, um auf die finanziellen Herausforderungen hinzuweisen, mit denen die kommunale Suchthilfe konfrontiert ist. „Die Finanzierung unserer Angebote ist seit vielen Jahren nicht auskömmlich, was unsere Arbeit beeinträchtigt. Wir setzen uns daher für eine Änderung der gesetzgeberischen Rahmenbedingungen ein“, sagt Ilka Schindler.

Die Politik müsse endlich wahrnehmen, dass die Arbeit der Suchtberatung langfristig Gelder einspart, betont auch Katrin Vosshage. „Es ist wichtig, dass wir mehr Zeit für die Menschen haben und uns intensiv um ihre individuellen Bedürfnisse kümmern können. Eine bessere kommunale Finanzierung wäre ein wichtiger Schritt, um den wirtschaftlichen Druck zu verringern, der sich bis ins Einzelgespräch auswirkt."

Die beiden Einrichtungsleiterinnen sind sich einig: Es sei dringend notwendig, dass sich die Politik auf Kommunal- und Landesebene für eine Aufstockung der Finanzhilfen einsetzt. „Nur so können wir unsere Arbeit langfristig fortsetzen und den Menschen die Unterstützung bieten, die sie benötigen. Dafür brauchen wir auch bundesweit einheitliche Voraussetzungen, wann Klient:innen Angebote der Suchtberatung in Anspruch nehmen können.“ Denn nur durch klare gesetzliche Rahmenbedingungen könne die Qualität der Suchthilfe langfristig gesichert werden.

Hintergrundinformationen Aktionstag Suchtberatung

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) und ihre Mitgliedsverbände haben den Aktionstag Suchtberatung 2020 ins Leben gerufen, um unterschiedliche Zielgruppen über die Arbeit der Suchtberatungsstellen vor Ort zu informieren:

  • Politische Entscheidungstragende: Welche Schlüsselfunktionen und Schnittstellenarbeit in der Kommune übernehmen Suchtberatungsstellen? Was braucht es, um den zentralen Aufgaben nachhaltig nachkommen zu können?
  • Betroffene und Angehörige: Wie kann Suchtberatung mir/uns persönlich helfen?
  • Allgemeinbevölkerung: Welchen gesellschaftlichen Beitrag leistet Suchtberatung?

Suchtberatungsstellen beraten, behandeln und begleiten, unterstützen und stabilisieren Abhängigkeitskranke in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. Damit bieten sie vor Ort eine unverzichtbare Hilfe für suchtgefährdete und abhängigkeitskranke Menschen und ihre Angehörigen.

Mehr Infos: https://www.aktionstag-suchtberatung.de/aktionstag-suchtberatung

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