Symbolbild

Gemeinsam für Menschenwürde und Akzeptanz

Der 21. Juli ist der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher:innen. In diesem Jahr jährt sich der Aktionstag zum 25. Mal und steht unter dem Motto: „Gemeinsam für Menschenwürde und Akzeptanz“. Das Lukas-Werk beteiligt sich in Peine und Wolfenbüttel.

Im Garten der Fachambulanz Peine stellt Straßensozialarbeiter David Röker heute gemeinsam mit Klient:innen und Mitarbeitenden Grablichter für verstorbene Drogengebraucher:innen auf. Im Anschluss steht für alle Beteiligten ein kleines Grillfest auf dem Programm.

David Röker möchte den Gedenktag auch nutzen, um auf durchaus positive Entwicklungen zu blicken. "In den letzten 25 Jahre ist die Zahl an frühzeitigen Drogentoten durch Überdosierung gesunken. Bei den meisten Todesfällen spielen mittlerweile eher langfristige Folgen des Konsums eine tragende Rolle. Gleichzeitig werden drogengebrauchende Menschen immer älter. Diese positiven Entwicklungen haben wir im Wesentlichen den Maßnahmen der sogenannten "Harm Reduction" (Schadenbegrenzung) zu verdanken. Eine besondere Rolle spielen dabei die Möglichkeit der Substitution und die Vergabe sauberer bzw. steriler Konsumutensilien."

David Röker, Straßensozialarbeiter Lukas-Werk Peine

Neue Herausforderung: pflegebedürftige Drogenkonsument:innen

Solche positiven Entwicklungen stelle die Suchthilfe zukünftig jedoch auch vor ganz neue Herausforderungen. "Es drängt sich die Frage nach Angeboten für drogenkonsumierende Menschen auf, die aufgrund ihres Alters pflegebedürftig sind", so Röker.

Gedenkgottesdienst in Wolfenbüttel

In Wolfenbüttel haben Mitarbeitende des Lukas-Werkes aus dem niedrigschwelligen Drogenbereich und Streetwork sowie deren Klient:innen an einem Gottesdienst teilgenommen. „Dieser Gedenktag ist unseren Klient:innen immer wieder wichtig. Wir danken der St. Johannis Gemeinde in Wolfenbüttel, dass mit dem Gottesdienst ein besonderer Anlaufpunkt geschaffen wurde, um der verstorbenen Drogengebraucher:innen zu gedenken und auf das Thema aufmerksam zu machen“, sagt Jessica Konik, Leiterin der Fachambulanz Wolfenbüttel. 

Gottesdienst zum Gedenktag für Drogentote

Trotz positiver Entwicklungen und rückläufiger Todeszahlen durch Überdosis fragt sich Straßensozialarbeiter Röker: "Wäre so mancher Tod drogenkonsumierender Menschen vermeidbar gewesen? Vielleicht! Denn trotz vieler individueller Umstände gibt es auch 25 Jahre nach dem ersten Drogentotengedenktag immer noch eine verfehlte Drogenpolitik." Er sieht in der Möglichkeit zur regulierten, legalen Abgabe von Cannabis an Erwachsene einen ersten wichtigen Schritt zur Verbesserung der Situation, auf den weitere folgen müssten.

"Somit bleibt noch viel zu tun, um Drogen konsumierenden Menschen bessere Lebensumstände und Perspektiven zu ermöglichen."

Benötigen Sie selber Hilfe oder kennen jemanden, der/die aufgrund des Konsums von Drogen Hilfe benötigt? Das Lukas-Werk steht Ihnen gerne für eine vertrauliche Beratung zur Verfügung.

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