Symbolbild

Nicht nur Konsumieren, sondern auch reflektieren

Lukas-Werk in Goslar sensibilisiert mit Blick auf die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft für einen bewussten Umgang mit Sportwetten. 

Anlässlich der aktuell laufenden FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gibt die Fachambulanz Goslar der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH Tipps für einen bewussten Umgang mit dem Thema Sportwetten. „Insbesondere während solcher sportlichen Großereignisse probieren viele erstmals Sportwetten aus“, sagt Anika Baake, Glücksspiel-Präventionskraft in der Fachambulanz Goslar des Lukas-Werks. Darüber hinaus würden schon jetzt rund acht Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ein problematisches und pathologisches Spielverhalten aufweisen. „Diese werden durch eine WM natürlich besonders getriggert.“

Für Menschen, die sich an Sportwetten beteiligen, empfiehlt Anika Baake, sich Gedanken über ganz individuelle Regeln zu machen, um die Gefahr einer Glücksspiel-Problematik zu verringern. „Nicht nur konsumieren, sondern auch reflektieren. Setzen Sie sich beispielsweise im Vorfeld ein finanzielles Limit. Auch ein zeitliches Limit oder individuelle Regeln für bestimmte Fälle sind hilfreich – beispielsweise nur dann zu wetten, wenn die eigene Lieblingsmannschaft spielt.“ Der finanzielle Rahmen sollte so gesetzt werden, dass Freizeitaktivitäten wie etwa Kino- oder Restaurantbesuche weiterhin ohne Probleme möglich sind.

Gruppe mit Tablet, auf dem Sportwette zu sehen ist

Darüber hinaus sollten weitere Regeln zwingend eingehalten werden: „Spielen Sie nie unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen, nie aus Langerweile, Stress oder Wut.“ Auch für den Fall, dass Wetteinsätze verloren gehen, hat Anika Baake wichtige Tipps: „Gehen Sie nicht dem Verlangen nach, den Verlust durch erneutes Wetten auszugleichen. Das ist schon ein erstes Anzeichen für eine irrationale Denkweise, welches auf ein problematisches Spielen hinweisen kann. Ziehen Sie stattdessen die Notbremse und verzichten Sie vorerst auf weitere Wetten.“

Darüber hinaus weist Anika Baake darauf hin, dass Glückspiel und Sportwetten für Kinder und Jugendliche verboten sind. „Das sollte auch im privaten Bereich umgesetzt werden. Schon kleinere euphorische Erlebnisse in diesem Zusammenhang erhöhen die Gefahr eines späteren problematischen Spielverhaltens.“

 

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