Welcome back | Warum Mitarbeitende den Weg zurück zu uns finden

Manche Geschichten beginnen nicht nur einmal. In unserer Reihe „Welcome back“ stellen wir Kolleg:innen vor, die unseren Unternehmensverbund verlassen haben – und sich bewusst für eine Rückkehr entschieden haben. Was hat sie dazu bewegt, wieder Teil der esn zu werden? Was hat sich verändert – und was fühlt sich an wie nach Hause kommen?

Mit ihren persönlichen Erfahrungen geben sie spannende Einblicke in unsere Unternehmenskultur, zeigen, was unseren Unternehmensverbund ausmacht, und warum es manchmal einen Umweg braucht, um zu wissen, wo man wirklich hingehört.
 

Folge 4 | Zurück ins Glück

Als Jennifer Heinrichs im Juni 2023 aus Celle nach Braunschweig zog, wurde sie auf das inklusive Dorf Neuerkerode und die Wohnen und Betreuen (WuB) aufmerksam. Die gelernte Kauffrau im Einzelhandel bewarb sich beim Anbieter für Eingliederungshilfe im esn-Unternehmensverbund und wenig später hospitierte sie im Gartenweg 10 – einem Wohnbereich für Menschen mit hohem Hilfebedarf. „Ich habe mich schnell in die Arbeit eingefunden und wusste sofort, dass das meine Berufung ist“, erzählt sie. Doch nach einem Jahr ging wieder alles sehr schnell: „Mein Partner hat ein Job-Angebot in Nordrhein-Westfalen erhalten und ich bin der Liebe wegen mitgegangen“, erklärt sie. Das verheißungsvolle Angebot war letztlich nicht das, was sie sich erhofft hatten, und sie kehrten nach drei Monaten in die Region und Jennifer Heinrichs in die WuB zurück.

Im Interview | Jennifer Heinrichs

Aktuelle Position/Funktion: Hilfskraft Wohngruppe
Gesellschaft: Neuerkeröder Wohnen und Betreuen / Ohe 1

Mein Lebensgefährte erhielt ein verheißungsvolles Jobangebot in Nordrhein-Westfalen. Ich wollte ihm die Chance geben, diese Gelegenheit wahrzunehmen und bin mit ihm gegangen.

Erfahrungen außerhalb

Letztlich waren die drei Monate zu kurz, um auch mit den Rahmenbedingungen des neuen Arbeitgebers warm zu werden. Ich wollte unbedingt zu einem ähnlichen Träger wie der WuB und habe dann aus Mangel an Alternativen in einer Pflegestation für Menschen mit Demenz gearbeitet.

 

Das war überhaupt nicht mein Ding und mir hat einfach das intensive Arbeiten und die Zeit mit den Menschen gefehlt. Aufgrund der beruflichen Situation meines Freundes war es nur ein kurzes „Wegsein“. Dennoch war selbst die kurze Zeit hilfreich, weil die gesammelten Eindrücke mich in der Wahl meines weiteren beruflichen Weges gestärkt haben – nämlich mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten, sie zu fördern und sie zu unterstützen.

Gründe für die Rückkehr

Ich habe meinen Vertrag in Neuerkerode nur schweren Herzens gekündigt, da ich eigentlich nicht gehen wollte. Ich tat dies nur meinem Partner zu liebe, weil ich mich in meiner beruflichen Laufbahn noch nie so wohl gefühlt habe wie hier. Und dann war die (Vor-)Freude einfach riesengroß nach Neuerkerode zurückzukommen und wieder bei den mir ans Herz gewachsenen Menschen zu sein.

 

Aufgrund der kurzen Zeitspanne kann ich das nicht sagen.

Der Neustart

Als sich abzeichnete, dass wir in die Region zurückkehren, habe ich eine Bewerbung geschrieben und ich bin dann sehr schnell von meiner damaligen Führungskraft Angelique Heuer angerufen worden. Das Team war einfach super nett und hat mich mit großer Freude wieder aufgenommen. Mit Angelique Heuer stand ich bis zum Arbeitsbeginn weiterhin im Austausch, sie hat mich bei meiner Rückkehr sehr unterstützt. 

Zumindest, was mein berufliches Ziel anging: Ich wollte mich immer mehr engagieren und bin froh, dass mich meine Führungskraft darin bestärkt und mein Arbeitgeber mich dahingehend gefördert hat, eine berufsbegleitende HEP-Ausbildung zu machen. Dass meine Arbeitszeit so problemlos angepasst wurde, war in diesem Fall super. Zudem bietet der esn-Verbund so viele Fortbildungen an, um mein Wissen zu erweitern, was ich immer gerne in Anspruch genommen habe und es auch noch in Zukunft machen werde.

Persönliche Entwicklung & Unternehmenskultur

In der kurzen Zeit hat sich natürlich nicht viel geändert. Dennoch war ich positiv überrascht, wie schnell, unkompliziert und mit wie viel Empathie ich wieder an alter Stelle, aber in einer neuen Wohngruppe, aufgenommen wurde. 

Die Zeit in Neuerkerode und in der Wohnen und Betreuen hat mich menschlich weiterentwickelt. Ich nehme hier so viel mit und lerne täglich von den Bürger:innen und meinen Kolleg:innen dazu.  

 

Es war ohnehin schon so, dass ich den Tarifvertrag mit Weihnachtsgeld, den großzügigen Urlaubstagen oder das Jobticket als großen Vorteil empfand. Zusätzlich hat mich beeindruckt, dass mich mein Arbeitgeber fördert und ich durch meine Führungskraft bestärkt wurde, eine berufsbegleitende HEP-Ausbildung zu machen.

Blick nach vorn

Ich möchte gerne weitere Aufgaben in der WuB übernehmen und könnte mir vorstellen – mit abgeschlossener Ausbildung – vielleicht als Fachkraft mit organisatorischer Verantwortung (FOV) oder vielleicht eines Tages in der Tagesförderung zu arbeiten.

Da ich vorher noch nie in einer Einrichtung mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen gearbeitet hatte, muss ich gestehen, dass ich zuerst etwas skeptisch und befangen war. Was ich nach kürzester Zeit gemerkt habe ist, dass die Befangenheit völlig unbegründet und es der schönste Beruf ist, den ich jemals ausgeübt habe. 
Hier erfahrt ihr eine besondere Wertschätzung der Menschen, das ist unbezahlbar. Und es gibt keinen Tag, an dem nicht zusammen gelacht wird. Und, das schätze ich ebenfalls sehr, man kann seiner Kreativität, etwa bei der Gestaltung der Angebote oder im Wohngruppen-Setting, freien Lauf lassen.

Es gibt viel zu viele besondere Momente, als das ich mich für einen speziellen entscheiden könnte. Besonders war für mich, wie schnell ich nach meiner Bewerbung die Rückmeldung und damit wieder einem Platz als Teil der Wohnen und Betreuen hatte, dass meine Vorgesetzten sich wirklich über meine Rückkehr gefreut haben, ich in meinem neuen Team super aufgenommen wurde und mich Bürger (Bewohner) wiedererkannt haben. Ich habe hier super liebe Kolleginnen und Kollegen und möchte nicht mehr weg.
 

 

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