Quereinsteiger Henrik und sein Jobwechsel in die Eingliederungshilfe

Jahrelang arbeitete Henrik Eiberg-Adam im Marketing, betreute größere Projekte in der Region, hielt Vorträge und veranstaltete Messen. Doch irgendetwas fehlte ihm und er wagte den Jobwechsel: In der Tagesförderstätte „Einfach Kiosk“ in Neuerkerode unterstützt er als Quereinsteiger und Hilfskraft sowohl die Kolleg:innen, Teilnehmenden und Mitarbeitenden, als auch die Bürger:innen des inklusiven Dorfes. „Wir sind eine große Familie geworden“, sagt er und man kauft dem früheren Marketing-Experten ab, dass er seine Bestimmung gefunden hat − sozial engagiert und mit sinnstiftender Arbeit.

Lässig, locker, cool − wenn einer auf diese Beschreibung passt, ist es Henrik Eiberg-Adam. Mit grüner Mütze, dunkler Brille, weißem Pullover und blauer Jeans steht er hinter der Theke und beobachtet in aller Ruhe wie die Bürgerin ihm die Centstücke in die ausgestreckte Hand legt. Er blickt auf seine mittlerweile gefüllte Hand. „Einer geht noch”, scherzt er und gibt der Bürgerin zu verstehen, dass sie noch ein letztes Centstück nachlegen muss, um die heißgeliebte Limonade in Empfang zu nehmen. Derweil wischen die Beschäftigten weiter hinten im Sitzbereich des Kiosks die Tische ab, weil die Kuchenkrümel beim vorherigen Gast nicht ganz auf dem Teller geblieben sind. Alles geht seinen Gang, Henrik Eiberg-Adam lächelt zufrieden. 

Soziales Engagement gesucht

„Ich habe mit Werbung und Marketing aufgehört, weil es mir nicht mehr gefiel und, weil ich gemerkt habe, dass mir soziales Engagement besser gefällt und liegt“, erzählt er. Über einen Bekannten − und Mitarbeitenden − aus der Neuerkeröder Wohnen und Betreuen sei er auf das Tagesförderprojekt „Einfach Kiosk“ aufmerksam geworden. Er hat mir Vieles über Neuerkerode, die Menschen und die Arbeit hier – speziell über die Tagesförderung – erzählt. Daraufhin habe er sich entschlossen, der Werbung und dem Marketing den Rücken zu kehren und sich als Quereinsteiger in der Eingliederungshilfe zu bewerben. 

„Der Kiosk ist ein riesiges Sozialprojekt”, erklärt Eiberg-Adam. Man treffe auf Menschen mit verschiedenen Handicaps und unterstütze sie in ihrem Alltag, sei es – wie anfangs beschrieben – beim Abzählen der Geldstücke, beim Einkauf oder dem Bestellen von Kaffee und Kuchen. Und natürlich komme man ins Gespräch, höre sich die eine oder andere Sorge an oder rede über ganz Alltägliches, berichtet er. Wenn man so will, ist das die Welt vor dem Tresen. Dahinter geht es weiter, stehen Mitarbeitende und Beschäftigte - ein Team, das sich um Gastronomie, Wareneinkauf, Service und vieles mehr kümmert. „Dabei sind wir als Mitarbeitende gefragt: Wir leiten an, fördern sie in ihren Stärken und ermutigen sie, neue Arbeitsbereiche auszoprobieren”, erklärt Eiberg-Adam. 

Henrik Eiberg-Adam (links) mit Team (Foto: Archiv/Bernhard Janitschke).
Beschäftigte des "Einfach Kiosk" an der Kasse. (Foto: Archiv/Bernhard Janitschke)
Foto: Andreas Rodemann

Ein Ziel der Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen ist es, die Teilnehmenden dahingehend zu befähigen, auf dem ersten Arbeistmarkt Fuß zu fassen. Zumindest aber gemäß ihrer Fähigkeiten einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Ein weiter Weg. Umso wichtiger ist es, dass die ersten Schritte behutsam und nacheinander erfolgen. „Es war so, dass einige anfangs verunsichert und gehemmt waren, aus verschiedenen Gründen − etwa, weil sie Angst davor hatten, dass sie sich beim Kassieren verzählen oder sie bei einem plötzlichen Kunden-Ansturm nicht alle rechtzeitig bedienen können", erklärt er. Es freue ihn daher besonders, dass die Teilnehmenden mittlerweile selbstsicher und selbstbewusst sind, Spaß an der Arbeit haben und viel dazugelernt hätten. „Sie sind gelassen geworden und machen ihre Arbeit sehr selbständig – das macht uns im Team und mich persönlich sehr stolz."

 

“Ich bin stolz darauf, was wir zusammen erreicht haben und sich ein so schönes, berufliches und freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat. Wir sind zu einer großen Familie zusammengewachsen.”


Henrik Eiberg-Adam, Hilfskraft im Tagesförderangebot "Einfach Kiosk" im inklusiven Dorf Neuerkerode

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