Der wichtige Einsatz unserer Stationsapothekerin

Der Einsatz von Stationsapothekern ist seit Beginn dieses Jahres gesetzlich vorgeschrieben. Das Krankenhaus Marienstift sicherte sich die Dienste von Cordula Maring-Nöh im Zuge des bestehenden Kooperationsvertrags mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig.

Vor einigen Wochen hatte Cordula Maring-Nöh einen Fall, bei dem ihr Fachwissen gefragt war. Eine Patientin mit schwacher Niere hatte im ambulanten Bereich Medikamente verschrieben bekommen, die ihre Niere zusätzlich belasteten. Der Laborwert im Krankenhaus zeigte einen deutlich zu hohen Kaliumwert, der hier bereits mit einem Arzneimittel gesenkt worden war. Die Fachapothekerin empfahl Dosisanpassungen an die Nierenfunktion und schlug eine Umstellung der Diabetes-Therapie vor, was auch umgesetzt wurde. Kurz danach ging es der Patientin wieder gut. Sie konnte mit verbesserter Nierenfunktion und normalen Kaliumwerten entlassen werden. In Situationen wie diesen zeigt sich, wie sinnvoll der Einsatz von Stationsapothekern ist. Das Krankenhaus Marienstift hat mit Cordula Maring-Nöh seit Beginn des Jahres eine solche Kraft in seinen Reihen.

An zwei Tagen in der Woche ist die 54-Jährige seitdem beratend auf den drei Stationen der Inneren Medizin des Marienstifts tätig. Dort wirft sie einen prüfenden Blick auf die Medikation der jeweiligen Patienten. Ist alles plausibel? Passen die verordneten Medikamente zu den jeweiligen Organfunktionen? Gibt es möglicherweise Wechselwirkungen? Mit diesen Aspekten beschäftigt sich die Braunschweigerin.

„Auch zu Themen wie einer erlaubten Teilbarkeit von Tabletten oder der Sondengängigkeit von Patienten, die nicht selbst schlucken können, stehe ich dem Personal beratend zur Seite“, erklärt Cordula Maring-Nöh. Auch wirtschaftliche Aspekte spielten eine Rolle: Gibt es günstigere Alternativmedikamente, um den Krankenhausetat zu entlasten? Und nicht zuletzt gilt es alternative Produkte zu organisieren, wenn das herkömmliche Medikament aufgrund von Lieferengpässen nicht zu beschaffen ist.

„Es macht Spaß, in dieser familiären Atmosphäre am Marienstift zu arbeiten“, erklärt die Braunschweigerin, die vor ihrem Engagement am Städtischen Klinikum zehn Jahre im niedergelassenen Bereich tätig war. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegepersonal und pharmazeutischen Fachkräften sei immens wichtig, sagt sie. Die Etablierung einer Stationsapothekerin steht am Marienstift in Zusammenhang mit einer Initiative zur Steigerung der Arzneimittelsicherheit. Eine weitere Maßnahme ist die Digitalisierung der gesamten Arzneimittelverordnung Anfang kommenden Jahres. Mit der Digitalisierung sollen Verordnung und Therapie sicherer gemacht werden, beispielsweise durch bessere Lesbarkeit im Zuge des Verzichts auf handschriftliche Verordnungen, Vermeidung von Übertragungsfehlern, lückenlose Dokumentation, Transparenz durch eine klare Zuordnung der Tätigkeiten und Verfügbarkeit der Verordnungsinformationen zu jeder Zeit und von allen Arbeitsplätzen.

Das könnte Sie auch interessieren