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Keine Likes für Lügen: Aufklärung über Deepfakes im Landkreis Northeim

Anlässlich des heutigen „Safer Internet Days“ hat das Präventionsteam „Jugendschutz – Und Du?“ im Landkreis Northeim ein wichtiges Thema aufgegriffen: die Gefahren von Deepfakes. Diese durch künstliche Intelligenz generierten Inhalte können sowohl Bild als auch Ton verfälschen und werden häufig genutzt, um Desinformationen zu verbreiten.

Beispiele, die immer wieder für Aufregung sorgen, sind etwa Deepfake-Videos, in denen Menschen Sex haben. Diese Videos werden als Deepfake-Pornos bezeichnet. Erste Videos dieser Art erschienen im Jahr 2017 und betrafen bekannte Persönlichkeiten wie Emma Watson, Katy Perry und Taylor Swift. Mittlerweile sind nicht nur Prominente, sondern auch viele Privatpersonen betroffen und die Videos kaum noch als Deepfakes zu erkennen. „Deepfakes sind nicht nur ein technisches Phänomen, sondern sie haben auch weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen“, erklärt Kimberly Zajonz, Sozialarbeiterin in der Fachambulanz Sucht des Lukas-Werks in Northeim. „Es ist entscheidend, dass wir Kinder und Jugendliche darüber aufklären, wie sie solche Inhalte und kritisch hinterfragen können, aber auch den eigenen Datenschutz hinterfragen.“

Die Verbreitung von Deepfakes erfolgt oft über soziale Medien, wo sie durch Likes und Shares eine hohe Reichweite erzielen. Thomas Sindram von der Northeimer Polizei betont die Notwendigkeit einer kritischen Medienkompetenz: „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass junge Menschen lernen, Informationen zu hinterfragen und nicht alles für bare Münze zu nehmen. Die Polizei steht bereit, um bei Fragen oder Verdachtsfällen Unterstützung zu bieten.“

Das Präventionsteam gibt Eltern und Jugendlichen einige Tipps an die Hand, um mit Deepfakes umzugehen. Dazu gehört das Überprüfen von Quellen sowie das Erkennen emotionaler Manipulationen in Inhalten. Antonia Wloch vom erzieherischen Kinder- und Jugendschutz Landkreis Northeim fügt hinzu: „Es ist wichtig, dass Eltern den Dialog mit ihren Kindern suchen und ihnen helfen, Medienkompetenz zu entwickeln. Verbote führen oft nur dazu, dass Kinder neugierig werden.“

Die Experten raten dazu, Beiträge zu melden, wenn man sich unsicher ist oder einen Deepfake enttarnt hat. Zudem sollten Eltern darauf achten, wo ihre Kinder Bilder online veröffentlichen – denn nicht nur Prominente sind betroffen; jeder kann Opfer eines Deepfakes werden.

„Jedes Like und jedes Teilen trägt zur Verbreitung manipulativer Inhalte bei“, warnt Zajonz abschließend. „Deshalb lautet unser Appell: Informieren Sie sich über Deepfakes und unterstützen Sie Ihre Kinder dabei.“

Über das Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“

Das Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“ basiert auf einer langjährigen Präventionsarbeit zu verschiedenen Themen des Jugendschutzes. Regelmäßig organisieren wir kostenfreie Online-Elternabende, um Eltern über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich Jugendschutz zu informieren. 

Für Fragen und Beratung – kostenlos, unverbindlich und unter Einhaltung der Schweigepflicht – stehen Ihnen die Präventionsfachkräfte der Lukas-Werks Gesundheitsdienste GmbH jederzeit zur Verfügung. Die Kontaktaufnahme ist telefonisch unter 05551. 908 206 0 und per E-Mail an fa-northeim@lukas-werk.de möglich. 

Auch an den Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz des Landkreises Northeim können Sie sich unter der Telefonnummer 05551.708295 und per E-Mail an jugendpflege@landkreis-northeim.de wenden. 

Die Fachkräfte des polizeilichen Präventionsteams stehen Ihnen unter der 05551.70050 und per E-Mail praevention@pinom.polizei.niedersachsen.de zur Verfügung.

Beratung im Lukas-Werk

Das Beratungsangebot des Lukas-Werks richtet sich an alle Menschen, die Fragen zum Konsum von Suchtmitteln haben. Dies kann sich sowohl auf Alkohol, Medikamente, Nikotin, illegale Drogen, aber auch auf Glücksspiel und Medienabhängigkeit beziehen. Nicht nur die direkt Betroffenen profitieren von einer fundierten Beratung, sondern auch Angehörige, Freund:innen oder Kolleg:innen.

Beratung im Lukas-Werk

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