Auf der Zielgeraden

Drei Jahre lang haben Selina, Khider, Leonie und John-Lee auf das Examen hingearbeitet. Inzwischen haben sie den größten Teil der generalistischen Pflegeausbildung hinter sich, bei der die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammengeführt wurden. Nun stehen die Schüler:innen des Bildungszentrums Marienstift kurz vor den Abschlussprüfungen zur Pflegefachkraft.

Sie sei schon ziemlich aufgeregt und nervös, sagt die 19 Jahre alte Leonie. „Was wird wohl in der Theorie abgefragt? Wie läuft die praktische Examensprüfung? Und habe ich mich auf die richtigen Themen vorbereitet?“ Gedanken, die sich auch John-Lee macht. „Ich habe in den letzten Wochen und Monaten nochmal alle meine Pflegebücher hervorgeholt und mir viele Lernzettel gemacht.“ Selina und Khider geht es nicht anders. Und doch sind sie alle vier zuversichtlich.

Unterstützung in der Ausbildungszeit

„Durch meine Ausbildung am Bildungszentrum Marienstift fühle ich mich gut auf das Examen und den Berufsalltag vorbereitet“, sagt die 21-jährige Selina. Lehrer:innen und Praxisanleiter:innen seien während der gesamten Ausbildungszeit immer ansprechbar gewesen und hätten sie unterstützt und insbesondere in den letzten Wochen gute Tipps und Anregungen gegeben. Khider ergänzt: „Im dritten Ausbildungsjahr haben wir viel Verantwortung übernommen. Auch das ist eine gute Vorbereitung auf das Examen.“

Die neue generalistische Pflegeausbildung ist vielfältig. Die Schüler:innen lernen alle Fachrichtungen kennen, können sich ausprobieren und herausfinden, was Ihnen am meisten liegt. „Ich hatte Praxiseinsätze in der stationären Kranken- und Alten- sowie der Akutpflege, in der ambulante Pflege und konnte auch die Kinderkrankenpflege kennenlernen“, sagt die 19-jährige Leonie. Gefallen habe es ihr überall, „aber am meisten hat es mich ins Krankenhaus gezogen. Dort fand ich die Palliativ- und Intensivpflege sehr spannend, wo ich viele wertevolle Eindrücke gesammelt habe.“

Nach dem Examen

Umso mehr freut sich Leonie, dass sie nach ihrer Ausbildung im Krankenhaus Marienstift bleiben kann. Sie wird auf der Station M3, der Palliativstation der Klinik für Innere Medizin, als Pflegefachkraft tätig sein. Ebenso wie John-Lee, der sich für die Zeit nach dem Examen dort beworben und bereits eine Zusage erhalten hat. „Das ist eine kleine übersichtliche Station, die Team-Atmosphäre dort hat mir gleich gut gefallen.“ Warum auch er sich für das Krankenhaus und nicht etwa für die ambulante oder Altenpflege entschieden hat?

„Das Stationsleben finde ich spannend: Die Untersuchungen, die Diagnosen und wie man darauf aufbauend die Pflege individuell gestalten und Patient:innen begleiten kann.“

Dass er einmal im Krankenhaus arbeitet, hätte John-Lee vor ein paar Jahren nicht gedacht. „Ich wollte eigentlich eine Tischlerausbildung machen. Nach einem Praktikum in einem Seniorenheim habe ich dann aber gemerkt, wie gut mir die Arbeit mit Menschen gefällt. Auf der Palliativstation wird es natürlich nicht immer leicht sein, aber gerade die Beziehungen zu den Patient:innen dort ist eine besondere.“

Auch Khider und Selina möchten nach dem Examen im Krankenhaus Marienstift bleiben. Gefragt nach ihren Wunschstationen berichten sie von der Notaufnahme und der Intensivstation. „Ich konnte mir während meiner Ausbildung auf diesen Stationen schon ein gutes Bild davon machen, was dort von mir erwartet wird, und wie das Team zusammenarbeitet. Das hat mir gut gefallen. Das ist fast schon ein bisschen wie eine kleine Familie“, erzählt Selina. Sie hat bereits eine Zusage für die Zeit nach dem Examen.

Weiterentwicklen

Besonders freut die 21-Jährige, dass sie sich während ihrem ersten Job als Pflegefachkraft am Marienstift weiterentwicklen und spezialisieren wird. „Ab Oktober starte ich berufsbegleitend ein Studium der Physician Assistance.“ Damit wird Selina zu 75 Prozent als Pflegefachkraft in der Notaufnahme und auf der Intensivstation arbeiten. An zwei Tagen die Woche steht das Studium an. „Wenn ich das geschafft habe, bin ich als Physician Assistance das Bindeglied zwischen Arzt und Krankenschwester. Ich übernehme dann mehr medizinische Aufgaben wie etwa ein Aufnahmegespräch oder das Blutabnehmen und weniger pflegerische.“ Selina freut sich auf all das sehr. „Ich mag das Arbeiten im Team und mache den Alltag für Patient:innen gerne schöner.“

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