Im St. Vitus in Seesen fallen die Masken

Die Masken fallen

Die Coronaregeln in Pflegeeinrichtungen wurden zum 1. März gelockert. Das freut nicht nur die Mitarbeitenden.

In den Pflegeinrichtungen der Evangelischen Stiftung Neuerkerode wurde am 1. März ordentlich gefeiert. Der Grund: Die Mitarbeitenden müssen sich nun nicht mehr regelmäßig auf das Coronavirus testen – und während der Arbeit keine Masken mehr tragen. Auch Gäste können ihre Angehörigen wieder besuchen, ohne einen negativen Test vorlegen zu müssen. Für sie bleibt die Pflicht zum Tragen einer Maske jedoch bestehen.

Mit verschiedenen Aktionen wurde der Freude über das Ende der Maskenpflicht Ausdruck verliehen. „Wir freuen uns, dass endlich wieder ein Stück Normalität in unser Heim zurückkehrt, nachdem wir über Jahre dem Druck der Covid-19-Pandemie getrotzt haben“, sagt Olaf Barthel, Leiter des St. Vitus in Seesen. Die Veranstaltung, mit der hier das Ende der Bestimmungen gefeiert wurde, stand unter dem Motto „Mundschutz weg, Bratwurst rein“. Bei strahlend blauem Himmel warfen die Mitarbeitenden fröhlich ihre Masken vom Balkon – nur für das Erinnerungsfoto an diesen besonderen Tag natürlich, die Masken wurden danach wieder eingesammelt.

Masken fallen auch im Theresienhof in Goslar

Auch im Theresienhof in Goslar wurde ordentlich gefeiert – mit Salaten und ebenfalls mit Bratwurst. „Alle freuen sich sehr über das Ende der Maskenpflicht. Die Stimmung war einfach bombastisch“, so Heimleiterin Ursel Ballin.

„Es wurde höchste Zeit, dass auch die Mitarbeitenden in der Pflege wieder zur Normalität zurückkehren dürfen, da es angesichts der hohen Quote an geimpften und genesenen Personen in keinem Verhältnis mehr stand, dass Mitarbeitende acht Stunden am Tag eine FFP2-Maske tragen mussten“, verdeutlicht Franziska Lau, Einrichtungsleitung des St. Vinzenz in Braunschweig. Sie betont jedoch, dass sich jede und jeder Mitarbeitende der Verantwortung bewusst sei, die Bewohnenden weiterhin zu schützen. Sie sagt: „Gerade im Haus St. Vinzenz lernen sich die Mitarbeitenden ohne Maske noch einmal neu kennen, da die Einrichtung in der Pandemie eröffnet worden ist.“

Alle freuen sich sehr über das Ende der Maskenpflicht. Die Stimmung war einfach bombastisch.


Ursel Ballin, Heimleiterin Theresienhof

So war der Eingang des St. Vinzenz mit bunten Girlanden geschmückt. Ein Schild im Eingangsbereich ließ die Coronazeit Revue passieren: Die Angehörigen durften ihre Lieben nur bis an die Tür bringen, wo sie von dem Pflegepersonal liebevoll in Empfang genommen wurden. Dann folgten Besuche mit Terminabsprache. „Viel zu wenig Termine für viel zu viele Bewohnerinnen und Bewohner“, heißt es dazu auf der Tafel. Nun stehen die Türen des St. Vinzenz zum ersten Mal seit der Eröffnung offen. „Kein Klingeln, kein Warten! Nach Herzenslust das Haus besuchen und wieder verlassen. Unser Haus füllt sich nun mit noch mehr Leben – dafür sind wir sehr dankbar.“

Die Belastung war aber wohl bei den Pflegenden am größten, die Tag für Tag stundenlang mit Maske arbeiten mussten. „Ich bin glücklich für die Mitarbeitenden. Vor allem im Sommer, als es so heiß war, haben manche sogar Ausschlag bekommen. Auch über das Ende der Testpflicht freuen wir uns sehr. Die Politik hat von Anfang an versucht uns zu schützen, aber es war keine einfache Zeit, als kein Besuch kommen konnte. Vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner mit Demenz haben das nicht verstanden“, erklärt Eva Carsch, Vorsitzende des Heimbeirats im Bethanien in Braunschweig. „Außerdem wird die Verständigung nun auch wieder einfacher. Wir Alten hören ja trotz Hörgeräten oft nicht gut, die Masken haben das Problem dann noch verstärkt. Wieder die Mimik von anderen zu sehen, gehört zu den Dingen, die wir jetzt sehr genießen werden.“

Endlich haben wir die Chance, Menschen wieder lachen zu sehen. Das ist für die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime extrem wichtig – und für uns auch.


Martina Redlin-Rückert

Genau das ist es auch, auf das man sich im Haus der helfenden Hände im Rittergut Beienrode freut. Heimleiterin Martina Redlin-Rückert: „Endlich haben wir die Chance, Menschen wieder lachen zu sehen. Das ist für die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime extrem wichtig – und für uns auch.“

Das könnte Sie auch interessieren