Symbolbild

Gefährliches Spiel mit der Gesundheit

In unserer Info-Reihe geht das Northeimer Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“ heute auf das Thema Cannabiskonsum unter Jugendlichen ein. 

In den letzten Jahren hat der Konsum von Cannabis unter Jugendlichen stark zugenommen. Viele junge Menschen hoffen auf Entspannung und Stressabbau durch die Droge. Doch die Realität sieht oft anders aus und kann weitreichende Folgen haben. 

Lisa König, Sozialarbeiterin in der Fachambulanz Sucht des Lukas-Werks in Northeim, warnt vor den Gefahren des Cannabiskonsums: „Häufig wird Cannabis als harmlose Entspannungsdroge wahrgenommen. Dabei kann es die Stimmungslage verstärken, in der man sich während des Konsums befindet. Die Risiken sind deutlich höher als viele denken.“

Die Zusammensetzung von Cannabis hat sich im Vergleich zu früheren Jahren verändert. Die Konzentration des berauschenden Wirkstoffs THC (Tetrahydrocannabinol) ist gestiegen, und oft werden dem Gras schädliche Substanzen beigemischt. „Auf dem Schwarzmarkt gibt es keine Beipackzettel“, erklärt Thomas Sindram von der Northeimer Polizei.

"Niemand weiß genau, welche Stoffe und in welcher Konzentration sie enthalten sind. Das macht den Konsum besonders riskant.“

Die möglichen Folgen des Konsums sind gravierend: Von psychischen Störungen wie Psychosen bis hin zu physischen Schäden am Bronchialsystem – die Liste ist lang. Antonia Wloch, Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz Landkreis Northeim, betont die Bedeutung von Aufklärung: „Eltern sollten sich über das Thema informieren und das Gespräch mit ihren Kindern suchen, bevor es zu Problemen kommt.“

Die Ursachen für den Konsum sind vielfältig: Neugierde, Gruppenzwang oder Stress können dazu führen, dass Jugendliche zur Droge greifen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern aufmerksam sind und Anzeichen erkennen können – sei es ein süßlicher Rauchgeruch oder ein plötzlicher Interessensverlust. „Es ist entscheidend, eine offene Kommunikation mit den Kindern zu pflegen“, rät Wloch weiter. „Regeln und Grenzen sollten klar kommuniziert werden, ebenso wie die negativen Auswirkungen des Konsums auf die Entwicklung junger Menschen.“ Der vermeintliche Genuss von Cannabis birgt erhebliche Risiken für die Gesundheit von Jugendlichen. Eine umfassende Aufklärung sowie ein offenes Gesprächsklima innerhalb der Familie sind unerlässlich, um den Gefahren entgegenzuwirken und Jugendliche auf ihrem Weg zu unterstützen.

Über das Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“

Das Netzwerk „Jugendschutz – und Du?“ basiert auf einer langjährigen Präventionsarbeit zu verschiedenen Themen des Jugendschutzes. Regelmäßig organisieren wir kostenfreie Online-Elternabende, um Eltern über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich Jugendschutz zu informieren. 

Für Fragen und Beratung – kostenlos, unverbindlich und unter Einhaltung der Schweigepflicht – stehen Ihnen die Präventionsfachkräfte der Lukas-Werks Gesundheitsdienste GmbH jederzeit zur Verfügung. Die Kontaktaufnahme ist telefonisch unter 05551. 908 206 0 und per E-Mail an fa-northeim@lukas-werk.de möglich. 

Auch an den Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz des Landkreises Northeim können Sie sich unter der Telefonnummer 05551.708295 und per E-Mail an jugendpflege@landkreis-northeim.de wenden. 

Die Fachkräfte des polizeilichen Präventionsteams stehen Ihnen unter der 05551.70050 und per E-Mail praevention@pinom.polizei.niedersachsen.de zur Verfügung.

Beratung im Lukas-Werk

Das Beratungsangebot des Lukas-Werks richtet sich an alle Menschen, die Fragen zum Konsum von Suchtmitteln haben. Dies kann sich sowohl auf Alkohol, Medikamente, Nikotin, illegale Drogen, aber auch auf Glücksspiel und Medienabhängigkeit beziehen. Nicht nur die direkt Betroffenen profitieren von einer fundierten Beratung, sondern auch Angehörige, Freund:innen oder Kolleg:innen.

Beratung im Lukas-Werk

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