Symbolbild

Geplantes Ambulantes Haus in Kissenbrück ist "wie ein Sechser im Lotto"

Das Ambulante Haus wird eine Tagespflege, die Leitung des ambulanten Pflegedienstes sowie mehrere Service-Wohnungen unter einem Dach vereinen.

Die Dreifaltigkeitsgemeinde Kissenbrück-Biewende bemüht sich schon seit geraumer Zeit, einen Investor für eine Tagespflege An der Streuobstwiese in Kissenbrück zu gewinnen und hielt hierfür extra ein Grundstück zurück. Nun kommt sogar mehr als eine Tagespflege: In Zusammenarbeit der Diakoniestationen Harz-Heide mit Investor Heiko Mennenga entsteht hier nun ein Ambulantes Haus. Kissenbrücks Bürgermeister Gerhard Wiche brachte die Stimmung auf den Punkt: „Das ist wie ein Sechser im Lotto – nicht nur für Kissenbrück, sondern auch für die umliegenden Gemeinden.“ Mit diesen Worten verlieh er seiner Freude Ausdruck, als das geplante Ambulante Haus in Kissenbrück ihm, dem Kirchenvorstand und der Pfarrerin der Dreifaltigkeitsgemeinde Kissenbrück-Biewende sowie der Presse am vergangenen Dienstag vorgestellt wurde.

Vorstellung Ambulantes Haus Kissenbrück.

Die Diakoniestation Nordharz, Teil der Diakoniestationen Harz-Heide (DHH) und somit der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, betreibt bereits eine Filiale in Kissenbrück, von der aus Patienten in ihrem häuslichen Umfeld versorgt werden. „Derzeit betreuen wir 108 Kunden mit 21 Mitarbeitenden“, verriet Pflegedienstleitung Yvonne Lubba. Nun entsteht in der Straße „An der Streuobstwiese“ in Kissenbrück in Zusammenarbeit der DHH und Investor Heiko Mennenga ein Ambulantes Haus, welches mehrere Dienstleistungen unter einem Dach vereinen wird. Das Projekt soll im Optimalfall noch im Jahr 2023 begonnen und Ende 2024 abgeschlossen werden. „Der genaue Zeitplan hängt natürlich von den Baugenehmigungen ab“, so Mennenga.

Der Bedarf nach den Angeboten eines Ambulanten Hauses ist in Kissenbrück und in der Umgebung groß. „Für Familien wird hier viel getan, aber Senioren mussten meist nach Wolfenbüttel ziehen, wenn sie Pflege benötigt haben“, sagte Pfarrerin Melanie Schwerdtfeger. „Den Wunsch nach einem solchen Projekt gibt es seit Jahren.“ Kirche und Gemeinde stellen jeweils einen Teil des Grundstücks zur Verfügung, sodass das Ambulante Haus größer werden kann als ursprünglich geplant. Doch was genau sind die Angebote des Ambulanten Hauses, von denen nicht nur Kissenbrück profitieren wird?

"Für Familien wird hier viel getan, aber Senioren mussten meist nach Wolfenbüttel ziehen, wenn sie Pflege benötigt haben. Den Wunsch nach einem solchen Projekt gibt es seit Jahren."


Pfarrerin Melanie Schwerdtfeger

Im Erdgeschoss wird eine Tagespflege und die Leitung des ambulanten Pflegedienstes ihren Platz finden. Ein Wohn- und Gemeinschaftsbereich mit einer Größe von über 75 Quadratmetern sowie ein Koch- und Essbereich mit einer Größe von knapp 80 Quadratmetern bilden das Herz der Tagespflege – und können durch eine Faltwand je nach Bedarf zusammengelegt werden. Draußen lädt eine fast 130 Quadratmeter große Terrasse zum Verweilen ein. Neben einem Therapiezimmer wird es unter anderem auch zwei Ruheräume geben. „Die Tagespflege wird rund 20 Plätze haben, was bedeutet, dass hier pro Woche 60 bis 80 Senioren zu Gästen werden können“, erklärte DHH-Geschäftsführer Volker Wagner.

Neben der Tagespflege wird auch neuer Wohnraum geschaffen. Acht Service-Wohnungen – alle mit Balkon – zwischen 50 und 75 Quadratmetern entstehen im Obergeschoss. Die Schlafzimmer sind großzügig geschnitten, sodass hier auch Zwei-Personen-Haushalte komfortabel leben können. Den Bewohnern stehen Angebote und Wahlleistungen zur Verfügung, die den Alltag erleichtern und Sicherheit bieten. Das sogenannte Service-Wohnen bedeutet, dass außer dem Mietvertrag auch ein Servicevertrag mit der Diakoniestation abgeschlossen wird. Leistungen sind zum Beispiel Beratung zur Pflege, Hausnotruf, ambulante Pflege und individuelle Betreuungsangebote.

Photovoltaikanlagen auf dem Dach, eine Luftwärmepumpe und Ladesäulen auf den Parkplätzen für die elektrisch betriebenen Fahrzeuge des ambulanten Pflegedienstes dienen nicht nur dazu, den steigenden Energiekosten etwas entgegenzusetzen, sondern vor allem dazu, die Umwelt zu schonen. Nachhaltigkeit ist eine der Leitlinien der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Oder mit den Worten von Elke Oberg, Vorsitzende des Kirchenvorstandes: „Hier wird Wert darauf gelegt, die Schöpfung zu wahren.“

Kontaktdaten

Diakoniestation Nordharz – Filiale Kissenbrück

t 05337.88 22 960

kissenbrück@diakoniestation38.de

Ansprechpartnerin: Yvonne Lubba

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