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Ulrich-Perschmann-Stiftung schenkt Senior:innen Zeit

Die Stiftung spendet der Diakoniestation Braunschweig 5000 Euro für das Projekt „Mehr Zeit“.

Auch, wenn vieles seinen Preis hat, sind die wichtigen Dinge im Leben unbezahlbar. Dazu zählen unter anderem Zuneigung und Zeit. Trotzdem schenkt die Braunschweiger Ulrich-Perschmann-Stiftung beides nun Senior:innen – mit einer Spende über 5000 Euro für das Projekt „Mehr Zeit“ der Diakoniestation Braunschweig, die zu den Diakoniestationen Harz-Heide gehört.

Mehr Zeit

Die Mitarbeitenden der Diakoniestation Braunschweig pflegen Menschen in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld, um ihre Eigenständigkeit möglichst lange zu erhalten und die Angehörigen zu entlasten. Die Pflege erfolgt natürlich freundlich und herzlich, doch da die Leistungen über die öffentlichen Kassen nur knapp refinanziert sind, ist für zwischenmenschliche Zuwendungen über die notwendigen Pflegeleistungen hinaus oft keine Zeit.

Dabei sind gerade diese für die Senior:innen wichtig. Viele haben im Alter ihre/n Partner:in verloren und auch der Bekanntenkreis schrumpft immer weiter, die Familienangehörigen führen ihre eigenen Leben. Die Vereinsamung ist bei vielen groß und die Pflegekräfte sind in manchen Fällen der einzige menschliche Kontakt, den die Senior:innen an manchen Tagen haben.

Genau hier setzt das Projekt an. „Merken wir im Einsatz, dass jemand mehr Zuwendung braucht, können wir einfach die ,Mehr Zeit‘ aktivieren“, erklärt Franziska Hesse, stellvertretende Leitung der Filiale Nordost der Diakoniestation Braunschweig. „Diese Zeit wird dann aus dem Spendentopf bezahlt.“ Dabei liegt es in dem Ermessen der Mitarbeitenden selbst, wann sie „Mehr Zeit“ nutzen. Gab es einen Notfall in der Familie? Fällt etwas bei den Kostenträgern durchs Raster, das aber notwendig wäre? Liegt jemandem etwas auf dem Herzen? Oder wird einfach ein wenig Gemeinschaft benötigt, um die Einsamkeit zu lindern? In all diesen Fällen kann die „Mehr Zeit“ genutzt werden.

Franziska Hesse erinnert sich an eine Klientin, die vor kurzem verstorben ist. „Hier haben wir die Zeit für Gespräche mit ihrem nun verwitweten Mann genutzt, der in Trauer war“, berichtet sie. „Er war unendlich dankbar dafür. Ohne die Spenden wäre dies nicht möglich gewesen.“

Das Projekt selbst ist eine Besonderheit. „Die Leistung ,Zeit zum Zuhören und Nächstenliebe‘ gibt es im Leistungskatalog der Pflegekasse nicht. Diese Zeit gibt es in dieser Form nur bei der Diakoniestation“, sagt Prokuristin Bianca Pütsch. „Deshalb sind wir für die Spende der Ulrich-Perschmann-Stiftung sehr dankbar. Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes Zeit geschenkt.“

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