Symbolbild

Wunscherfüller:innen verleihen dem Garten der Tagespflege Riddagshausen neuen Glanz

Freiwillige haben sechs Hochbeete gebaut.

Die Senior:innen lassen es sich nicht nehmen, alles ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Bei schönstem Frühlingswetter stehen sie im Garten der Tagespflege Riddagshausen und begutachten die sechs riesigen Hochbeete, die hier vor wenigen Tagen aufgebaut wurden. Einen ganzen Nachmittag haben sich Helfer:innen dafür Zeit genommen. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir sind sehr dankbar, dass uns dieser Herzenswunsch erfüllt wurde“, sagt Nadine Heuer, Leitung der Tagespflege.

Hochbeet Freiwillige

Bei den Menschen, die diesen Wunsch in die Tat umsetzten, handelt es sich um 18 Arbeitskolleg:innen, die sich gemeinsam sozial engagieren wollten. Sie nahmen Kontakt zu Michael Bonsack auf, dem Leiter der „Herzenswünsche“, einem Spendenprojekt der Evangelischen Stiftung Neuerkerode (esn). Über 600 Wünsche konnten den der esn anvertrauten Menschen durch Geld-, Sach- und Zeitspenden durch die „Herzenswünsche“ bereits erfüllt werden. Das Team der Arbeitskolleg:innen wollte gerne einen größeren Wunsch erfüllen. „Als Michael Bonsack uns den Herzenswunsch ,Neue Hochbeete‘ vorgestellt hat, waren wir sofort begeistert“, berichtet ein Mitglied des Teams.

Hochbeet bauen

Die Hochbeete, die bisher den Garten zierten, waren so alt wie die Tagespflege selbst – nämlich schon stolze zehn Jahre. Das Holz war marode und es war höchste Zeit für Reparaturen und einen neuen Anstrich. Umso mehr freuen sich die Gäste der Tagespflege nun über die ganz neuen Hochbeete. Das Team spendete privat 1.213 Euro an die Herzenswünsche, elf von ihnen kamen Ende April persönlich mit ihrem Werkzeug im Garten in Riddagshausen vorbei und investierten neben dem gespendeten Geld auch ihre Freizeit. „Wir wollten einfach etwas Gutes tun“, betont eine der Freiwilligen. Das Holz lag schon bereit, zurechtgeschnitten von der Mehrwerk, die ebenfalls zur Evangelischen Stiftung Neuerkerode gehört.

Hochbeet bauen

Die Wunscherfüllenden ließen sich nicht lange bitten, nahmen Balken und Bretter unter die Arme und stellten erst einmal grob, wo welches Beet hinkommen sollte. Dann wurde geschraubt und getackert – und wenige Stunden später waren die Hochbeete fertig. Ein gemeinsames Grillen rundete den Tag ab.

Hochbeet Senioren

Nun werden die Hochbeete von den Gästen bewundert. Sie sind überaus zufrieden. „Das ist wirklich gute Arbeit. Sehr stabil“, freut sich ein Gast. Doch es wird noch besser, denn noch fehlt etwas: Die Erde und die Pflanzen. Die Befüllung übernimmt in den nächsten Wochen das Team der Klostergärtnerei – passend zum guten Wetter können die Senior:innen dann pflanzen und bald vielleicht auch schon etwas ernten.

Seit Februar 2024 gibt es ein neues Gesicht in der Elise, dem Beratungsbüro am Marienstift: Anuschka Günther ist hier nun neben Heike von Knobelsdorff als Praxiskoordinatorin der Diakoniestationen Harz-Heide (DHH) tätig. Gemeinsam geben die beiden Frauen alles, um als Planerinnen, Mentorinnen und Kümmerinnen die Praxiseinsätze der Azubis so reibungslos wie möglich zu gestalten. Sie wollen zeigen: Ein Beruf in der ambulanten Pflege ist attraktiv – und so dem Fachkräftemangel etwas entgegensetzen.

Anuschka Günther und Heike von Knobelsdorff in der Elise.

Dabei ist der Neueinzug in das Büro nicht die einzige Veränderung in der Elise: Auch die Aufgaben der Mitarbeitenden haben sich geändert. Zuvor war von Knobelsdorffs Aufgabe vor allem die Beratung von Hilfesuchenden, die noch nicht wussten, wo im Netzwerk der Evangelischen Stiftung Neuerkerode sie die individuell passende Unterstützung bekommen konnten. Mittlerweile befasst sie sich zum Großteil ebenfalls mit der Praxiskoordination. Dennoch stehen die beiden Frauen nach wie vor für Beratungen zur Verfügung. „Hier hat sich der Fokus etwas gewandelt“, erklärt von Knobelsdorff. „Aber wir stehen Fragenden immer mit Rat und Tat zur Seite, haben hier das notwendige Informationsmaterial und wissen, wer in der esn der richtige Ansprechpartner ist.“ So hat die Elise immer noch eine Lotsenfunktion in der Beratung, das Hauptaugenmerk der Frauen liegt jedoch auf den Auszubildenden.

Und für diese Stelle ist Anuschka Günther ein wahrer Glücksgriff: Seit 2018 ist sie in der Evangelischen Stiftung Neuerkerode und der DHH tätig – zuletzt als stellvertretende Leitung des diakonischen ambulanten psychiatrischen Pflegedienstes (DIAPP). „Durch diese Funktion habe ich gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, Schulungen zu leiten, Vorträge zu halten und Wissen zu vermitteln“, berichtet sie. Von ihren Erfahrungen inspiriert, studiert Günther Berufspädagogik – und wird als Praxiskoordinatorin der DHH eingesetzt.

Günther bringt nicht nur Leidenschaft für Bildung und Liebe zu ihrem alten Beruf mit, sondern ist in ihren vielen Jahren als Fachkraft in der psychiatrischen Pflege Expertin sowohl in Sachen Menschenkenntnis als auch Empathie geworden. „Seelische Gesundheit ist ein großer Punkt für uns“, sagt Günther. „Die Ausbildung an sich ist schon herausfordernd – kommen dann noch schwierige Lebensumstände hinzu, kann das eine enorme Belastung sein. Diese Themen kommen bei uns oft zur Sprache und wir lassen Schulungselemente dazu einfließen.“ Heike von Knobelsdorff berichtet: „Im vergangenen Jahr haben wir ein Resilienzseminar angeboten. Die Referentin haben wir für dieses Jahr aufgrund des positiven Feedbacks wieder gebucht.“

Anuschka Günther und Heike von Knobelsdorff in der Elise

Die beiden Frauen haben zudem eine ganze Reihe von administrativen Aufgaben, wie das Erbringen unterschiedlicher Nachweise, die Dokumentation von Fehlzeiten und die Dienstpläne im Blick zu behalten – allein hier kommt bei den vielen Azubis schon einiges an Arbeit zusammen. „400 Stunden Pflichteinsatz in der ambulanten Pflege müssen absolviert werden – auch dann, wenn schon der Praxisträger die ambulante Pflege ist“, sagt von Knobelsdorff. Hinzu kommt, dass die DHH sich von Harz bis Heide erstreckt. Um dem gerecht werden zu können, haben sie sich aufgeteilt: Günther betreut die Diakoniestation Nordharz und die Filiale Cremlingen, von Knobelsdorff die restlichen Filialen der Diakoniestation Braunschweig und Gifhorn.

Doch egal, wie viel Bürokratie beide bewältigen müssen – für sie steht immer der Mensch im Mittelpunkt. „Unser Anspruch ist es, nah an den Auszubildenden zu sein. Deshalb übernehmen wir selbst auch die Gruppenanleitungen“, sagt Günther. „Wir wollen die Auszubildenden gut kennen und ihr Vertrauen gewinnen.“ Deshalb versuchen die Koordinatorinnen, ein offenes Verhältnis zu den Azubis aufzubauen, in dem alles angesprochen werden kann. „Nur so können wir sie effektiv unterstützen und auch Leichtigkeit in die Ausbildung bringen“, erklärt sie.

Anuschka Günther und Heike von Knobelsdorff wissen, wie wertvoll jeder Auszubildende ist – schließlich sind sie die Zukunft der Pflege. „Fühlt sich da jemand schon in der Ausbildung nicht wohl, ist er oder sie womöglich ganz schnell weg“, erläutert von Knobelsdorff. Sie wissen, dass es in der Pflege nicht immer einfach ist. Aber sie wissen auch, wie toll diese Berufe sind. Und diese Leidenschaft möchten sie gerne auch in den Azubis entfachen – für eine strahlende Zukunft in der Pflege.

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