Rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Diakonie und Verbänden kamen am Dienstagabend beim Stiftungsempfang der Evangelischen Stiftung Neuerkerode (esn) im Braunschweiger Dom St. Blasii zusammen. Der festliche Rahmen in der historischen Kirche bot eine besondere Kulisse für Austausch und Begegnung.
Nach einer kurzen Andacht begrüßte Tobias Henkel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, die Gäste. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenarbeit, gerade in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen und wachsender Herausforderungen im sozialen Bereich. „Wir alle gemeinsam werden als Gesellschaft in naher Zukunft wesentliche Entscheidungen treffen müssen; Entscheidungen über die Finanzierung des Altwerdens, über die Finanzierung der Arbeit für und mit Menschen mit Beeinträchtigungen, über die Finanzierung unserer ambulanten Kliniken und Krankenhäuser“, so Henkel. „Das werden schmerzhafte, weil teure Entscheidungen. Und es sind Entscheidungen, die unseren Wohlstand sichern und nicht schmälern werden. Jede Investition in diese soziale und gesundheitliche Infrastruktur ist eine Investition in unsere Zukunft.“

Im Anschluss richtete Annetraud Grote, Niedersächsische Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, das Wort an die Anwesenden. Sie vertrat Staatssekretärin Christine Arbogast, die krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Grote ging in ihrer Rede auf die Krankenhausreform ein. „Ziel dieser Reform ist es, die Versorgung zukünftig effizienter, qualitäts- und patientenorientierter zu machen“, sagte sie. „Das Krankenhaus Marienstift ist dabei nicht nur ein Ort der medizinischen Versorgung, sondern auch ein Ort der Begegnung, der Pflege und der sozialen Unterstützung. Genau diese Verbindung ist es, die wir künftig stärken müssen.“ Die esn zeige eindrucksvoll, wie sich Medizin, Pflege, Teilhabe und soziales Bewusstsein zu einem ganzheitlichen Konzept der Versorgung verbinden lasse.
„Das Krankenhaus Marienstift ist dabei nicht nur ein Ort der medizinischen Versorgung, sondern auch ein Ort der Begegnung, der Pflege und der sozialen Unterstützung."
Annetraud Grote

Besonders lebendig wurde es, als das zum Unternehmensverbund esn gehörende Krankenhaus Marienstift einen interaktiven Part gestaltete. In einem kurzweiligen interaktiven Part mit Schätzfragen, auf die das Publikum per Antwortkarten reagierte, gaben Akteure aus dem Krankenhaus Einblicke in aktuelle Herausforderungen. So lauteten die Schätzfragen etwa „Wie viel Geld erhält das Krankenhaus für die Geburt und die medizinische Betreuung eines gesunden Kindes?“ oder „Wie viele Krankenhäuser in Deutschland schreiben aktuell rote Zahlen?“.

Traditionell wurde zum Abschluss des offiziellen Teils gemeinsam „Der Mond ist aufgegangen“ gesungen. Danach haben die Gäste die Gelegenheit genutzt, in angeregten Gesprächen bei Fingerfood und erfrischenden Getränken den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen.