Symbolbild bunte Punkte

Verbesserte Ausbildungsbedingungen gegen den Fachkräftemangel in der Behindertenhilfe

Mit erweiterten Vergütungsmöglichkeiten während der Ausbildung wollen die Fachschule Heilerziehungspflege der Evangelischen Stiftung Neuerkerode und die Neuerkeröder Wohnen und Betreuen GmbH (WUB) die Ausbildung attraktiver machen.

„Der Vorstand der esn und die Geschäftsführung der WUB haben die Voraussetzungen geschaffen, um zum Ausbildungsstart im Sommer 2022 allen neuen Schülerinnen und Schülern Ausbildungsverträge mit einer Vergütung von etwa 1.000 Euro pro Monat anbieten zu können. Das ist sehr besonders in der Heilerziehungspflege“ berichtet Schulleiterin Annegret Jäkel.In der Vergangenheit konnten nur wenige Schülerinnen und Schüler dieses Modell in Anspruch nehmen, der Großteil erhielt je nach Ausbildungsjahr variierend eine wesentlich geringere Aufwandsentschädigung. „Der Ausbildungsvertrag mit Vergütung bringt andere Bedingungen mit sich“, erläutert Jäkel. So leisten Schülerinnen und Schüler insgesamt mehr Praxisarbeit in der WUB, beispielsweise in Wohngruppen des inklusiven Dorfes Neuerkerode und in Braunschweig. Während der Schulferien sind sie 38,5 Stunden im Praxiseinsatz, in den Schulwochen fallen 15,5 Praxisstunden an.

Das neue Modell mit Ausbildungsvergütung ist auch eine Reaktion auf eine weiterhin fehlende, aber längst für alle Schulen zugesagte Schulgeldfreiheit in der Heilerziehungspflege durch das Land Niedersachsen. „Schulen in freier Trägerschaft, wie unsere in Neuerkerode, erhalten im Gegensatz zu staatlichen Schulen vom Land nicht die volle Finanzierung, so dass sie auf Schulgeld durch die Auszubildenden angewiesen sind“, so Jäkel. An der Fachschule in Neuerkerode beträgt das Schulgeld derzeit 95 Euro monatlich, um diese Finanzierungslücke zu schließen.

Eine Schulgeldfreiheit ist nach einer Antwort des niedersächsischen Kultusministeriums jedoch aufgrund knapper Finanzmittel weiterhin nicht zu erwarten. Dies benachteiligt freie Schulen und deren Schüler im Vergleich zu staatlichen Schulen und habe erhebliche (negative) Auswirkungen auf die künftige Versorgung von Klienten in der Eingliederungshilfe, sagt Marcus Eckhoff, Geschäftsführer der WUB.

"Wir hoffen, mit den nun ausgeweiteten Vergütungsmöglichkeiten in der Ausbildung bessere und zeitgemäße Anreize für die Ausbildung in der Heilerziehungspflege schaffen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können."

Für Rückfragen zur Ausbildung steht Ihnen unserer Fachschule Heilerziehungspflege gern zur Verfügung.

 

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