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Gesprächsrunde nimmt den Zustand von Teilhabe in Kultur und Freizeit unter die Lupe

Wie ist es um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an Kultur- und Freizeitangeboten bestellt? Zum Tag der Menschen mit Behinderung veranstalteten die Mit-Uns-Gemeinde, das Theologische Zentrum und die Neuerkeröder Wohnen und Betreuen eine Gesprächsrunde. Zu Gast waren Künstler:innen der Villa Luise, die Stadträtin Aniko Glogowski-Mertens sowie Galerist Olaf Jaeschke.

Menschen mit verschiedenen Unterstützungsbedarfen aus der Mit-Uns-Gemeinde berichten von ihren Erfahrungen bei kulturellen Events: was lief gut und was weniger gut? Sie gaben Einblicke, berichteten von zum Teil noch bestehenden Barrieren auf Webseiten von Kulturträgern oder in einem speziellen Beispiel davon, dass eine Essenausgabe bei einem Festival nicht rollstuhlgerecht aufgebaut war. Einige Dinge haben sich positiv entwickelt, wie etwa die Transport- und Reisemöglichkeiten in den Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Fragen wurden zudem an Stadträtin Anikó Glogowski-Merten gestellt. Wie kann die Stadt Braunschweig Teilhabe verbessern? Warum gibt es fast keine Menschen mit Behinderung in der Politik? Wie können Medien noch barrierefreier aufbereitet werden? Glogowski-Merten nahm die Fragen und Wünsche der Runde auf: „Die Politik muss noch mehr erkennen, dass diese Dinge wichtig sind und die Rahmenbedingungen schaffen, dass Kultur inklusiver wird.“

Im zweiten Teil stellte sich die Villa Luise aus Neuerkerode und drei ihrer Künstler vor, die als inklusive Kunstwerkstatt bereits über die Grenzen Braunschweigs bekannt sind. Paul-André Bohnstengel, Peter Ziegler und Holger Denecke hatten jeweils ein Gemälde mitgebracht und erklärten Kontext und Schaffensprozess. Im anschließenden Gespräch mit Anikó Glogowski-Merten und Galerist Olaf Jaeschke wurde diskutiert, ob etwa der Begriff Outsider-Kunst, der zur Benennung der Kunst von Menschen mit Behinderung häufig angeführt wird, noch zeitgemäß ist. Diese Bezeichnung spiele für ihn in der Bewertung von Kunst überhaupt keine Rolle, erklärte Jaeschke. Letztlich sei die Villa Luise durch ihre qualitativ hochwertigen Künstler:innen und ihre Arbeiten bereits zu einer Marke in Braunschweig und der Region geworden.

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