Symbolbild

Miteinander die zukünftigen Herausforderungen angehen

Seit 155 Jahren ist sie Kern der esn-Unternehmensgruppe: die Eingliederungshilfe. Die für den Hilfebereich zuständige Neuerkeröder Wohnen und Betreuen GmbH (WuB) lud zum alljährlichen Angehörigen- und Betreuertag diesmal in das Altstadtrathaus nach Braunschweig ein. Sie warb für ein starkes Miteinander bei der Bewältigung der zukünftigen, schwierigen Aufgaben der Eingliederungshilfe.

Fotos: Bernhard Janitschke

Seit 155 Jahren besteht die esn mit dem Hilfefeld der Eingliederungshilfe, das aus dem Bestreben ihrer Gründer Luise Löbbecke, Oswald Berkhan und Gustav Stutzer entstanden ist, Inklusion und Teilhabe sowie die Rechte von Menschen mit Behinderung zu fördern und zu stärken. Vieles habe sich seit der Gründung verändert, so etwa Begrifflichkeiten und Verständnis, wie am Namen von der Idiotenanstalt Neuerkerode im 19. Jahrhundert zur heutigen esn, der aktuellen Bezeichnung der Unternehmensgruppe Evangelische Stiftung Neuerkerode zu sehen sei. Und auch inhaltlich sei die Arbeit mit Menschen mit Behinderung in den vergangenen 155 Jahren einem stetigen Wandel unterzogen worden. „Wir treten in der esn und insbesondere in der Wohnen und Betreuen für die Belange der auf Hilfe angewiesenen Menschen ein. Und das mittlerweile trotz der Herausforderungen der Refinanzierung, die uns zukünftig dazu veranlassen werden, viele geplante Projekte in punkto Kosten und Wirksamkeit immer wieder auf den Prüfstand zu stellen“, erklärte WuB-Geschäftsführer Marcus Eckhoff in seiner Ansprache.

Veränderungen für die Sozialwirtschaft und insbesondere die Eingliederungshilfe skizzierte esn-Vorstandvorsitzender Tobias Henkel in seinem Grußwort. Um die Lebensqualität für Hilfsbedürftige zu erhalten und verbessern zu können, sei, mit Blick auf die immer größer werdenden Herausforderungen der Gegenfinanzierung der Betreuungs- und Wohnangebote, ein Miteinander auf allen Ebenen nötig – von den Kostenträgern bis zu den Bürgern und ihren Angehörigen. „Das Jahr 2024 wird für die esn ein Jahr des Kampfes für die gute und richtige Sache werden. Dafür brauchen wir gemeinschaftliches Handeln“, forderte Henkel auf.

Miteinander Gutes für die Inklusion zu tun, das habe sich in der Zusammenarbeit mit der esn bewährt, erklärte Martin Klockgether, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Soziales der Stadt Braunschweig, In der esn werde Inklusion gelebt und das sei in den vielen Projekten der Stiftung erkennbar. Diese hätten dazu beigetragen, gemeinsam das inklusive Bild der Stadt Braunschweig zu prägen. „Wir stehen anauf einer Seite – und das verdeutlicht auch die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit“, versicherte Klockgether.

Den inhaltlichen Schwerpunkt an diesem Abend bildete das Thema Inklusion. Der ursprünglich von   Dr. Adina Küchler-Hendricks (Ostfalia Hochschule / Landkreis Wolfenbüttel) geplante Vortrag – die Referentin musste krankheitsbedingt absagen – wurde von Christian Vaterodt übernommen. Er berichtete auch mit seiner Sicht der Dinge von der Entwicklung der Inklusion. „Dass die Inklusion noch nicht in der Form umgesetzt ist, wie es sein soll und wie es gefordert wird, liegt auch an  grundlegenden Haltungen in unserer Gesellschaft“, befand er. Trotz der bisher gelegten Strukturen, etwa durch die UN-Behindertenrechtskonvention und dem daraus folgenden Bundesteilhabegesetz, bedarf es noch vieler Verbesserungen und der Umsetzung bisher noch nicht erreichter Vorgaben. Aus seiner Arbeit als Vorstand im Fachverband der Diakonie Niedersachsen ergänzte Marcus Eckhoff die Forderungen zur Umsetzung von Teilhabe und Inklusion. Er berichtete aus Sicht der Diakonie von der aktuellen Problemlage sowie den im Positionspapier [Link] des Verbandes zusammengetragenen Forderungen an die Politik. „Mein Appell an Sie: Nutzen Sie das Positionspapier, treten sie an Ihre politischen Vertreter heran und helfen Sie mit, die Inklusion zu fördern!“, so Eckhoff.

Weitere Redebeiträge erfolgten durch den Angehörigenbeirat, der auf den erfolgreichen gemeinschaftlichen „Dorfputz“ zurückblickte und für seine Beratungs- und Unterstützungsangebote warb. Die Neuerkeröder Bürgervertretung präsentierte die Ergebnisse ihrer Aktionswoche „Leben in Neuerkerode – früher, heute und in Zukunft“, die Tagesförderung richtete den Blick auf die Villa Luise und ihre kürzlich eröffnete Ausstellung „Villa oder Villa nicht“. Im Jahres- und Themenrückblick der Geschäftsführung standen die Mitarbeiterbefragung mit die daraus resultierenden Workshops, die Einbindung des Reinigungsdienstes aus der Schwestergesellschaft Mehrwerk gGmbH in die Wohnen und Betreuen sowie erfolgreiche Meilensteine – von der Entwicklung der Jugendhilfe im Jägerhof über das Quartier St. Leonhard bis zur Umsetzung der Tagesförderung EINFACH KIOSK in Neuerkerode.

Musikalisch und kulinarisch unterstützten unter anderem die Neuerkeröder Musikpädagogik und das Team der Tagesförderung „Einfach Kiosk“ aus Neuerkerode.

Wie geht es in der WuB weiter - hier eine Terminübersicht.

 

 

 

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Hier finden Sie Impressionen zum Angehörigen- und Betreuertreffen:

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