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Innovative Entlastung für Pflegekräfte

Das Exoskelett HAL Lumbar Type startet den Praxistest in der ambulanten Pflege der Diakoniestation Braunschweig.

Es wirkt wie ein Gerät aus der Zukunft, soll Pflegekräfte aber effektiv körperlich entlasten: Das Exoskelett HAL Lumbar Type des Unternehmens Cyberdyne soll bei körperlich belastenden Tätigkeiten wie Heben oder Umlagern unterstützen. Nun wird es ein Jahr lang in der Filiale Nordost der Diakoniestation Braunschweig, Teil der Diakoniestationen Harz-Heide und somit der esn (Evangelische Stiftung Neuerkerode) getestet.

Eine Mitarbeiterin der Diakoniestation Braunschweig testet das Exoskelett.

Bei dem Modell handelt es sich um ein robotisches Exoskelett, das an Hüfte, dem unteren Rücken und den Oberschenkel getragen wird. Es soll die Bewegungsabsicht des Trägers erkennen und gezielt die Muskelbewegung unterstützen – und so die körperliche Belastung bei schweren Tätigkeiten erheblich reduzieren. Bisher wurde es vor allem in stationären Einrichtungen erprobt, nun wird er in der ambulanten Pflege getestet. „Wir sind über das Diakoniesche Werk in Niedersachsen auf das Projekt aufmerksam geworden“, berichtet Sabrina Franz, Regionalleitung der Braunschweiger Filialen der DHH.

Das Unternehmen begleitet das Projekt. Über den Zeitraum von zwölf Monaten sollen Erfahrungen und Daten gesammelt werden, um die Praxistauglichkeit, Akzeptanz und ergonomischen Effekte im ambulanten Alltag zu bewerten. Das bisherige Feedback sei so unterschiedlich wie die Menschen selbst, so Marie Kloss von Cyberdyne. Muskulöse Menschen mit einem guten Körpergefühl profitierten weniger von der Unterstützung als Menschen, die eine weniger ausgeprägte Muskulatur besäßen. „Studien haben festgestellt, dass die Belastung des unteren Rückens deutlich abnimmt und es zu weniger Rückenschmerzen kommt“; sagt Kloss. Die Technologie entwickele sich dabei ständig weiter – auch dank der Erkenntnisse, die in Tests wie in der Filiale Nordost gesammelt werden.

Inwiefern das Exoskelett in der ambulanten Pflege zum Einsatz unterstützen kann wird sich zeigen. „Mit den Exoskeletten kann nicht Autogefahren werden“, sagt Sabrina Franz. „Die Zukunftspläne sind davon abhängig, wie sich die Akzeptanz in der Mitarbeiterschaft gestaltet und wie die Integration in den Arbeitsalltag gelingt.“ Genau das gilt es nun herauszufinden. In zwölf Monaten kann dann das erste Fazit gezogen werden.

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