Kraft kann man nur da tanken, wo man sich wohlfühlt

So. Schön. Erfolgreich. In dieser Rubrik berichten ehemalige Azubis aus der Unternehmensgruppe in unseren Homepage-Stories über ihren beruflichen Werdegang im Anschluss an die Ausbildungszeit. Heute: Rieke Witt, die als angehende Gesundheits- und Krankenschwester am Marienstift startete und dort seit April als Hauptamtliche Praxisanleiterin im Krankenhaus arbeitet.

Für Rieke Witt fühlte es sich im April dieses Jahrs ein bisschen an „wie nach Hause kommen“, sagt die 38-Jährige. Nach Hause ans Marienstift, wo sie ihre Ausbildung vor 20 Jahren begann, und wo sie auch danach zunächst beruflich Fuß fasste. „Als Fachkraft wollte ich trotz des stressigen Krankenhausalltags immer auf die Bedürfnisse der Patient:innen eingehen und für sie da sein“, sagt Witt.

Es folgten Jahre, in denen sie genau das tat. Bis sie 2014, nach der Geburt ihres zweiten Kindes, zunächst den Pflegejob gegen eine Verwaltungstätigkeit eintauschte. „Aber mir war immer klar, dass ich wieder in die Pflege möchte, sobald das mit den Kindern gut vereinbar ist.“ Und so kam Rieke Witt im April 2023 zurück und ist nun als Praxisanleiterin im Einsatz. Sie plant die Einsätze junger Auszubildender auf den Stationen, leitet sie gezielt an und zeigt ihnen manche Handgriffe auch im gerade im Aufbau befindlichen Simulations-Labor am Marienstift.

„So eine Praxiskoordination gab es in meiner Ausbildungszeit nicht. Umso mehr freue ich mich, dass ich nun ein solches Bindeglied zwischen Schule und Krankenhaus sein kann.“ Dafür braucht es eine große Portion Empathie, sagt Rieke Witt und eine Gelassenheit. „Auch wenn es innerlich manchmal anders aussieht bei mir, versuche ich Ruhe auszustrahlen. Das hilft dem gesamten Umfeld.“ Was Rieke Witt in ihrer Funktion aber besonders wichtig ist? „Ich möchte den Schüler:innen eine Haltung vermitteln. Denn damals wie heute stehen für sie die Patient:innen im Mittelpunkt.

Wir finden: So. Schön. Erfolgreich. Aber lesen Sie selbst...

Steckbrief

Name:Rieke Witt
Alter: 38 Jahre
Profession: Gesundheits- und Krankenschwester
Aktuelle Position: Hauptamtliche Praxisanleiterin in Weiterbildung
Arbeitsschwerpunkte: Anleiten von Schüler:innen, Koordination der Einsätze im Krankenhaus

Kurz getickert: Der berufliche Werdegang

+++ 2003-2006 Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenschwester +++ anschließend bis 2010 auf der Station M2 gearbeitet. Dann 1. Kind bekommen, +++ 2013 – 2014 auf der Station M1. Dann 2. Kind bekommen +++ 2016 in der BSG-Verwaltungstätigkeit in der Palliativen Fort- und Weiterbildung für Ärzte und Pflege übernommen +++ Seit 2022 zurück im Krankenhaus Marienstift +++

Weg in die esn

Wie bist du auf die Ausbildung gekommen?
Das kam durch eine private Verbindung: Eine frühere Bekannte, die in der Vergangenheit die Position der OP-Leitung hatte, hat mir von der Ausbildung erzählt. Auch andere Bekannte, die bereits am Marienstift tätig waren bzw. noch sind, haben von ihren Erfahrungen mit Begeisterung berichtet. Besonders wurde das angenehme Arbeitsumfeld und das familiäre Miteinander betont, was mir sehr wichtig ist.

Das war mein Highlight in der Ausbildung:
Ganz klar: die vielfältigen Erfahrungen, die ich gemacht habe. Eine herausragende Komponente war unsere großartige Klassengemeinschaft, in der wir nicht nur gemeinsam gelernt, sondern auch gerne gefeiert haben. Besonders in Erinnerung bleibt mir die intensive Vorbereitungszeit auf das Examen, in der wir eine fantastische Lerngruppe bildeten und uns gegenseitig unterstützten. Und unsere Abschlussfahrt nach Hamburg war ein unvergessliches Erlebnis.

Wie hast du die Ausbildung in Erinnerung?
Es war eine wunderbare Zeit, in der ich nicht nur viel gelernt habe, sondern auch viele neue Freundschaften geschlossen habe. Einige dieser Freundschaften sind bis heute bestehen geblieben und haben sich zu meinen engsten Freundschaften entwickelt. Es war schön zu sehen, wie wir als Ausbildungsklasse zusammengewachsen sind und uns gegenseitig unterstützt haben. Insgesamt war die Ausbildung eine Zeit des persönlichen Wachstums, an die ich noch gerne zurückdenke.

Darum bin ich in der esn geblieben:
Der starke Zusammenhalt im Team war ein entscheidender Faktor. Die Kolleg: innen unterstützten sich gegenseitig, tauschten ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus und standen gemeinsam vor Herausforderungen. Es entstand eine Gemeinschaft, in der man sich aufeinander verlassen konnte und in der Teamarbeit großgeschrieben wurde.

Der Zusammenhalt gab mir das Gefühl, Teil einer engagierten und professionellen Gemeinschaft zu sein, was meine Identifikation mit der Einrichtung und meinen Wunsch, dort zu bleiben, stärkte.

Meine erste Zeit als “frische” Fachkraft war...
... eine aufregende und herausfordernde Phase. Nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte, stand ich plötzlich vor der Aufgabe, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Es war eine große Umstellung, von der Rolle als Schülerin zur eigenständigen Organisation des Arbeitsalltags und zur Anleitung von Schüler:innen zu wechseln. Insgesamt war meine erste Zeit als frische Fachkraft eine Zeit des Wachstums und der Entwicklung. Trotz anfänglicher Unsicherheiten bin ich an meinen Aufgaben gewachsen und habe mich in meiner neuen Rolle etabliert. Die tollen Erlebnisse und Erfolge haben mich darin bestärkt, meinen Beruf mit Leidenschaft und Engagement auszuüben.

Hier und heute

Wie überrascht bist du selber über deinen beruflichen Werdegang?
Sehr. Nachdem ich Kinder bekommen hatte, konnte ich mir zunächst kaum vorstellen, wie ich die Organisation von Arbeit und Beruf unter einen Hut bringen würde. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schien eine große Herausforderung zu sein. Es hat mir gezeigt, dass manchmal unerwartete Möglichkeiten und Lösungen auftreten, wenn man offen dafür ist und den Mut hat, neue Wege zu gehen.

Was macht dir besonders viel Spaß an deiner Arbeit?
Ich freue mich sehr, Schüler:innen in ihrer neuen Ausbildung auf Station begleiten zu können. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich entwickeln, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern und zunehmend selbstständiger werden.

 

Beschreibe einen typischen Arbeitstag.
Insgesamt ist ein typischer Arbeitstag als Praxisanleiterin geprägt von einer ausgewogenen Mischung aus direkter Anleitung und Begleitung auf Station sowie organisatorischen Aufgaben im Büro. Die Arbeit erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit und pädagogischem Geschick, um die individuellen Bedürfnisse der Schüler:innen zu berücksichtigen und einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf zu gewährleisten.

Was sind besondere Momente in deinem Arbeitsalltag?
Immer dann, wenn ich spüre, dass die Schüler:innen mit Freude und Zufriedenheit aus ihrem Stationsdienst gehen und mir rückmelden, dass sie viel gelernt haben. Oder wenn ich sehe, wie sich das Vertrauensverhältnis zwischen den Schüler:innen und mir als Praxisanleiter entwickelt. Eine offene Kommunikation, gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung sind wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche Ausbildung. Wenn die Schüler:innen sich mir gegenüber öffnen, Fragen stellen und um Rat bitten, zeigt es mir, dass sie das Vertrauen haben, dass ich sie unterstütze und ihnen dabei helfe, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Chancen zur Weiterentwicklung in der esn?
Definitiv. Aktuell befinde ich mich in der Weiterbildung zur Praxisanleiterin, was mir die Möglichkeit bietet, meine Kompetenzen weiter auszubauen und eine neue Rolle einzunehmen.

Meine Branche gefällt mir weil,...
…ich gerne Schüler:innen bei ihrem beruflichen Werdegang unterstütze. Es ist eine bereichernde Erfahrung, ihnen dabei zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Wenn ich über Nacht etwas verändern könnte in meiner Branche, was wäre das?
Das wäre die Ausrichtung unseres Gesundheitssystems. Ich würde dafür sorgen, dass der Fokus nicht mehr primär auf Profit und wirtschaftlichen Interessen liegt, sondern auf der bestmöglichen Versorgung der Patient:innen. Außerdem würde ich angemessene Gehälter ermöglichen, um die Arbeit der Fachkräfte angemessen zu honorieren und ihnen eine finanzielle Sicherheit zu bieten. Des Weiteren würde ich mehr Personal zur Verfügung stellen, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die Qualität der Versorgung zu verbessern. Durch eine angemessene Personalausstattung könnten wir uns mehr Zeit für jeden einzelnen Patienten nehmen und eine individuelle und umfassende Betreuung gewährleisten.

Klischee zu meinem Job/ Branche, die einfach nicht stimmen:
Krankenschwestern trinken viel Kaffee :)

Außenstehend ist oft nicht klar, dass...
... der Job im Gesundheitssystem vielfältige Anforderungen und Aufgaben mit sich bringt. Neben der direkten Patientenversorgung sind auch administrative Aufgaben und die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team Teil des Jobs. Zudem ist der Umgang mit Konflikten und die Suche nach einer guten Work-Life-Balance herausfordernd. Es erfordert Fachwissen, Einfühlungsvermögen und Selbstfürsorge, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein.

Siehst du darin, dass die esn ein großes Netzwerk mit vielen Gesellschaften an unterschiedlichen Standorten ist, einen Vorteil in deiner täglichen Arbeit?
Ja, der Austausch bietet einen klaren Vorteil in meiner täglichen Arbeit. Es ermöglicht mir, neue Perspektiven zu gewinnen und von Fachwissen anderer zu profitieren. Der Kontakt zu anderen Mitarbeiter:innen fördert die Vernetzung und den Wissenstransfer, was meine Arbeit bereichert und weiterentwickelt.

Wofür bist du dankbar?
Ich bin dankbar, dass es das Marienstift in Braunschweig noch gibt und ich wieder ein Teil davon sein kann.

Was möchtest du unbedingt noch loswerden? 

Kraft kann man nur da tanken, wo man sich wohl fühlt.

Kurz geknipst

„Wie würdest du die das Marienstift in einer Geste darstellen?“. Diese Frage stellen wir ganz zum Schluss unseres Interviews. "Es ist wichtig Hand in Hand zu arbeiten", sagt Rieke Witt.

Dann Knips - und das Foto ist im Kasten.

Gesundheits- und Krankenpflegerin Rieke Witt

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