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Kurzinterview zum Internationalen Hebammentag 2021

Jedes Jahr am 5. Mai findet der Hebammentag statt. Durch den Aktionstag wird auf die Bedeutung der Angehörigen dieser Berufsgruppe für die Gesellschaft aufmerksam gemacht. Wie in vielen kleineren und mittelgroßen Kliniken sind die Hebammen am Marienstift nicht im Angestelltenverhältnis, sondern als Selbstständige tätig. Zu Jahresbeginn haben sie sich zu einer Hebammengemeinschaft zusammengeschlossen.  Zum Vorteil aller Beteiligten, wie Hebamme Denise Katron erläutert.

Frau Katron, welche Vorteile bringt die neue Organisationsform den Beteiligten?

Das Krankenhaus hat nun nur noch einen Kooperationspartner, es muss nicht mit jeder einzelnen Hebamme einen Kooperationsvertrag abschließen. Für die entbindenden Frauen ist der Vorteil, dass wir uns im Zwei-Schicht-System organisiert haben. Im Vergleich zum Drei-Schicht-System ist die Wahrscheinlichkeit somit geringer, während der Betreuungszeit einen Wechsel zu erleben. Auch für uns Hebammen bietet die Gemeinschaft in organisatorischer Hinsicht viele Vorteile. Eine Homepage befindet sich im Aufbau. Diese wird anschließend mit der Internetseite des Marienstifts verlinkt.

Eine Geburt ist für die Eltern ein großes Ereignis. Inwieweit haben sich die Ansprüche verändert?

Es ist zu beobachten, dass Frauen immer selbstbestimmter werden. Viele haben klare Vorstellungen davon, wie eine Geburt ablaufen soll. Einige wollen bei der Wahl der Schmerzmittel einbezogen werden. Andere wünschen eine Wassergeburt in der Wanne. Das Wissen über die Abläufe ist in der „Generation Google“ viel größer als früher. In jedem Fall sind wir immer bedacht, so gut es geht auf die Wünsche der Frauen einzugehen.

Dazu gehört manchmal auch der Kaiserschnitt als Gegensatz zur natürlichen, von der Hebamme begleiteten Enbindung. Wie sieht es diesbezüglich am Marienstift aus?

Etwa jedes dritte Kind kommt mittlerweile in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. Im Marienstift entsprachen die Zahlen lange dem Durchschnitt. Zuletzt ist die Kaiserschnitt-Rate jedoch gesunken.

Wie schön ist es in Pandemie-Zeiten ein Kind zu bekommen?

Natürlich laufen auch Entbindungen anders ab als vorher. Die Mutter sowie Partner:in werden vorher getestet. Zwar kann eine Begleitperson bei der Geburt dabei sein, danach sind die Besuche auf der Wöchnerinnen-Station aber nur eingeschränkt möglich. Auch wir Hebammen werden regelmäßig getestet, tragen zudem bei der Geburt eine FFP2-Maske. Corona-positive Mamas oder Papas hat es am Marienstift bislang noch nicht gegeben. Und unabhängig von der Pandemie ist es immer ein überragendes Gefühl, ein Kind zur Welt zu bringen.

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