Eigentlich ist Christoph Gödecke gelernter Anlagenmechaniker. Doch Sinn findet er, seit er im Senioren- und Pflegezentrum Bethanien in Braunschweig arbeitet.
In unserem Leben verbringen wir viel Zeit damit, zu arbeiten. Umso wichtiger ist es, dass uns unser Beruf Spaß macht, wir Erfüllung in ihm finden. Gelungen ist dies Christoph Gödecke, der als Pflegehelfer im Braunschweiger Senioren- und Pflegezentrum Bethanien arbeitet.
Eigentlich ist der Querumer gelernter Anlagenmechaniker, arbeitete danach in einem Lager. „Jeder Tag sah gleich aus. Ich wusste immer genau, was mich erwartet“, sagt er. „Das war einfach nichts für mich.“
Ob er wirklich in der Altenhilfe arbeiten will, wusste Gödecke damals auch nicht. Doch nach einem Probetag ist ihm klar: Das ist es! „Hier ist kein Tag wie der andere. Immer ist etwas los“, beschreibt der 30-Jährige seine Arbeit. Seit Oktober 2019 ist er im Senioren- und Pflegezentrum Bethanien.
Die Bezahlung sei in Ordnung, die Arbeit zwar viel, aber nicht so schlecht, wie es nach außen oft dargestellt werde. Nach einem Arbeitstag sei er zwar ganz schön fertig – aber zufrieden. Gödecke betont: „Die Arbeit hier ist einfach sinnstiftend.“
„Die Arbeit hier ist einfach sinnstiftend.“
Christoph Gödecke
Auch mit der Familie – der Pflegehelfer hat Frau und zwei Kinder – lasse sich die Arbeit vereinbaren. „Ich habe hier die Möglichkeit bekommen, nur Spätdienste zu machen. Das hilft meiner Familie und mir sehr“, berichtet Gödecke. Der Arbeitstag beginnt für ihn meist damit, Kaffee zu machen. Dann hilft er Bewohner:innen, die es alleine nicht schaffen, aus dem Bett aufzustehen, serviert Kaffee und Kuchen, führt Gespräche.
Jeder Tag ist anders, nicht nur, da man mit Menschen arbeitet, sondern auch, weil den Bewohner:innen ein abwechslungsreiches Programm geboten wird. Ob Krimidinner, einem Streichelzoo, der zu Besuch kommt, oder Konzerten – langweilig wird es in Bethanien nie. Selbst für einen Podcast der Braunschweiger Zeitung wurde Gödecke schon bei seiner Arbeit begleitet.
Dabei gebe es natürlich auch immer wieder schwierige Situationen. „Wenn man eine gute Beziehung zu Bewohner:innen aufgebaut hat und sie gerade ihre letzten Tage haben, muss man das erst einmal selbst verarbeiten. Gerade, wenn man das als Quereinsteiger:in nicht gewohnt ist“, erzählt der Querumer. „Aber man lernt mit der Zeit, damit umzugehen. Und wir versuchen, diese letzten Tage zu schön wie möglich zu machen.“
Nach dem Abendessen geht er noch einmal durch die einzelnen Zimmer – auch dort, wo keine Hilfe mehr benötigt wird, schaut er kurz rein, um eine gute Nacht zu wünschen. Daraufhin füllt er, wenn nötig noch ein paar Protokolle aus, macht die Küche fertig und läutet dann den Feierabend ein.
Im kommenden Jahr möchte Gödecke gerne berufsbegleitend die Ausbildung zur Fachkraft beginnen. Er sagt: „Etwas anderes kann ich mir nicht mehr vorstellen. Ich bin wirklich glücklich hier.“