Miaela Brandt und Hildegard Schulz in Groß Schwülper

Alten Menschen etwas zurückgeben

Michaela Brandt ist schon seit vielen Jahren in der Tagespflege tätig. Sie kann sich keinen besseren Beruf vorstellen.

Was für eine Freude! Zu lauter Musik beugen sich die Senior:innen in der Tagespflege im Meerweg 1 in Groß Schwülper auf ihren Stühlen erst nach vorne, dann nach links und rechts. Sie haben sichtlich Spaß bei dem Sitztanz, lachen, geben alles. Mitten unter ihnen ist eine Frau, die deutlich jünger ist als der Rest. Michaela Brandt ist gelernte Sozialassistentin und leitet an diesem Morgen den Tanz an. „Die Tagespflege ist voll mein Ding“, sagt sie. „Ich liebe die Arbeit mit älteren Menschen.“ Das hat einen Grund.

Leidenschaft für die Tagespflege

Die Leidenschaft, die sie zum Beruf machte, wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Sie ist in einem Fünf-Generationen-Haus aufgewachsen, hatte immer Menschen verschiedener Altersstufen um sich. Nachdem sie zwölf Jahre in einer anderen Tagespflege gearbeitet hatte, wechselt sie vor ungefähr einem Jahr zur Tagespflege Groß Schwülper der Diakoniestation Gifhorn. „Nach so langer Zeit habe ich einfach mal einen Tapetenwechsel gebraucht“, sagt Michaela Brandt. „Die Entscheidung war die Richtige. Ich will hier nicht mehr weg.“ Sie wolle der älteren Generation etwas zurückgeben – und bekommt selbst wiederum viel zurück. „Ich erfahre eine unglaubliche Dankbarkeit – und höre viele spannende Geschichten aus den bewegten Leben unserer Gäste“, berichtet die Sozialassistentin.

Auch die Angehörigen werden entlastet

In der Tagespflege gehe es darum, sozialen Kontakt zu bieten, Körper und Geist zu pflegen und zu unterstützen. Bis zu 18 Gäste können pro Tag betreut werden. Manche kommen einmal die Woche, andere mehrfach. Manche Tage sind ausgelasteter als andere, aber noch gibt es freie Plätze. „Viele kennen das Angebot Tagespflege gar nicht oder wissen nicht, dass es dafür einen Extra-Topf bei der Pflegekasse gibt“, sagt Meike Jahn. „Jeder der zu uns kommt, wird individuell unterstützt, erhält fachlich kompetente und bedarfsgerechte Pflege und Betreuung. Somit unterstützen wir Menschen zuhause und entlasten Angehörige.“

„Ich erfahre eine unglaubliche Dankbarkeit – und höre viele spannende Geschichten aus den bewegten Leben unserer Gäste.“


Michaela Brandt

Gäste kommen zu Besuch

Darauf, dass die Senioren, die ihren Weg in die Tagespflege finden, Gäste sind, legt man hier viel Wert. „Sie kommen zu uns zu Besuch. Und auch wenn man zuhause Besuch bekommt, bereitet man sich auf ihn vor, bewirtet ihn und macht sich zusammen einen schönen Tag“, sagt Meike Jahn, Einrichtungsleiterin der Tagespflege.

Ein buntes Programm

Damit die Tage immer so schön werden, als wären die Senior:innen bei guten Freund:innen zu Gast, überlegen sich Meike Jahn, Michaela Brandt und ihre Kolleg:innen jeden Tag ein buntes Programm. Nachdem die Gäste morgens angekommen sind, wird erst einmal gemütlich gefrühstückt. Danach wird eine Geschichte vorgelesen. Gerade ist es „Fünf Minuten mit dem lieben Gott“ von Margot Käßmann. Anschließend wird im Kreis ein Dankelied gesungen, bevor Bewegung ins Spiel kommt – ein Sitztanz oder Gymnastik wird gemacht.

Gemeinsam Spaß haben

„Die Angebote versuchen wir immer ein wenig anders zu gestalten, damit es spannend bleibt“, verrät Michaela Brandt. „Ich selbst mache besonders gerne Sitztänze mit unseren Gästen. Das macht richtig Spaß.“ Auch die Gäste – wie die 80-jährige Hildegard Schulz – lieben die Sitztänze, fragen immer wieder nach neuen Choreografien. Hildegard Schulz betont: „Das gefällt mir unglaublich gut.“ Während Michaela Brandt mit den Gästen tanzt, wird in der Küche schon der Zwischensnack vorbereitet – heute ein Bananen-Erdbeer-Shake. Dann wird gemeinsam gespielt. Hildegard Schulz liebt vor allem die Kartenspiele. „Mein Lieblingsspiel ist Elfer-Raus. Das habe ich hier in der Tagespflege kennengelernt“, erzählt sie. Doch heute wird Mensch-ärgere-dich nicht gespielt. Auch hierbei schaut Michaela Brandt über die Schulter, fiebert mit den Gästen mit.

Hildegard Schulz und Michaela Brandt spielen in Groß Schwülper Mensch-ärgere-dich-nicht

Eine Bindung entsteht

Nach dem Mittagessen und einer Ruhepause gibt es Kaffee und Kuchen, dann Gedächtnisspiele. „Wir versuchen, die Fähigkeiten der Gäste zu erhalten“, erklärt Michaela Brandt, die den Tag perfekt durchgeplant hat. Neben wiederkehrenden Aktivitäten gibt es immer wieder besondere Feste wie das Oktoberfest oder Karneval, die hier gemeinsam nach Wünschen gestaltet und gefeiert werden. „Da die Menschen regelmäßig zu uns kommen, lernt man sich kennen. Da baut man schnell eine Bindung auf“, so Brandt. „Auch unter den Gästen entstehen Freundschaften. Das ist toll zu beobachten.“

„Auch unter den Gästen entstehen Freundschaften. Das ist toll zu beobachten.“


Michaela Brandt

Jeden Tag ein Lächeln im Gesicht

Hildegard Schulz hat die Empfehlung für die Tagespflege in Groß Schwülper von ihrer Betreuerin der Diakonie bekommen. Sie sagt: „Ich freue mich immer schon auf die Dienstage, wenn ich wieder herkomme und alle wiedersehe.“ Und Michaela Brandt und ihre Kolleginnen freuen sich auch auf Hildegard Schulz und die anderen Gäste. „Bei dieser Arbeit ist es nicht schwer, jeden Tag ein Lächeln im Gesicht zu tragen“, fasst Michaela Brandt zusammen.

Informieren und Schnuppertag vereinbaren

Meike Jahn
Pflegedienstleitung
Tagespflege Groß Schwülper
T 05303.956 980
F 05303.9569 800
tagespflege.schwuelper@diakoniestation38.de
Meerweg 1
38179 Schwülper

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