Zwei Jahre Haus St. Vinzenz

Unser Senioren- und Pflegezentrum Haus St. Vinzenz hat Anfang April 2020 eröffnet – fast parallel mit Beginn der Corona-Pandemie. Seit zwei Jahren wohnen und arbeiten hier nun Menschen. Wir haben drei von ihnen gefragt, wie sie den Start und die Zeit nach der Eröffnung in Erinnerung haben und was sie sich für die Zukunft wünschen.

Manuela Malitzki, Pflegefachkraft

„Mein Name ist Maulea Malitzki und ich arbeite seit Ende März 2020 im Haus St. Vinzenz, also jetzt ziemlich genau zwei Jahre. Die Vorbereitungen zur Eröffnung des Hauses waren spannend und alle waren voller Vorfreude auf das Neue. Diese Vorfreude wurde aber durch die Corona-Entwicklung getrübt. Vor allem die Anfangsphase nach der Eröffnung war aufregend. Vieles war ungewiss in Hinblick auf Corona. Es war schwierig für das Personal sich als Team zu finden unter den Quarantäneverordnungen und Kontaktbeschränkungen. Die Bewohner litten unter der Einsamkeit und der Ungewissheit was passieren würde, ob sie jemals wieder ihre Angehörigen in die Arme schließen können.
Die 14-tägige Quarantäne der Senioren nach dem Einzug war nicht schön und der Umgang damit für alle Beteiligten sehr belastend. Viele Ängste machten den Anfang hier im Haus schwer. Viel Liebe zum Beruf und die Einsatzbereitschaft des Personals waren notwendig, um diese Zeit zu meistern.
Für die Zukunft wünsche ich mir, solche Erlebnisse nicht nochmal haben zu müssen und, dass Corona eine harmlose, gut behandelbare Krankheit wird. Und wie sehr wünsche ich mir, dass Politik und Gesellschaft endlich die Pflege mehr unterstützen und fördern würden. Aber das dies ein Wunsch bleibt, ist mir nach über 30 Jahren im Pflegeberuf leider bewusstgeworden. Trotzdem liebe ich diesen Beruf.“

Ruth Kasten, Heimbeiratsvorsitzende:

„Mein Name ist Ruth Kasten und ich wohne seit November 2020 im Haus St. Vinzenz. Mein Hausarzt hatte mir das zu dem Zeitpunkt gerade ein halbes Jahr geöffnete Haus empfohlen. Und nach einer Besichtigung habe ich mich entschieden hier einzuziehen. Wichtig für mich war, dass ich ein Einzelzimmer beziehen konnte. Das hat geklappt und die Größe und Lage des Zimmers ist sehr schön! Die im St. Vinzenz verlebte Zeit hat mir bisher gut gefallen – trotz der Corona-Pandemie – und alle Mitarbeitenden sind nett. Ich engagiere mich im Heimbeirat des Hauses. Als Vorsitzende macht es mir sehr viel Freude, wenn ich von anderen Bewohnenden angesprochen werde und helfen kann. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Abwechslung in den Speisen. Ich war selber Köchin und weiß, wie herausfordernd es ist, für viele Menschen zu kochen.“

Jessica Brickwedde, Pflegebereichsmanagerin und stellvertretende Pflegedienstleistung:

„Mein Name ist  Jessica Brickwedde. Ich arbeite seit dem 01.03.2020 im Haus St. Vinzenz. Ich war bereits in der intensiveren Planung vor der Eröffnung ab März 2020 dabei, es war sehr viel zu organisieren. Es kamen immer wieder Lieferanten, die neue Möbel gebracht haben oder Handwerker, die uns die Technik erklärt haben. Zudem haben wir auch neue Bewohner kennengelernt und Aufnahmegespräch geführt. Es war zwischenzeitlich ziemlich stressig, aber auch sehr schön eine Neueröffnung mitzuerleben, vor allem wie alles entsteht und dann vollständig fertig aussieht.
Die Zeit nach dem Start, war zunächst etwas holperig. Es lag vor allem auch daran, die Corona-Pandemie hatte begonnen und keiner wusste genau, wie wird es sich weiterentwickeln. Es kamen die Anordnungen für die Bewohner sich für zwei Wochen, nach Einzug, in Quarantäne zu begehen und dadurch fiel es natürlich vielen schwer sich bei uns einzugewöhnen. Dafür war die Freude umso größer als die Bewohner sich auch endlich untereinander kennenlernen konnten und neue Kontakte geknüpft haben. Natürlich gab es hier auch Einschränkungen, was Gruppenzusammenkünfte angeht. Für die Mitarbeiter war natürlich auch alles neu. Die Teams mussten sich finden und dann wurde das Arbeiten durch die Corona-Beschränkungen zusätzlich verändert.
Ein Haus zu Corona-Zeiten zu eröffnen, war wirklich ein großer Schritt. Dadurch das die Pandemie sich immer weiterentwickelt hat und wir auch weiterhin damit zu tun haben, ist es für uns Alltag geworden. Dies mag zunächst etwas komisch klingen, aber wir haben es hier im Haus von Anfang an mit Corona-Beschränkungen zu tun gehabt. Rückblickend kann ich sagen, dass es eine große Herausforderung war, die wir gut gemeistert haben. Ich bin vor allem stolz, auf uns alle, was wir in den letzten zwei Jahren auf die Beine gestellt haben.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Pflege weiterhin an Anerkennung gewinnt und dies nicht nur während der Pandemie so angesehen wird. Corona wird uns wahrscheinlich noch lange begleiten, aber ich hoffe, dass es unseren Alltag nicht mehr dauerhaft so bestimmt.“

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