Fastenwoche 7: Neu vertrauen

Besonders in Beziehungen erleiden so manche Menschen schwere Krisen, in denen das Vertrauen zum Gegenüber schwindet. Die Liebe wird auf die Probe gestellt und die Frage nach dem Geliebtsein verlangt ehrliche Antworten.

Vertrauen bedeutet „Ja sagen zum Leben“. Im Lexikon steht folgende Definition: „Vertrauen bezeichnet die subjektive Überzeugung von der Richtigkeit, Wahrheit von Handlungen, Einsichten und Aussagen beziehungsweise von der Redlichkeit der Personen. Vertrauen kann sich auf einen anderen oder das eigene Ich beziehen.“

Ich entscheide mich bewusst dafür, ob ich einem anderen vertraue oder nicht. Im Vertrauen kann ich mutig einen nächsten Schritt wagen, weil ich mich sicher und getragen weiß. Doch allzu oft wird das Vertrauen missachtet, verletzt, mit Füßen getreten. Was bleibt sind Sorge, Angst, Verletzlichkeit.

Dann bleibt den Betroffenen demnach wohl keine andere Möglichkeit, als zu üben? Vertrauen üben! Täglich neu! Aufeinander zugehen, sich aussprechen und verzeihen. Wir Menschen sind nicht unfehlbar und makellos. Doch wie tolerant sind wir mit uns und mit anderen? Wie geduldig, ausdauernd und großherzig? Und wie aufrichtig und ehrlich sind wir zu uns selbst? Können wir uns eigene Fehler eingestehen und uns selbst und anderen verzeihen? Sind wir bereit, aufeinander zu zugehen und neue gemeinsame Wege zu üben?

Jesus wurde dreimal von Petrus verleugnet. War er doch sein Freund. Dreimal fragte Jesus ihn: „Hast du mich lieb?“ und Petrus bejahte diese Frage dreimal, bevor er ihn verriet. Beschämend musste Petrus selbst lernen, sich wieder vertrauenswürdig gegenüber seinen Freunden und anderen zu machen. Er wagte diesen Weg und folgte Jesus nach.

Vertrauen braucht Zeit und gute Erfahrungen miteinander. Geübtes Vertrauen kann zum wirklichen Reichtum werden und zu einem Ort, an dem ich mich sicher und geborgen fühle.

Coaching-to-go-Tipp:
Teilen Sie Ihre Erlebnisse mit anderen und gehen Sie großherzig, wertschätzend und mit viel Offenheit aufeinander zu und miteinander um!

Mit einem Lied möchten wir diese Reise durch die Fastenzeit beschließen:

1. Wo ein Mensch Vertrauen gibt, nicht nur an sich selber denkt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht.
2. Wo ein Mensch den andern sieht, nicht nur sich und seine Welt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht.
3. Wo ein Mensch sich selbst verschenkt, und den alten Weg verlässt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht.

(Text: Hans Jürgen Netz 1975, Melodie: Fritz Baltruweit 1977)

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