Symbolbild

In der Neuerkeröder Corona-Teststation steht das Team von Sabine Jähnel an vorderster Front

Seit Dezember 2020 prüft das Team von Sabine Jähnel Bürger:innen, Mitarbeitende, Besucher:innen und externe Dienstleister:innen mittels PoC-Antigen Schnelltest - mehr als 10.000 Tests wurden mittlerweile durchgeführt.

Mit Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen begegnen die Assistenzen und medizinischen Fachkräfte ihren Kunden in dieser außergewöhnlichen, fast intimen Situation. Auch nach mehr als 10.000 durchgeführten Abstrichen in Rachen und Nase sei kein Test wie der andere – vor allem der zwischenmenschliche Kontakt sei wichtig. „Viele kommen mit einer Verunsicherung zu uns, die versuchen wir ihnen zu nehmen“, sagt Sabine Jähnel. Für jeden Einzelnen nehmen sich die Mitarbeitenden Zeit und stellen sich auf ihr Gegenüber ein. Der eine benötige eher einen lockeren Spruch, bei dem anderen müsse auf mögliche Ängste und Sorgen eingegangen werden, wieder anderen sei die Wahlmöglichkeit des Abstrichs wichtig oder die Begleitung von Betreuern oder Angehörigen. „Und natürlich versuchen wir schon vorab, mit einer fröhlichen, aufgeschlossenen Art, eine positive Grundstimmung zu erzeugen“, so Jähnel. In diesem Sinne ist Tanya Elize Lindlau so etwas wie eine Überzeugungstäterin. „Hallo, wie geht’s Ihnen heute?“ begrüßt sie jeden Kunden, verbunden mit einem (durch die Maske) erkennbarem Lächeln. Ihre freundliche Art ist nicht nur authentisch, sie verfolgt auch ein Ziel: Mit dem „Pay-it-Forward-Prinzip“, das im anglo-amerikanischen Raum seinen Ursprung hat, setzt sie darauf, dass derjenige, der Freundlichkeit erlebt, sich anschließend anderen gegenüber selbst großzügig und nett verhält. Das Prinzip verfehlt sein Ziel nicht. Die zu testenden Personen fühlten sich gut aufgehoben, willkommen und verstanden.

Einrichten des Testraums
Terminvergabe am Telefon

"Viele kommen mit einer Verunsicherung zu uns, die versuchen wir ihnen zu nehmen."


Sabine Jähnel, Leiterin der Neuerkeröder Teststation (Wohnen und Betreuen GmbH)

Natürlich spielt auch das eigene Befinden im Umgang mit den Getesteten eine wichtige Rolle. „Ich fühle mich hier sehr sicher. Wir alle tragen Schutzkleidung und handeln strikt nach dem Hygienekonzept“, sagt Testerin Susann Wiswe. Die ruhige Art der Leitung und des Teams trage ebenfalls dazu dabei, jeder bestärke den anderen. Die Dienstbesprechungen und täglichen Übergaben, die gemeinsam mit den medizinischen Fachkräften und den Assistenzen geführt werden, sorgten für die nötige Routine, so Wiswe weiter. „Dennoch hatten wir alle in der Anfangszeit bei einem entdeckten positiven Test ein mulmiges Gefühl. Da mussten auch wir tief durchatmen“, erklären die Mitarbeiterinnen, die mittlerweile eine erste Impfung erhalten konnten. Schnell sei aber die Sorge um das eigene Wohl dem Mitgefühl für den Betroffenen gewichen: „Bestätigt sich das Ergebnis nach einem zweiten Test nehmen wir uns mehr Zeit. In einem Vier-Augen-Gespräch versuchen wir beruhigend einzuwirken, mögliche Ängste zu nehmen und über das weitere Vorgehen zu informieren“, berichtet Jähnel.

Dankbarkeit für das Engagement des Test-Teams

Neben den Tests, die in wenigen Minuten erfolgt sind und nach 15 Minuten ein Ergebnis präsentieren, müssen die Warte- und Testräume gesäubert, desinfiziert und vorbereitet, die Abfälle entsorgt und Kleidung gereinigt werden. Und auch die Organisation der Termine – den Samstag ausgenommen sind die Mitarbeiterinnen in jeweils zwei Schichten täglich im Dienst – nimmt viel Zeit in Anspruch. Mit ihrer Arbeit, vor allem sonntags, ermöglichen sie Bürger:innen und Angehörigen zudem ein lang ersehntes Wiedersehen – wenn auch weiterhin mit Maske und Abstand. Dankbarkeit für ihre wichtige Arbeit empfinden daher nicht nur die Bürger, Besucher, Dienstleister und Mitarbeitenden, auch der Arbeitgeber erkennt das Engagement mit einer besonderen Vergütung an. Insgesamt hat die Neuerkeröder Wohnen und Betreuen seit dem vergangenen Jahr für alle Mitarbeitenden und auch Bürger:innen immer wieder kreative Aktionen als Zeichen der Anerkennung und zum Wohlbefinden organisiert . Natürlich auch für das Testpersonal Tanya Elize Lindlau, Susann Wiswe, Jeanette Schomburg, Sonja Rattka, Jasmin Kreuer, Andrea Wende, Yvonne Dämgen, Kathrin Tanger, Roswitha Nobile und Katrin Müller.

Text: Paula Wessel (Auszubildende) und Thomas Pöllmann (Redakteur)

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