Symbolbild

Tagesförderung für junge Menschen attraktiver und moderner gestalten

Es ist der Traum vieler Jugendlicher: Einmal einen Tag im Tonstudio verbringen und singen, rappen, ein Instrument spielen oder mit den Freunden lässig in der Studio-Lounge abhängen. Sechs junge Beschäftigte aus der Tagesförderung (TGF) Ginsterweg haben sich mit Mitarbeitenden des Begleitenden Dienstes und der TGF auf das Abenteuer eingelassen. . Für die Menschen mit geistiger Behinderung sowie zusätzlichen schwerwiegenden psychiatrischen Störungsbildern ging es für eine ganz besondere Session ins Tonstudio nach Destedt.

Gleichzeitig war es der Startschuss zur Umsetzung einer neuen Konzeption, die darauf aufbaut, die Tagesförderung für junge Menschen im Ginsterweg noch attraktiver und moderner zu gestalten und Teilnehmenden neue Herausforderungen und Horizonte zu ermöglichen. „Wir möchten unseren jungen Erwachsenen Erfahrungen bieten, die Gleichaltrige ohne Behinderung auch machen. Das ist ein wichtiger Schritt zu Teilhabe und Integration”, erklärt Koordinatorin Katrin Kozlowski ein primäres Ziel. Die Idee, ein Tonstudio zu besuchen, wurde durch mehrere glückliche Umstände begünstigt. So ist Ginsterweg-Fachkraft David Dlugosch, in seiner Freizeit Rapper, Produzent und Tonstudio-Experte, ein Türöffner für die Aktion in Destedt gewesen. Durch ihn war der Kontakt zum Tonstudio schnell hergestellt. Mehr Inspiration als nur glücklicher Umstand ist die Begeisterung eines Teilnehmenden für das Schlagzeugspielen und die Musik generell. „Wir haben uns daraufhin gedacht, wer so ein besonderes Talent hat, wollen wir unbedingt fördern und motivieren. Auch deshalb lag das Projekt Tonstudio auf der Hand“, erzählen Kozlowski und Dlugosch.

Musik als Selbsterfahrung

Die Ausrichtung und das Eingehen auf jugendlichen Musikgeschmack ist ein weiterer Aspekt. Als Rapper trifft David Dlugosch den Nerv der Teilnehmenden, die sich so mit dem Projekt noch besser identifizieren können. Über das Hören hinaus, durften sich die Klienten selbst an Musikinstrumenten ausprobieren –  etwa an Klavier, Schlagzeug, Gitarre oder im Erleben der eigenen, aufgenommenen Stimme. „Das ist für sie sehr abwechslungsreich und befreiend gewesen. Es hat ihnen gezeigt, was für unglaubliche Fähigkeiten in ihnen schlummern. Das war schlichtweg ergreifend und ein unbezahlbarer Moment“, erklärt Kozlowski. Am Ende sei eine CD produziert worden, auf der alle gesungenen Lieder festgehalten wurden.

Als nächstes sei ein Kinobesuch geplant, der gezielt für den frühen Abend eingeplant ist. „Weil abends vermehrt Jugendliche ins Kino gehen, wollen wir so einen Austausch ermöglichen und Integration fördern“, sagt Kozlowski.

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